New Friendship

"Die Anderen sind mir nicht egal! ich konnte sir nur drei Monate lang einfach nicht kontaktieren. Mir ist alles weggenommen worden. Handy, Laptop, iPod, alles. Ich durfte gar nichts mehr. Weißt du, wie es ist jedes Mal bestraft zu werden, wenn man nur einmal lacht? Körperlich gezüchtigt zu werden? Ich hab jeden von euch mehr vermisst als ich es mir jemals hätte vorstellen können. Aber ich konnte einfach nicht! Das hat rein gar nichts damit zu tun, dass ihr mir egal seid."

" Ach du ärmster, soll ich dich jetzt bemitleiden, dass du uns nicht kontaktieren konntest? nein dass weiß ich nicht und will ich auch nicht erfahren. Es reicht schon wenn du es erfahren musstest!" sagte Sebastian und lehnte sich zum Fahrer vor. " Anhalten bitte!" Sofort wurde seinem Wunsch nachgekommen. " Danke!" meinte er und öffnete die Tür. " wenn du mich suchst ich bin hier irgendwo in washington, bevor ich ncoh etwas tue dass ich bereuen werde!" dann knallte er die Türe zu und lief wohin ihn seine Füße trugen. Nach einer Weile rannte er und schlug dann gegen eine Mauer ein.

Wes sah Sebastian fassungslos hinterher. Was war das denn jetzt gewesen? Er drückte dem Fahrer das Geld in die Hand und sprang ebenfalls aus dem Taxi. Doch von Sebastian war breit und breit schon nichts mehr zu sehen. Schmerzhaft umklammerte Wes den Griff seines Koffers und sah sich um. Eine fremde Stadt, sein Verlobter war weg und sie hatten Streit. Klasse. Ihm stiegen die Tränen in die Augen.

Sebastian drückte solange dagegen bis es schon weh tat, aber er war schmerzressitenter geworden. Nach einer Weile löste er sich von der Wand und sah sich seine Faust an. Ihm kam eine schlimme erkentnis. Nämlich die, dass er immer mehr wie sein Vater wird. Jetzt musste er sogar aufpassen, dass ihm die hand nicht bei Wes ausrutscht. Wie soll dass denn gut gehen? hatte sein vater ihn wirklich so weit gebracht? Wenn er schon nicht gefühlskalt war, dann wurde er handgreiflich? Na dass war ja mal echt eine Tolle Nummer. Nun lehnte er an der Wand und sank auf die Knie.

Wes saß auf einer Bank, hatte die Beine angezogen und starrte einfach nur vor sich hin. Er hatte gehört wie Sebastian ihn angefahren hatte; dass er gegangen war, bevor etwas Schlimmeres passierte. Er hatte es also so weit geschafft, dass sein Freund ihn schlagen wollte. Bestrafen. Er musste ein schrecklicher Mensch sein, wenn sogar die Liebe seines Lebens zu solchen Mitteln greifen musste. Wenn er Sebastian dazu trieb. In seinen Ohren hallten seine eigenen Schreie wieder und das Geräusch des Gürtels. Das verfolgte ihn immer noch in seinen Träumen. Mal war es sein Vater, dann seine Lehrer in China, die ihn schlugen.

Sebastian könnte sich selber dafür verfluchen, dass es so zum Streit kommen musste. Warum war er auch so? Nun stand er auf und lief durch die Stadt zum gericht. Dort versuchte er diese komische Verfügung zu bekommen. Doch er entschied sich in letzter Minute um und machte sich auf die Suche nach seinem Verlobten. Hoffentlich fand er Wes bald. Es wurde echt dunkel und kalt. Nun schrieb er seinem Freund eine nachricht. " Wo bist du? Ich will mich bei dir entschuldigen! Bitte sag es mir doch! Ich liebe dich von ganzem Herzen!" er hoffte er würde ihm antworten.

Er hatte die ganze Zeit auf der bank gesessen und vor sich hingestarrt. Als jetzt das Klingeln seines Handys ertöhnte, zuckte er zusammen und riss reflexartig die Arme hoch um seinen Kopf zu schützen. Dann registrierte er aber, dass keine Gefahr drohte und er suchte nach seinem Handy. Als er es fand und die SMS las, schrieb er mit zitternden Fingern zurück: "Weiß nicht. Ich sitz auf einer Bank. Vielleicht sollten wir uns im Hotel treffen. Das ist das Avalon in der Innenstadt."

Sebastian nahm sein handy schnell in die Hand als er es vibrieren hörte. " Gut, dann treffen wir uns dort!" schrieb er und machte sich auf den Weg dort hin. Wie sollte er Wes die Sache nur erklären? Hey Schatz, weißt du was ich werde immer mehr so wie mein vater? Nein dass konnte er nicht bringen. Doch irgendwann und dies würde zeitiger kommen als es ihm lieb war, ist er selber eine gefahr für seinen Freund und dass wollte er ihm wirklich ersparen. es stiegen ihm Tränen ins Gesicht, wärend er nur noch ein paar schritte vom Eingang entfernt war.

Wes rief sich ein Taxi heran und fuhr zum Hotel. Als er ausstieg und die Fassade betrachtete, schluckte er schwer und versuchte das immense Gewicht, welches auf seiner Brust lag, weg zu atmen. Es ging nicht und er schluckte noch einmal. Strafe, Strafe, Strafe!, schallte es die ganze Zeit in seinem Kopf. Er musste sich bei Sebastian entschuldigen.

Sebastian trat in das Hotel und ignorierte die Blicke von den Anderen. Als er den zimmerschlüssel bekommen hatte, schloss er auf und trat ein. Konnte er nicht einmal etwas richtig machen? Hatte man ihn schon soweit gebracht, dass er es sogar fertig gebracht hätte seinen Verlobten zu schlagen? Er wusste ja dass er sich verändert hatte, aber so? Dass konnte doch kein Mensch tolerieren. Noch immer standen ihm Tränen in den Augen, welche sich ihren Weg über seine Wangen bahnten.

Wes betrat ebenfalls das Hotel und bekam die Info, dass sein Freund schon eingecheckt hatte. Also lief er zu ihrem Zimmer und klopfte an. Als Sebastian ihm die Tür öffnete, brachte er die Koffer ins Zimmer, dann sah er zu Boden. "Es tut mir Leid.", war das Erste, was er sagte. Sebastian anzusehen wagte er nicht. Das verdiente er gar nicht, wenn er so falsch gehandelt hatte.

Noch ehe Wes zu Ende gesprochen hatte, lagen schon Sebastians Lippen auf seinen. Dann ließ er von Wes ab. " Wenn sich einer entschuldigen muss, dann ich. Denn ich habe wirklich schreckliche Sachen gesagt, die Ich bereue. nie wieder will ich es sagen, aber hör mal....ich müsste dir noch etwas sagen.....eine Erkenntnis die ich gewonnen habe...." fing er an und hob sanft wes Kinn hoch um ihm in die Augen zu sehen.

"Du hast nichts falsch gemacht. Ich hätte dich nicht reizen sollen.", sagte Wes leise. Wieder hörte er seine Schreie und schrumpfte ein wenig zusammen. "Was..was für eine Erkenntnis?", fragte er leise. Hatte Sebastian genug von ihm oder heraus gefunden, dass er bessere Männer haben konnte?

" ja aber ich hätte es nicht noch weiterführen sollen!" sagte Sebastian und legte sanft die Arme um seinen Freund. Dann suchte er nach den passenden Worten. Er brauchte mehrere versuche bevor er etwas sagte. " Gerade eben, hätte es nicht schlimmer werden dürfen. Siehst du dass denn nicht? Ich disskutiere so schlimm, werde schnell gereizt und womöglich noch handgreiflich. Ich werde immer mehr wie mein Vater. jetzt muss ich sogar genau aufpassen, was ich wann wie mache, damit ich nicht um mich schlage. Ich muss mich immer unter Kontrolle haben. versteh doch, ich bin eine Gefahr für dich und alle anderen! Mich sollte man wegsperren!"

Wes schlang die Arme um Sebastian. "Ich liebe dich. Ich liebe dich abgöttisch. Und wenn ich dir in die Augen sehe, weiß ich, dass du mich genau so liebst. Weil ich es sehe, ich sehe diese Liebe in deinen Augen. Dein Vater kann keine Liebe empfinden. Ja, du wirst schnell gereizt, du musst da auch eventuell dran arbeiten, aber ich glaube einfach nicht, dass du jemals wie dein Vater werden könntest. Und du würdest mich nie wirklich verprügeln. Und wenn, dann hab ich es verdient."

Sebastian ließ die Umarmung zu und drückte sich enger an seinen Verlobten. " oh, der kann wenn er will auch lieben. Nur bei mir halt nicht! Ich würde nie, im beisein meines Verstandes und Bewusstseins jemals auch nur die Hand gegen dich anlegen. Ich toleriere keine Gewalt, aber wäre ich vorhin nicht gegangen....." Hier stoppte er und atmete einmal tief durch. " .....Dann hätte ich mich wahrscheinlich nicht mehr unter Kontrolle gehabt. Ich will einfach nicht, dass ich dir einmal ungewollt und unfreiwillig weh tue damit! Dass würde ich mir nie verzeihen! Ich werde immer mehr wie er! "

Wes lehnte seine Stirn gegen Sebastians. "Shh, du wirst nicht wie er. Das lasse ich nicht zu. Niemals. Solange ich an deiner Seite bin, wirst du niemals wie er." Er holte tief Luft. "Lass uns was bequemes anziehen, es uns auf dem Bett gemütlich machen, kuscheln und fernsehen, okay?", schlug er vor. "Wir müssen und beide beruhigen."

" Ich hoffe nur du behälst recht! Hoffentlich täuschst du dich nicht darin!" sagte Sebastian und zog Wes sanft Ins Bad, wo er ihm sein Oberteil auszog und ihn begutachtete. " Hab ich dir schon mal gesagt, dass du heiß und sexy aussiehst?" fragte er ihn und ließ ihn durch einen Kuss nicht zu Wort kommen.

Wes schlang die Arme um Sebastian und küsste ihn leidenschaftlich. Er machte ein zustimmendes Geräusch auf Sebastians Frage hin und etwas was nach "Du auch." klang. Er fragte sich nur, was genau Sebastian mit ihm im Bad wollte. Bett war viel, viel gemütlicher als das Bad. Da mussten sie stehen.

Sebastian küsste ihn und ließ dann von ihm ab, bevor er sich sein Oberteil über den Kopf zog und in den Spiegel sah. Es gab schon kranke Eltern, aber da ging sein Vater noch, der war nur halb so schlimm wie die Eltern von Wes. Nun seufzte er und warf sein Oberteil in eine Ecke, bevor er auf das Waschbecken schlug. Na dass ging ja mal wieder gut los. " Ich glaube wir wollten noch etwas nacholen oder? etwas dass sich Sexualkunde nennt? Du wolltest mir noch zeigen wie dass geht!"

Wes stellte sich neben ihn und fuhr ihm sanft über den Rücken. Als Sebastian gegen das Waschbecken schlug, griff er nach der Hand seines verlobten und küsste liebevoll die Schulter des Jüngeren. "Wollten wir. Hier im Badezimmer? Lass uns lieber ins Bett gehen, da haben wir mehr Möglichkeiten.", raunte er ihm ins Ohr.

" Ist mir egal wo!" sagte Sebastian leise und versuchte seine Hand unter Kontrolle zu bekommen, sie zitterte wie wild und wollte nicht aufhören. In ihm stieg plötzlich das Verlangen irgendetwas zu schlagen. Deshalb entzog er Wes schnell die Hand. " geh du ruhig schon einmal vor, ich komme sofort nach!" sagte er und küsste seinen Freund schnell.

"Seb? Was hast du?" Besorgt sah Wes auf die zitternden Hände seines Freundes. Er nahm sie in seine eigenen. "Shh, ganz ruhig. Alles ist gut. Tief durchatmen." Er versuchte Sebastian zu beruhigen. Als Karateka wusste er, wie man sich in solchen Situationen beruhigen konnte. Dann kam ihm eine Idee. "Schatz, du willst unbedingt was schlagen? Dann fang doch mit Karate an. Das macht Spaß und du kannst dich auspowern. Es würde dir helfen."

" Glaub mir was ich habe willst du nicht wissen!" antwortete Sebastian und machte dass was ihm gesagt wurde. Er versuchte auch weiterhin sich unter Kontrolle zu bekommen. Es gelang ihm nach einer zeit und dem aufgezwängten Willen von ihm. " Karate sagst du? Wann soll ich denn damit noch anfangen? Außerdem weiß ich nicht was ich da machen muss!" entschuldigte er sich.

"Wann du willst. Ich kann dir auch gerne was zeigen. Immerhin mach ich es ja. Komm mit." Wes zog Sebastian ins Zimmer. "So, stell dich hin, ganz locker." Er stellte sich hinter Sebastian und zeigte ihm, wie er die Arme und den Oberkörper zu halten hatte. Dass er sich dabei eng an Sebastian drückte, versteht sich von selbst, oder? "Und dann einfach mit der Faust nach vorn.", dirigierte Wes. "Wenn du das am Sandsack machst, wirst du sehr schnell ruhig."