New Friendship

Sebastian wusste nicht so recht was er tun sollte. Auf der einen Seite wollte er den schönen Moment nicht zerstören und Wes unglücklich machen, aber auf der anderen Seite, bemerkte er, dass seinen freund irgendetwas belastete. Wie sollte er nur entscheiden? " Was hast du?" fragte er und sah liebevoll zu ihm. " Dich belastet etwas bitte sag es mir doch und ich sage dir was mich belastet!"

"Fang du an, bitte.", bat Wes. Das hatte er natürlich nicht gewollt. Warum mussten auch seine Gedanken so abschweifen? Er war doch sonst immer so konzentriert. Wieso jetzt nicht? Das war doch echt schwach. Aber es belastete ihn, auch wenn er das lieber vergessen würde. Es tat auch nach all den Jahren noch unheimlich weh und trieb ihm die Tränen in die Augen.

" Hey, shhhh!" sagte Sebastian ruhig und sanft, während er ihm seine Tränen wegwischte. " Wie du willst. Mich belastet vieles in letzer Zeit. Zu viel um alles aufzuzählen, deshalb mache ich es relativ kurz. Mich quält allein schon der Gedanke an meine Mutter und die Sorge um dich, dass dir jederzeit etwas passieren könnte bringt mich fast um. Die ganze Dreiecksbeziehung ist komplizierter als ich gedacht hatte und macht mich nebenbei auch noch mirt fertig. Und ähm....ich habe vielleicht nicht alles gesagt was bei der prügelei passt ist. Denn ich konnte, da er Mondschein günstig fiel sehen, dass ich von.....Mädchen verprügelt wurde!" Man war dass peinlich. Wie konnte sich ein Junge von einem Mädchen windelweich prügeln lassen? " jetzt du bitte!" bat er dann und nahm Wes Hand.

Wes schüttelte den Kopf. "Ich würd dir so gern den Stress abnehmen. Aber ein Hausmittel für Glück hab ich leider nicht. Ich sehe, dass es dir nicht gut geht und dass macht mich fertig. Ich bin traurig, aber dafür kannst du wirklich nichts. Momentan hab ich eh einen Hänger. Mädchen? Dann müssen es sehr aggressive Mädchen gewesen sein so wie du aussiehst. Das ist aber nichts wofür du dich schämen musst.", beruhigte er seinen Freund und atmete tief durch um nicht sofort wieder loszuheulen.

Toll, Sebastian hatte es einmal mehr geschafft seinen Freund traurig zu machen. " Ich muss wirklich mal Preise sammeln, damit ich immer in Erinnerung habe, wie oft ich dich traurig gemacht oder verletzt habe!" sagte er zu seinem Freund und lächelte schwach. Die schöne Stimmung war wegen ihm mal wieder dahin. " Den anderen würde ich es aber trotzdem nicht sagen! So jetzt erzählst du du mir, was dich wirklich belastet! Bitte, ich habe dir meines auch gesagt!" bat er. " Wie hattest du damals so schön gesagt. Wenn man redete geht es einem danach besser!" fügte er an, auch wenn es bei damals nicht wirklich funktioniert hatte.

"Du hast mich nicht traurig gemacht. Versteh doch, dass du nichts dafür kannst. Du bist toll und großartig und kannst nichts dafür, dass es mir so schlecht geht. Da kanntest du mich noch gar nicht, als es passiert ist. Vermutlich warst du da gerade mal geboren. Du hättest nichts machen können um zu verhindern, dass eine der wichtigsten Personen meines Lebens stirbt und mich alleine lässt!", brach es aus Wes heraus. Wieder liefen die Tränen über seine Wangen. Genau in dem Moment kam Flint rein. "Hey, Jungs...oh." Das war zuviel für Wes. Er sprang auf und rannte raus. Wenn er eins hasste, dann vor anderen zu weinen. Da fühlte er sich schwach.

Sebastian wollte etwas erwidern doch da ging schon die Tür auf und Flint kam herein. Schneller als er schauen konnte war Wes raus gerannt. Er bleib hier zurück und schlug mit der Faust gegen die Wand. " Man, ich kann alle nur unglücklich machen oder verletzen. Nicht einmal kann ich auch nur ansatzweise etwas richtig machen!!" sagte er laut und erstickte seine Tränen unter dem schweren Schlucken von ihm. Warum musste er auch unbedingt nachhaken?

Flint kam zu ihm und nahm ihn in den Arm. "Was ist denn passiert?", fragte er. "Würd ich auch gerne wissen.", fragte Thad, der im Türrahmen stand. "Wieso rennt Ley weinend raus?", fragte er besorgt. Dass es Sebastian schlecht ging, sah er auch. "Geht's?", fragte er deshalb nun. Er wusste ja um Wes' Hass, wenn man ihn weinen sah.

Sebastian erwiderte die Umarmung von Flint und sah zu Thad. " Seit wann habe ich hier Tag der offenen Tür?" fragte er und fügte an " Keine Ahnung ehrlich gesagt, wir haben geredet was uns belastet und dann hat er angefangen zu weinen und dann kam Flint ins Zimmer und Wes ist raus!" schilderte er in Kurzform. " Ich bin egal, schau lieber nach Wes!" bat er ihn. Dass es Wes besser ging wollte er erreichen. Auch wenn es ihm schlecht ginge. herr gott nein, er war egal.

Thad schüttelte den Kopf. "Ihr seid beide wichtig und außerdem wäre es besser, wenn du oder David nach ihm schauen geht. Falls wir ihn finden. Hat er wirklich nichts gesagt? Irgendwas? Er haut doch nicht einfach weinend ab. Das passt nicht zu ihm. Da muss es was geben, was ihn so ausrasten lässt." Er machte sich Sorgen. "Aber lass du dich erst einmal von Flint trösten."

" Wes meinte nur, dass ich nicht dafür verantwortlich bin, dass es ihm so schlecht geht, sondern weil ein Ereignis wo einer ihm wichtigsten Menschen verloren hatte der ihn allein gelassen hat, ihn so sehr belastet!" sagte Sebastian und stand auf. " Wie gesagt Wes ist wichtiger, deshalb schau ich jetzt gleich nach ihm und bitte David um Hilfe!" sagte er. Er konnte später immer noch getröstet werden oder fraß alles in sich hinein. Was die schönere Variante wäre. " Entschuldige!" sagte er zu Flint, gab ihm einen Kuss und verließ ebenfalls sein Zimmer. " Hey, Schatz. Wo bist du hin gelaufen? Bitte verrate es mir! Ich liebe dich!" schrieb er Wes eine Nachricht und klopfte an Davids Tür und erklärte diesem die Situation.

David hörte ihm zu und schwieg dann betroffen. "Mist, verdammter.", sagte er. "Ich hätte es sehen müssen. Mach dir keinen Kopf, du hast alles richtig gemacht, ich hab versagt. Ich hätte auf ihn aufpassen müssen. Hat er dir auf die SMS geantwortet?", fragte er, obwohl er die Antwort eigentlich kannte. "Natürlich nicht.", beantwortete er sie sich selbst. "Scheiße."

" Ich mache mir aber einen Kopf und ich hätte auch auf ihn aufpassen müssen so ist dass nicht, dass du alleine Schuld bist!" meinte Sebastian und schüttelte verneinend den Kopf, auf die Frage mit dem Antworten hin. " Kannst du mir helfen ihn zu suchen? Bitte!" bat er den besten Freund seines Freundes. Solange er nicht wieder auf unbestimmte Zeit verschwand war doch alles gut oder? Dass hatte ihn damals schon gereicht und dass Ende vom Lied ist gewesen, dass er in ihn und Flint verliebt ist.

"Aber du kennst die Geschichte nicht. Ich schon. Ich hätte die Anzeichen sehen müssen. Ist ja nicht von heute auf morgen passiert.", brummte David und stand auf. "Lass ihn uns suchen gehen. Wir fangen draußen bei den Trauerweiden an. Wenn er da nicht ist, dann schauen wir nach dem Wagen."

" Da hast du recht ich kenne die Geschichte vermutlich nicht, aber mach du dich bitte nicht auch noch so fertig!" sagte Sebastian und lächelte ihm schwach aufmunternd zu. " Dann lass uns gehen!" stimmte er zu und hoffte wirklich sehr, dass sein Freund nicht einmal mehr, das Weite gesucht hat und wieder verschwunden ist ohne ein Anzeichen. Einmal hatte ihm schon gereicht.

David verließ eilig mit Sebastian sein Zimmer. Er machte sich große Sorgen um Wes. Hoffentlich war er nicht gefahren und hatte sein Auto vor einen Baum gesetzt. "Erzähl mir noch einmal bitte genau, was passiert ist. Ich versteh das noch nicht so.", sagte er, während sie auf die Trauerweiden zustrebten. David schob die Zweige zur Seite, doch Wes war nirgends zu sehen.

" Naja, am Anfang war Wes richtig glücklich und froh, wäre auch so geblieben wenn ich nicht gefragt hätte was ihn bedrückt. Ich meine dass sieht man ja. Jedenfalls hab ich da auf seinen Wunsch hin angefangen zu erzählen und dann er. Er war traurig und da hatte wir halt darüber geredet und er sagte mir, dass ich nicht Schuld daran sei und dann halt die Sache mit der Person. Dann hat er Tränen gefangen und als Flint reingekommen ist, dann ist er raus gerannt und jetzt sind wir hier und suchen ihn!" erzählte er.

David strebte mittlerweile auf den Parkplatz zu. "Du hast garantiert nichts Schlimmes gemacht. Dass er angefangen hat zu weinen, dafür kannst du nichts. Du wolltest einfach nur ein guter Freund sein und dich um ihn kümmern. Du hast richtig gehandelt." Er seufzte und fuhr sich übers Gesicht. "Ich bin sein bester Freund. Mir hätte auffallen müssen wie stark ihn die Sache wieder mitnimmt."

Sebastian folgte ihm. " Ich hoffe doch du hast Recht und hey, du bist der allerbeste Freund von ihm. Auch du kannst nicht alles riechen glaube mir!" machte er David Mut und betete dafür, dass Wes Wagen noch da stand und sie ihn recht bald fanden. Erneut versuchte er es mit einer Nachricht. " Hey Schatz. Bitte sag uns wo du bist? David und Ich suchen dich schon überall! Ich liebe dich!" diese schickte er ab.

David blieb vor Wes' Wagen stehen. Doch auch hier kein Zeichen von Wes. Zum Glück stand der Wagen aber da. Seufzend lehnte David sich dagegen. "Denken wir mal logisch. Wo würde Wes hinlaufen, wenn er völlig fertig ist und nicht will, dass ihn jemand weinen sieht?", fragte er Sebastian. Die Schuldgefühle nagten an ihm.

Sebastian seufzte erleichtert auf. Also war er noch in der Dalton. Keiner wusste wie froh er darüber war. " Also ich würde sagen, entweder sein Zimmer oder die Bibliothek!" schlug er vor. Mehr würde ihm nicht einfallen. Höchstens noch das ein oder andere Versteck im Wald, doch noch brauchte er es ja nicht. " Wie konnte ich nur so blöd sein?" fragte er sich dann selber leicht aufgebracht.

"Wieso blöd?", fragte David und sah zu Boden. "Sein Zimmer wäre zu offensichtlich. Oder genau deswegen ist er da. Lass uns schauen gehen. Dann die Bibliothek. Und dann durchkämmen wir alle Klassenräume. So ein asiatischer Junge kann sich doch nicht in Luft auflösen. Und jetzt komm mir nicht mit Ninja."

" Na weil es so ist. Ich kann Nichts richtig machen und stürze alle nur ins Verderben oder sorge dafür dass sie hals über Kopf verschwinden. Jetzt sage mir aber bitte nicht, es sei nicht so, dass muss ich mir von Wes auch immer sagen lassen!" sagte Sebastian und machte sich dann auf den Weg in das Zimmer seines Freundes. Warum hatten sie da nur nicht als erstes nachgeschaut? So sehr hoffte er seinen Freund bald wieder zu finden. Er konnte nicht einfach so verschwinden und sich in Luft auflösen. Oder?

"Du bist nur ein Mensch wie wir anderen auch und Menschen machen Fehler. So ist das nun einmal. Deswegen bist du nicht blöd oder schlecht, sondern menschlich. Du kannst wirklich nichts dafür. Wie er gesagt hat, es war nicht deine Schuld was damals passiert ist. Außer seinen Eltern hat niemand Schuld daran."

Sebastian zuckte nur mit den Schultern und begab sich dann weiter zu Wes Zimmer. Seinen Eltern würde er es durchaus zutrauen, dass sie Schuld sind. Kann er ja leider nicht einschätzen. So sehr er es sich auch wünschte. Man war alles schwerer geworden seit der Dreieckskiste und davor war es offenbar auch nicht soo rosig. Immerhin war Wes dort mal geflüchtet. Langsam überlegte er wirklich was es für Gründe hat.