New Friendship

Wes hatte sich mittlerweile heraum gedreht, lehnte aber lässig an der Bar. Sein einziger Halt, sonst wäre er vom Stuhl gefallen. Trinkfest schön und gut, aber er hatte sein Pensum erreicht. Genau, was er gewollt hatte. Wenn er dann einschlief, brauchte er nicht mehr zu denken. Und wo er schlief, ob bei sich oder auch bei Shanna, war ihm herzlich egal. Er war Single, er hatte frei, ihm standen alle Türen offen. Und Shanna ging ja so auf ihn ab, dass es ein leichtes sein würde zu ihr zu kommen.

Sebastian wollte nicht wissen, was Wes wieder vorhatte. Immerhin war er betrunken und in einer Bar. Gute Voraussetzungen um Dummheiten anzustellen. Auch wenn es nicht Wes Art war, aber man konnte fast Alles wenn man genug intus hatte. Noch immer musterte er ihn und wurde plötzlich von jemanden auf die Schulter getippt. Langsam drehte er sich um und sah in die minzgrünen Augen, eines blondhaarigen Mädchens. " ähm..hallo, ich bin Bitja!" brachte sie heraus und sah schüchtern zu Boden. Man durfte nicht vergessen dass Sebastian auch schon einiges Intus hatte. " Hallo, ich bin Sebastian!" entgegnete er, ließ aber die Tatsache, dass er Schwul war gekonnt aus. Sie war hübsch und süß, musste er zugeben, aber vermutlich nicht sein Typ.

"Nun, wenn du nicht so oft hier bist, sollten wir es doch ausnutzen, dass du es jetzt bist.", flirtete Shanna weiter und beugte sich zu Wes. "Ich wohn direkt um die Ecke.", hauchte sie ihm ins Ohr. Wes grinste. Das war einfach gewesen. Vielleicht sogar zu einfach. Aber es war ihm egal. Es lenkte ab.

Sebastian legte eine Hand an die Wange von dem Mädchen und meinte " Du bist hübsch. Darf ich fragen wie alt du bist?" Noch immer sah Bitja zu Boden und meinte zurückhaltend " Sechzehn!" Offenbar war sie nicht der Typ. für solche Aktionen mit den ansprechen. Deshalb hob er ihr Kinn an, sodass sie ihm in die Augen sah und sagte langsam und ruhig. " Du musst nicht schüchtern sein. Ich habe auch Probleme damit andere anzusprechen, weil man nie weiß wie sie so sind!" Naja gut es stimmte nicht ganz, aber er hätte ja schlecht das Gegenteil behaupten können. In seinem Alkoholrausch küsste er sie und es fühlte sich nicht soo ekelig an wie er gedacht hatte. Was vielleicht auch mit der großen Menge Alkohol in seinem Blut zu tun hat.

Shanna hatte derweil beschlossen Wes von ihren Qualitäten zu überzeugen und küsste ihn. Er erwiderte den Kuss und zog sie näher an sich. Absolut unvernünftig war das hier und so gar nicht seine Art. Aber er wollte nicht vernünftig und erwachsen sein. Er wollte sich betrinken und auf den Putz hauen und auch dieses Mädchen flachlegen oder sonst was machen.

Beide ließen von einander ab und Bitja fragte " Wie sieht es aus, trinkst du noch etwas mit mir?" Eigentlich hätte er jetzt verneint, aber sie sah so unschuldig und nett aus, da konnte er nicht nein sagen. " Also schön!" Sie bestellte Andorra. " Ganz schön gewagt meinst du nicht auch?" fragte Sebastian nach. In manchen Ländern war es verboten, aber in Frankreich nicht unbekannt. Pur konnte man es aber nicht so trinken, bei dem hohen Gehalt sonst würde die Leber futsch gehen. Also mischten sie es etwas mit Cola.

Shanna zog Wes derweil vom Barhocker. Blöde Idee, denn er kippte fast und hielt sich mehr schlecht als recht aufrecht. Nur gut, dass ihm nie schlecht wurde, wenn er trank. "Hast du nen Freund?", fragte er Shanna. "Wieso? Bock auf nen Dreier?", fragte sie zurück. Wes schüttelte den Kopf. "Ich teil nicht, aber ich betrüg auch nicht. Bye." Und damit ließ er Shanna stehen und torkelte zum Ausgang. Himmel war er blau.

Sebastian hatte es derweil geschafft eine halbe Flasche Andorra gemischt mit Cola zu trinken. Er war mehr als nur blau und konnte froh sein überhaupt noch zu wissen, dass er einen Freund hatte und mit Wes hier war. Er sah auf den Platz neben sich und fand diesen leer vor. " Willst du schon gehen?" fragte Bitja und lächelte ihn an. " Ja!" murmelte er und versuchte aufzustehen. Er konnte sich nicht mal mehr aufrecht halten. Er brauchte viel Zeit ehe es bis zum Ausgang schaffte und wes anrempelte. " Sorry!" fügte er als Entschuldigung an.

"Kein...Kein P...Problem." Wes bekam keinen klaren Satz mehr raus und schwankte bedenklich. Er lehnte sich an die Wand und hatte trotzdem das Gefühl zu torkeln. So vollkommen über dem blauen Zustand war er schon lange nicht mehr. Wie er und Sebastian es nach Dalton schaffen wolltem stand in den Sternen. Interessierte ihn momentan auch nicht. Er legte Sebastian einen Arm um die Schulter.

" Naa, da brauchen w...wir aber ein..eine gute Erklärung für d...die Anderen!" brachte Sebastian nur noch heraus der nicht weniger getrunken hatte als Wes. Doch er hatte sein Zeil erreicht und die letzten Wochen vergessen und hinter sich gelassen zumindest zeitweilig. Sie waren mit Wes Auto hier, aber wenn einer von ihnen fahren würde, dann wären sie nicht nur eine Gefahr für die Anderen sondern auch für sich selber. " Un..und nun?" Sie standen da und wie sollten sie nun zur Dalton kommen?

"T...Texen...Terx...die gelben Autos.", brachte Wes hervor und machte einen Schritt. Fast hätte er sich langgelegt und klammerte sich gerade noch rechtzeitig an Sebastian fest. Er lachte los. Normalerweise machte der Alkohol ihn nicht lustig, aber das gerade fand er zum Schießen. So schnell bekam er sich auch nicht mehr ein.

" Taxen!" korrigierte Sebastian und schreckte leicht auf, als sich Wes plötzlich an ihn klammerte. Er kam etwas ins Schwanken konnte sich aber oben halten. Nun fing Wes an zu lachen, was ihn sicherlich nur noch mehr verwirrte. Langsam legte er einen Arm um Wes Schulter und sie liefen ganz langsam zu einem der gelben Autos, wie wes sie nannte. Sie stiegen ein und der Fahrer wo es hin gehen sollte. " Da...Do::.Dalton Academy!" schafte es Sebastian gerade noch so den Namen seiner eigenen Schule zu sagen.

Wes lachte, als Sebastian nicht einmal den Namen ihrer Schule herausbrachte. "Aber mich...ver...ver..bessern.", stichelte er so gut es in seiner Verfassung ging. Er lehnte sich im Sitz zurück und nahm kaum etwas von der Stadt war, die an ihnen vorbei flog. Dazu war er viel zu betrunken. Irgendwann lehnte er seine Stirn gegen das kühle Glas der Scheibe, aber auch das machte ihn nicht nüchterner.

" Natürlich....was k...kann ich da..für..d...dass der Name s...so kom..pli..zie..rt..ist?" versuchte Sebastian einen klaren und verständlichen Satz herauszubringen. Was ihm allerdings misslang. Er machte sich Gedanken darüber was sie den Anderen morgen bitte erzählen wollten. Sie sind ja nicht dumm. Er hatte echt Angst wieder allein zu sein, auch wenn er immer noch nicht aus dieser Phase heraus ist.

"Da...Do...Ac...Stimmt...ist..kompliziert.", gab Wes ihm Recht und schlug ihm auf die Schulter. "Danke fürs Mitkommen.", lallte er zusammen und versuchte Sebastian anzugrinsen. Es gelang nicht wirklich. Das Taxi stoppte plötzlich. "Ihr seid da, Jungs.", sagte der Fahrer. Wes zog ein paar Geldscheine aus der Hand und drückte sie dem Fahrer in die Hand. Zum Zählen setzte er gar nicht an, dazu war er wirklich besoffen. Er öffnete die Tür und torkelte nach draußen.

" kein P..Pro..blem!" brachte Sebastian hervor und bemerkte erst spät, dass sie aussteigen mussten. Da war Wes schon längst draußen. Nun torkelte er aus dem Auto und suchte den Stand welchen er nicht fand. Am liebsten wäre er ja dort geblieben, doch was sollte er machen? Er musste zurück in sein Zimmer, komme was da wolle, auch wenn es sich Nick und Jeff nannte. " Komm w..wir helfen ..u.uns. gegen..sei..tig!" bot er an. Keiner der Beiden würde es Allein schaffen soviel stand fest.

Wes legte ihm wieder einen Arm um die Schulter und gemeinsam torkelten sie zum Haupteingang. Auf den Stufen haute es Wes fast wieder hin und er lachte los. Nur gut, dass sie scheinbar niemand hörte, denn sonst würde es unheimlichen Ärger geben. Den gab es sowieso wenn jemand morgen bemerkte, dass die beiden sich betrunken hatten und an einem Kater litten. "Müssen leise sein.", erkannte Wes als sie zu den Zimmern stolperten.

Nie im Leben hätte es Sebastian für möglich gehalten dass sie in der Dalton ankommen. Unbeschadet und Niemand der sie gesehen hatte. Morgen würden sie eh etwas zu hören bekommen. Wes weil er sich betrunken hat und Sebastian weil er sich auch betrunken hat, der Idee zugestimmt hat und Nick angelogen hatte. Irgendwie schien es sich bei ihm zu häufen. " M..Mein Zimmer ist n..näher..lass uns d...dort rein ge...gehen!" bot er an, denn er hatte keine Lust Wes auf sein Zimmer zu bringen um dann wieder zurück zu laufen zu seinem Eigenen.

"Was..so...soll ich...in d...deinem Z...Z...Zimmer?", fragte Wes ihn verwirrt und blieb stehen. Sofort kippte er gegen die Wand und stieß sich den Ellbogen, was er bedingt durch den Alkohol gar nicht wahrnahm. Morgen würde er nicht nur Kopfschmerzen habe, aber das interessierte ihn ja jetzt noch nciht. Jetzt war er gut drauf.

" D..Dich hinlegen! Du kannst natürlich...a..auch in dein..Dein...Zimm..er gehen, wenn du e..es schaf...fst!" meinte Sebastian und öffnete die Tür zu seinem Zimmer. Dort war es eigentlich stockfinster, aber die elektronischen Bilderrahmen leuchtete auf und so konnte man zumindest etwas sehen. Wenn er jetzt das Licht anmachen würde, wäre es viel zu hell und er würde es sofort wieder ausschalten. " Was ist j..jetzt?" hakte er nach und stand in der Tür. Sebastian hatte echt 2 Betten im Zimmer stehen.

"Willst du sch...schlafen? Wie...ö...öde.", lallte Wes und lehnte sich gegen den Türrahmen. Was sollte er denn jetzt im Bett? Er wollte sich austoben und eventuell eine bescheuerte Aktion reißen. Nur, dass er es momentan nicht als bescheuert empfand. Er war viel zu voll dafür. "Lass uns was machen!", forderte er Sebastian auf.

" Ehrlich ge..gesagt nein!" meinte Sebastian ironisch und trat aus seinem Zimmer. Wes wollte unbedingt noch etwas machen. Schön, dann sollte er aber auch einen Vorschlag machen. So wäre wenigstens noch er auf seiner Seite, wenn Morgen Alle erfahren was vorgefallen ist. " Dann sch...lag mir etwas vor und d..d..dann machen wir Beide dass ..au...auch!" Noch immer war er schwerst betrunken, aber ihn störte es gerade überhaupt nicht was sie amchen würden.

"Las uns...lass uns wieder zu diesem...Weiß nicht..." Wes lehnte sich an Sebastian. Es war schwer sich aufrecht zu halten. "Strippoker oder so.", schlug er vor. War ja klar, dass so was in seinem Zustand kommen musste. "Oder was weiß ich. Worauf stehste denn?", verlangte er dann zu wissen.

" Strippoker? Wenn das d...die Anderen er..erfahren...bbringen ..d..d..die uns u..um!" meinte Sebastian wenig begeistert, auch wenn die Anderen sie nicht gleich umbringen würden. Es war nur ein üblicher Spruch. " Ich? Steh a..auf Ruben, Lacro..sse...mittlerweile jog...gen, ähm...Musik...mit meiner Schw...ester was unter..nehmen u..und Zeit mit euch ..ver..verbringen!" zählte er auf und mit Allem konnte man nichts anfangen. " Schlag du w...was vor!" bat er dann.

"Die b...bringen uns...n...nicht um.", sagte Wes bestimmt. Er war immerhin der Chef der Truppe. "Die...haben..schon...sch...schlimmereres gemacht.", erklärte er dann und zuckte die Schultern. Was sollte er sonst machen? Ihm war es egal, was sie machten. Hauptsache sie schliefen noch nicht.