Was wäre wenn

Neugierig musterte sie den Crepe und nickte dann. Denn ersten aß sie mit Nutella und Bananen aber für den zweiten holte sie sich extra Apfelmus aus dem Kühlschrank. Da sie ja genug Süßkram gekauft hatten gönnte sie sich sogar danach noch eine Schüssel Eis. Wes ließ sie natürlich ab und zu probieren, wenn er wollte.

Ab und an aß Wes etwas von ihrem Essen, ansonsten blieb er bei seinem. Irgendwann holte er sich einen Löffel und begann das Nutella so zu löffeln. "Wenn Thad das sehen würde, würde er an die Decke gehen.", sagte er grinsend und füllte ein Glas mit Milch, in welches er seinen Löffel mit Nutella tauchte. "Lecker."

"Milch mit Nutella ehrlich Ley? Wer von uns beiden ist hier die Schwangere du oder ich?" fragte sie ihn amüsiert grinsend und schnappte sich ihr Handy was sie wegen ihrer Leidenschaft fürs fotografieren überall mit sich hatte, um Wes Essverhalten gleich mal für die Ewigkeit festzuhalten.

"Ich ess das manchmal.", verteidigte Wes sich und leckte den Löffel ab. "Zuckerschock als Nervennahrung oder so.", meinte er und trank die Milch aus. "Ob ich jetzt Kakaopulver nehme oder das, es kommt auf das gleiche raus. Milch mit Schoko. Hat nichts mit schwanger oder nicht zu tun."

"Nervennahrung, wofür brauchst du den Nervennahrung mein Schatz?" fragte sie ihn lauernd während sie genüsslich ihr Eis verspeiste, manchmal auch von ihrem eigenen Körper, einfach weil sie Wes zeigen wollte das sie auch sehr gut schmeckte und natürlich damit er merkte das man sie nicht reizen sollte wenn sie auf Entzug war.

"Ich hab nicht gesagt, dass ich es jetzt als Nervennahrung brauche. Außerdem wäre es nur angebracht, nachdem Mum und Dad mich so aufgeregt haben. Aber reden wir nicht darüber und genießen lieber den Abend." Er stand auf um sich noch einen Crepe zu holen. Als er auf seinem Weg an ihr vorbei kam, küssteer ihren Nacken und leckte kurz über die warme Haut. "Du schmeckst fantastisch."

"Vergiss sie, das war wirklich unterste Schublade. Ich habe erwartet das sie mir unterstellen das das Kind gar nicht von dir ist. Aber das sie deinen Bruder damit reinziehen, dazu fällt mir echt nichts mehr ein," meinte sie Kopf schüttelnd und schloss das Thema schnell ab. Sie freute sich lieber über Wes kleines Kompliment.

"Nein, ich denke schon, dass sie dich für treu halten. Nur mich nicht für erwachsen genug, leider." Gefrustet ließ er sich auf seinen Stuhl fallen und biss in den Crepe. Fast wäre ihm eine Bananenscheibe abhanden gekommen. Nun musste er wieder lachen. "Du hast einen Mann an deiner Seite, der manchmal wirklich albern sein kann.", erkannte er selbst.

"Das ist manchmal ganz gut, sonst wäre der Mann an meiner Seite nämlich dauer ernst und ich finde da ist das eine sehr gesunde und amüsante Abwechslung," winkte Sheila seinen Einwand ab und betrachtete ihn liebevoll obwohl grade sah sie ihn eher an wie eine Mutter ihr Kind.

"Schau nicht so.", murmelte er lachend. "So wie du jetzt schaust, solltest du nur unseren Sohn ansehen." Immer noch klang es absolut unwirklich das zu sagen. Und er sagte es gerne. Sie wurden Eltern. Sheila war schwanger. Wes konnte sein Glück kaum fassen. Sie machte ihm damit ein riesengroßes Geschenk.

"Wie soll ich den sonst schauen?" fragte sie ihn lachend und sah ihn für einen Moment lüsternd an. "So etwa?" fragte sie ihn frech denn das war wohl eher ein Blick den eine Frau ihrem Geliebten zuwarf. Aber grade war sie mit ihrem Essen zufrieden, weswegen dieser Blick schnell wieder aus ihren Augen verschwand.

"Zum Beispiel.", sagte er und räumte den Teller weg, als er fertig war mit Essen. Er wusch sich die Hände und hoppste dann auf die Arbeitsplatte. Neugierig sah er sie an. "Hauptsache du schaust mich überhaupt an. Soll ja Paare geben, bei denen das nicht so ist. Was will ich also mehr? Beschweren werde ich mich nicht."

"Oh ich werde dich immer anschauen Schatz, wie sollte ich bei dir auch wieder stehen können. Ich meine immer wenn wir feiern oder essen gehen drehen sich dutzende Frauen nach dir um oder schauen dir auf den Hintern. Ich wäre dumm wenn ich nicht auch genau hinschauen würde, vorallem weil das alles mir gehört."

"Hör doch auf. Dutzende! Übertreib nicht so. Nach dir drehen sich genau so viele um, Männer wie Frauen. Du bist halt sexy und das wird sich in den nächsten neun Monaten nicht ändern. Außerdem trainieren wir die Kilos beim Sex ab.", sagte er in einem nüchternen Tonfall. Nur seine Augen glitzerten.

"Ach tun wir das, wenn du Pech hast bin ich eine der Frauen für die der Sex schmerzhaft ist während der Schwangerschaft, dann werde ich das nicht weg trainieren können. Aber es sind ja nur neun Monate an denen du an keine Frau dran darfst," meinte sie sehr gut gelaunt.

"Hm.", meinte er nur und seine dunklen Augen suchten kurz ihre sturmgrauen. "Du hast schöne Augen.", meinte er dann nach Sekunden des Blickkontakts und begab sich ins Wohnzimmer, wo er sich aufs Sofa fallen ließ. "Kommst du kuscheln?", fragte er. "Findet sich bestimmt ein Platz auf der Couch für dich.", lockte er sie.

Sheila schaute ihm lächelnd hinterher und wand sich dann wieder ihrem Eis zu. Schließlich konnte sie das nicht stehen lassen und ein paar Minuten konnte Wes noch auf sie warten. Sie ließ sich Zeit als sie ihre Sachen abwusch und sie dann zurück ins Regal stellte, Erst dann ging sie zu Wes ins Wohnzimmer um sich dort einen Platz zu suchen.

Wes hatte den Fernsehr angestellt und war bei den Nachrichten gelandet. Allerdings nicht bei den englischen, sondern den chineischen. Nun sah er sich einen Report über ein Bergdorf an und kommentierte es teilweise in seiner Muttersprache. Je nachdem, was er sagte, merkte man ob er genervt war oder zustimmte.

Da Sheila keinen Platz auf der Coutsch fand setzte sie sich einfach vor diese und lauschte Wes Stimme, während sie die Augen schloss. Die Berichte würden ihr ja eh nichts sagen und sie konnte ja an Wes Stimme wenigstens noch erkennen, falls er sich aufregen sollte.

Wes klopfte auf seinen Schoß. "Du musst nicht da unten sitzen, komm her." Zwar lag er auf der Couch, aber sie konnte sich jederzeit zu ihm legen und mit ihm schmusen. "Ich dachte, wir kuscheln. Das geht nicht mit Entfernung.", sagte er und stupste sie sanft an dr Schulter an.

Sheila öffnete die Augen und sah amüsiert zu ihm hoch dabei blitzte der Schalk in ihren Augen auf. Dennoch erhob sie sich und legte sich zu ihm auf die Coutsch, denn wenn sie sitzend würde, dann würde sie ihm wohl die Sicht versperren. Ruhig schloss sie wieder die Augen, um etwas zur Ruhe zu kommen.

Wes lete die Arme um sie und lächelte. Nach dem Entzug war es schon schön so nah wieder bei ihr zu sein, auch wenn er gegen leidenschaftlichen Sex auf der Couch nichts einzuwenden gehabt hätte. Während er wieder Nachrichten schaute malte er mit seinen Fingern kleine Muster auf ihren Bauch und strich dann immer höher, um dann wieder nach unten zu streichen.

Sheila ließ ihn auf sich malen, das machte sie ja auch ab und zu bei ihm. Den Beweis dafür sah man an ihrem Oberschenkel, an dem man mittlerweile ihr fertiges Tattoo ohne Verbände bewundern konnte. Es hatte ihr in den Nächten der letzten Wochen die sie nicht in Wes Armen verbracht hatte, gute Dienste geleistet.

Wes sah immer noch zum Bildschirm und rutschte so, dass er sich nah an sie kuscheln konnte. "Soll ich umschalten?", fragte er leise und hielt Sheila in seinen Armen. Liebevoll küsste er ihre Wange. "Irgendwas, was du sehen will?" Er selbst hatte nichts. Nachrichten hatte er geschaut und sich nur wieder aufgeregt.

"Nein nicht wirklich, ich weiß nicht schalt doch einfach mal um vielleicht läuft irgendwo ein guter Film," schlug sie ihm lächelnd vor, während sie vor sich hin döste und seine Nähe im Rücken genoss. Ihr war es ehrlich gesagt genauso egal wie Wes. Sie schaute bei sowas sowie nie hin sondern hörte nur zu.