New Friendship

Wes sah, dass Sebastian nicht überzeugt war und seufzte leise. Das konnte doch nicht gut gehen. Er sollte sich erholen, nicht sich zu etwas zwingen, was er eigentlich gar nicht wollte. "Wir können auch hier bleiben und Mensch ärgere dich nicht spielen.", murrte Wes und sah aus dem Fenster. "Vielleicht solltest du dich wieder ins Bett legen.", sagte David leise. Wes schüttelte den Kopf.

" Nein, wir können auch fahren. Ganz wie du willst. Mir ist es egal!" sagte Sebastian und wusste nicht was er machen sollte. Er war verwirrt. Fuhren sie jetzt nun oder nicht? Jetzt wollte sich Wes auch nicht ausruhen, na dass konnte noch etwas werden. " Du musst dich auch ausruhen Schatz! Es bringt uns Nichts wenn du zusammenklappst!" antwortete er. jetzt war er mal dran.

"Ich brech schon nicht zusammen, keine Sorge.", beruhigte Wes alle. "Nein, lass uns hier auf dem Gelände bleiben, ist vielleicht besser.", meinte er dann an Sebastian gewandt. "Falls es wieder regnet oder so können wir uns nach drinnen flüchten."

" ja, dass hat man schon oft genug gesehen, dass du nicht zusammenbrichst!" sagte Sebastian etwas schroff und zuckte die Schultern. Dann bleiben sie halt hier. Kann er auch Nichts für. " Wofür gibt es eine Regenschirm? Aber von mir aus. Bleiben wir halt hier an der Dalton!" fügte er an und lief kurz zu Monika um mit ihr über etwas zu reden. Vielleicht wusste sie ja was.

"Willst du mir das wirklich vorwerfen?", fauchte Wes zurück und Flint zuckte zusammen. Es kam selten vor, dass Wes sich so aufregte. David blieb ruhig, immerhin wusste er unter welchem Druck sein bester Freund gerade stand. Nun holte Wes tief Luft. "Tut mir leid. Weißt du was? Erhol dich etwas und wenn du was unternehmen möchtest, bevor du dich mit Flint triffst, komm einfach in mein Zimmer."

" Ich will dir Nichts vorwerfen. Ich will lediglich, dass es dir besser geht und dass tut es nicht. Auch wenn du vielleicht etwas anderes behauptest. Ganz ehrlich, ich habe keine Lust nochmal mitansehen zu müssen wie du fast zu Grunde gehst und dem Tode mehr als nur nahe stehst!" mit diesen Worten verließ Sebastian den Krankenflügel und verschloss sich in seinem Zimmer.

"Bloß weil es einmal passiert ist, muss es nicht wieder passieren.", fauchte Wes gereizt und verließ ebenfalls die Krankensation. Nur schloss er sich in seinem Zimmer nicht ein. David sollte ihm noch folgen können, was er auch tat. Leise setzte er sich neben Wes undlegte ihm eine Hand auf den Rücken.

Sebastian hatte die Worte von Wes gerade noch so mitbekommen. Sicher, es ist BLOß einmal passiert, aber dass hat ihm mehr als nur gereicht. Er wollte nicht, dass seinem Freund nochmal so etwas passierte. Warum sah dass nur keiner ein? Alles bloß weil Wes für sein Pferd lieber sein leben geben würde, als es verletzt zu sehen. Langsam schloss er auf und lief ins Bad. Sollte doch irgendjemand kommen. Es war ihm egal.

Wes wusste auch, dass die Aktion riskant gewesen war, aber er hätte Wüstenwind nicht allein lassen können. Und so hart wie das auch klang, mit seinem Vater ihm Nacken stand er auch schon öfters vor der Pforte der Unterwelt, bildlich gesprochen. Nur musste das ja auch nicht jeder wissen. David wusste es und tröstete Wes nun.

Kaum im Bad angekommen, warf sich Sebastian Wasser ins Gesicht und blickte in den Spiegel. Warum? warum konnte er nicht eine Beziehung ohne Streit führen? Oder wenigstens eine wo nicht soo viel gestritten wird? Er stützte sich mit den Armen aufs Waschbecken und ließ das Wasser auf seinem Gesicht hinuntergleiten. Langsam konnte er wirklich nicht mehr. er war nicht so egoistisch, dass er nur an sich dachte, sondern er wollte nur das es den anderen gut geht. Offenbar bringt ihm dass also nichts!

"Du solltest mit ihm reden und ihm alles erzählen. Immerhin seid ihr zusammen.", riet David Wes. Der saß auf dem Bett und hatte den Kopf auf den Händen aufgestützt. "Hm, vielleicht.", brummte er. "Aber dann macht er sich nur noch mehr Sorgen, wenn ich nach Hause fahre oder so. Das möchte ich auch nicht."

Schon nach ein paar minuten hatte er den 'Streit' auf dem Krankenflügel bereut und hatte einmal mehr ein schlechtes gewissen Wes so etwas zugemutet zu haben. Nur langsam und zögernd trat er aus dem bad heraus und stellte sich ans fenster. Aus Diesem schaute er und sah in den Himmel. Die Sterne sah mal leider erst nachts. Manchmal wünschte er sich sie immer sehen zu können. er seufzte. Wie grausam war doch das Leben.

"Wenn ich ihm erzähle wie grausam meine Eltern sind, was glaubst du passiert? Er wird durchdrehen? Wenn noch einmal so etwas passiert wie früher? Er verkraftet es doch jetzt kaum, wie soll es werden, wenn ich in den Ferien wieder gedrillt werde und aussehe wie nach einem Urlaub in der Hölle? Das wird ihn kaputt machen und das möchte ich nicht. Er traut sich ja gar nicht überhaupt irgendwas mit mir zu machen. Ich hab es gründlich versaut." Wes ließ sich rücklings aufs Bett fallen.

Nach einer Weile sah er es ein. Es hatte keinen Sinn weiter den Himmel zu beobachten. Eine Antwort würde ihm sowieso nicht gegeben werden. Eine Zeit lang lief er im Zimmer umher und überlegte rum und num wie er sich ändern konnte ohne Wes weiterhin zu verletzen oder gar mit ihm zu streiten. Eins stand jedoch fest. Seit sie sich näher kennengelernt haben und Freunde geworden sind, haben sich beide verändert.

Wes war unglücklich. Sehr unglücklich. Er lag auf seinem Bett und starrte ins Leere, während tausend Gedanken durch seinen Kopf rasten. Er wollte Sebastian nicht verletzen, ihn aber auch nicht belasten. Ihn zu verlieren würde er nicht verkraften. Seufzend fuhr er sich durchs Haar.

Sebastian saß nun auf dem Bett und er blickte gedankenverloren an die Decke. Es war einer dieser Momente wo er verzweifelte und nicht wusste was er tun sollte. Wenn er jetzt jemanden zum Reden hätte wäre er sehr dankbar. Allerdings würde die anderen damit belasten, wenn er ihnen immer wieder erzählt was für Probleme ihn quälten und plagten. Lieber fraß er dass alles in sich rein, als irgendjemanden davon zu erzählen. Irgendwann jedoch rang er sich durch und stand auf. Mit großen Schritten lief er zu Wes Zimmer und mit einem kleinen Lächeln klopfte er an die Türe.

David hatte sich zum Unterricht aufgemacht und so war Wes allein. Er hatte seine Jacke ausgezogen und sein weißes Hemd hochgekrempelt. Man sah die Blutergüsse an seinem Unterarm, doch es war ihm egal. Er hatte seinen einen Arm auf seinem Knie abgelegt, da er ein Bein angewinkelt hatte, mit der anderen Hand schrieb er. Er schrieb einfach auf, was ihm durch den Kopf ging. So entstanden seine Songs.

Da nach dem ersten Mal nicht geöffnet wurde, klopfte Sebastian noch ein zweites Mal und hoffte sehr, sein Freund würde ihm die Tür öffnen. Wie Wes sagte, wenn er etwas unternehmen wollte, dann sollte er ins Zimmer kommen. dass tat er nur er klopfte vorher an. Von einem Mal auf den Anderen schossen ihm die Bilder von gestern durch den Kopf und er musste sich an die Wand lehnen. Nun griff er geistesabwesend an seine Stirn.

Wes hörte das Klopfen. "Komm rein.", rief er und schrieb weiter. Als die Tür dann aber nicht geöffnet wurde, stand er auf und ging nachsehen. Besorgt sah er seinen Freund an, als er diesen an der Wald lehnen sah. "Alles klar?", fragte er beunruhigt. "Ist dir schwindelig? Soll ich dir was holen?" Wie er momentan aussah mit dem hochgekrempelten Shirt, das er auch aus der Hose hängen ließ, war ihm egal.

Sebastian nahm seinen Freund am Anfang gar nicht wahr. Viel zu sehr war er abwesend. Erst nach einer Weile kam er zu sich und realisierte was Wes ihm gesagt hatte. " Nein, es geht schon wieder!" winkte er ab und musterte Wes. " was hast du denn da gemacht?" fragte er besorgt und wies auf die Blutergüsse. Eins stand fest. Wes ging es nicht gut und so wie Sebastian ihn kannte würde er ihm irgendetwas harmloses erzählen, damit er sich keine Sorgen machte.

Wes sah auf seinen Arm. Er seufzte. "Mein Vater war sanft zu mir.", erklärte er, während er in sein Zimmer zurückkehrte und wieder zum Schreibtisch ging. Er setzte sich wieder und zog wieder ein Bein an um seinen Unterarm aufs Knie zu legen. Abwartend sah er Sebastian an. "Wie geht es dir?", fragte er schließlich, als nichts kam.

Sebastian fand nicht die richtigen Worte. Also sagte er nichts zu der Sache mit Wes´Vater. Nicht dass er noch etwas Falsches sagte und alles nur noch schlimmer machte. Nun trat er ein und schloss die Tür. " Vermutlich besser als dir!" gab er als Antwort. Es könnte sein Slogan werden. Immer wenn Wes ihn fragte wie es ihm geht, dann antwortet er so.

"Wie kommst du darauf?", fragte Wes und sah auf das Geschriebene. Es waren schon recht düstere Gedanken. Kein Wunder, er hatte ein Tief. Gedankenversunken begann er mit der Kette zu spielen, die Sebastian ihm geschenkt hatte. Er trug sie natürlich, immerhin war sie ein Geschenk seines Freundes.

" Ach weißt du ich hatte da nur so ein gefühl!" sagte Sebastian und setzte sich neben Wes, aber nicht auf den Boden, sondern auf das bett und musterte ihn. " Die hast du ja noch!" bemerkte er und lächelte, sah sie aber nicht an. Dennoch schien wes irgendwas zu beschäftigen. Wenn dieser es ihm aber nicht sagen wollte, dann eben nicht. " Also worauf hast du Lust?" fragte er lächelnd.

"Warum sollte ich sie nicht mehr haben?", fragte Wes verwirrt nach und wandt den Blick von seinen Notizen ab. Als er Sebastian in die Augen sah, seufzte er wieder und ein Schuldgefühl bildete sich in seinem Magen. "Lass uns reden.", sagte er völlig unerwartet. "Aus der Welt schaffen, was zwischen uns steht. Ich will dich nicht verlieren."