New Friendship

"Du bist ganz schön heiß. Und leider nicht in einem positiven Sinne. Du hast Fieber.", bemerkte Wes. Als er Sebastian ansah, bemerkte er, dass dieser fast einschlief, und lächelte leise. "Schlaf schön, mein Schatz.", murmelte er leise und küsste ihn auf die Stirn, bevor er ihn richtig zudeckte. "Ich liebe dich. Träum was Schönes, mein Süßer."

Sebastian gab sich wirklich die größte Mühe wach zu bleiben. Wes nicht alleine lassen! Doch es wollte ihm einfach nicht gelingen. Immer schneller und häufiger fielen ihm die Augen zu, gerade noch so bekam er mit dass Wes etwas sagte. " Ich dich auch!" meinte er nur und schmiegte sich an Wes.

" Hm, wenn man mit deinen Eltern nicht reden kann ist es sehr schlecht! So kommt man ja nie zu einer Lösung!" meinte Sebastian und gab Wes einen sanften Kuss. " So und jetzt hörst du auf dir Gedanken zu machen und wir reden jetzt über etwas anderes! Am Dienstag unternehme ich etwas mit Nick und Jeff, nicht dass du dich wunderst oder noch sonst etwas von mir denkst. So räume ich dir gleichzeitig Zeit mit David und Thad ein. Ist das was?" Er lächelte Wes lieb an.

"Du hast Recht, lass uns über ein schöners Thema sprechen. Wobei alles schöner ist als meine Eltern." Wes zog eine Grimasse. "Das ist sehr vorausschauend von dir und dafür liebe ich dich." Er küsste Sebastian wieder und kuschelte sich an ihn. "Du bist toll, Seb.", murmelte er. "Toll, dass wir zusammen sind. Hätte ich vor ein paar Tagen noch nicht gedacht, dass das mal passiert. Du?"

" Naja, vielleicht ist nicht gerade ALLES schöner als deine Familie, aber es trifft es zu 95 %!" sagte Sebastian und lächelte über Wes Grimasse. Sebastian erwiderte den Kuss und genoss jede Sekunde. " Ich weiß, aus Fehlern lernt man!" fügte er an. " Nein, ich hätte es niemals für möglich gehalten, aber man kann es nicht ändern!" Er sah auf sein Handy. " Upsi, da hätte ich vielleicht rangehen sollen,!" sagte er und lächelte unausdrückbar.

"Ja, aus Fehlern lernt man.", gab Wes ihm Recht und sah ihn neugierig an. "Wer ist das gewesen?", wollte er wissen ohne aufdringlich zu erscheinen. Es war immer noch Sebastians Angelegenheit und bloß weil sie zusammen waren, musste er nicht in alles seine Nase reinstecken. Er war nur von Natur aus neugierig.

Sebastian lächelte ihn an und sah dann auf seine Decke. Wenn Nick und Jeff da wären, die würden nur den Kopf schütteln. " Mein 1 Jahr jüngerer Lieblingscousin! Ach ist unwichtig, kann ihn später auch noch anrufen! Im Notfall meldet er sich halt nochmal. Er hatte ja vorhin angerufen, als du mit deiner Familie gesprochen hast!" erklärte er nun und sah wieder zu Wes.

"Ach so." Wes lächelte. "Schön, wenn du dich mit deinem Cousin verstehst. Bei mir sind nicht nur die Eltern eine Katastrophe, sondern der Rest der Familie auch." Er versuchte es mit einem Lächeln zu überdecken. Sebastian sollte sich keine Sorgen machen und Wes hatte sich nach siebzehn Jahren langsam dran gewöhnt.

" Da ist er auch fast der Einzige 98% meiner Familie hasst mich bzw. meine Sexualität. Mein Onkel ist zwar auch strenger Christ, akzeptiert meine sexuelle Orientierung aber. Naja mein älterer Cousin, ist nicht ganz soo einfach. Er filmt sehr gern, aber mein anderer Cousin ist stark!" erklärte Sebastian und musterte Wes. " Dir ist schon klar, dass die Sache mit dem falschen Lächeln bei mir nicht funktioniert oder? Okay, komplett anderes Thema ja, hast du in nächster Zeit irgendwelche Klausuren?"

Wes gab sein falsches Lächeln auf. "Du kennst mich schon viel zu gut.", beschwerte er sich bei seinem Freund. "Ich schreib nächste Woche einen Geographietest und dann Spanisch. Beides recht einfach. Wieso? Willst du eine Lerngruppe gründen?", neckte er ihn dann vorsichtig und liebevoll und küsste ihn noch einmal.

Sebastian lächelte schwach. " Eine Lerngruppe? Ganz ehrlich? nick und Jeff reichen mir schon mit ihrem ständigen Fragen zu Französisch! Dabei ist es doch ganz simpel. Die Klausuren sind einfach, aber so wie die Beiden kenne haben sie einmal mehr, vergessen dafür zu lernen!" fügte er an und seufzte theatralisch auf. " Lass uns nach paris fahren!" schlug er vor. Immerhin wollte Wes mal dorthin.

"Machen wir in den Ferien." Wes war zu verantwortungsbewusst um die Schule zu schwänzen und nach Paris zu fahren. Dann würde er an seinem schlechten Gewissen zugrunde gehen und das wollte er auch nicht. Also mussten sie dieses Vorhaben vertagen und bis zu den Ferien warten. Falls ihnen nichts dazwischen kam. "Du solltest erst einmal gesund werden. Und jetzt sag nicht, dass du es bist, denn das ist eine Lüge."

" Ich wollte es ja auch nicht unbedingt in der Schulzeit machen! Vielleicht in den Weihnachtsferien oder so! Ich könnte dich gnädig und gütig wie ich bin auch mitnehmen!" meinte Sebastian und pfiff unschuldig. Gerade wollte er etwas bezüglich seiner gesundheit erwidern da stoppte er in der Bewegung. " Wenn man es genau nehmen will sind wir Alle irgendwie nie gesund oder? Es ist immer i-was anderes und wenn es seelisch ist!"

"Zu gütig von dir.", bemerkte Wes. "Ja, leider. Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Nur gut, dass es Freunde gibt, die helfen. Ohne die Clique wär das Leben doch echt lahm. Nick, Jeff, Thad, Trent und natürlich David und du. Ihr seid meine Clique und ich könnte mir keine bessere wünschen." Er strahlte Sebastian an.

"ja, dass muss man Freunden lassen, sie helfen einem egal was passiert. Normalerweise!" merkte Sebastian an und verdrängte die Gedanken, als er ganz ohne seine Freunde war und alleine mit der Sache bezüglich Flint klar kommen musste. " jeder brauch eine Clique! Ich habe mehrere. Hoffentlich suchen sie mich im Schlaf nicht heim weil ich so mich so lange nicht mehr bei ihnen gemeldet habe!" Jetzt machte er ein gespielt, nervöses Gesicht. " Werde ich ja merken, meinst du nicht auch?"

"Du hast Recht. Jeder braucht Freunde. Deswegen war es mir auch so wichtig dich damals nicht alleine zu lassen. Ich hab mir Sorgen um dich gemacht und wollte für dich da sein. Mit tollem Ergebnis." Wes lächelte und tätschelte Sebastians Hand. "Keine Sorge, ich beschütz dich vor den bösen Geistern."

" Ja, danke hat super funktioniert. Gilt das eigentlich auch wenn man sich allein gelassen fühlt und keiner einem Helfen, mal abgesehen von dir, aber dass hast du auch bloß getan, weil du den Drang hast Menschen zu helfen und sich um sie Sorgen zu machen!" meinte Sebastian schroff. Er mochte das Thema nicht. So wie viele seiner Vergangenheit. " Tut mir Leid!"

Wes biss sich auf die Lippe. "Ist schon gut.", murmelte er. Er stand auf und ging zum Schreibtisch. Dort begann er die Infomappe des Hotels durchzublättern. Mal sehen, was die für Sportangebote boten oder sonst was. Hauptsache er musste momentan nicht reden. Er mochte es nicht so angefahren zu werden. Besonders, wenn er eigentlich nichts gemacht hatte.

Sebastian wollte etwas sagen, doch ihm fehlten die Worte. Diese suchte er. Warum musste er sich auch immer Alles kaputt machen? Er war einfach unmöglich so wie seine Mutter immer gesagt hatte. Stumm sah er auf sein Handy und las die gerade erhaltene SmS. Sofort schaltete er das Handy aus und warf es außnahmsweise mal nicht gegen die Wand. Langsam stand er auf und lief zu Wes. Er legte ihm eine Hand auf die Schulter. " Entschuldige! Ich hätte dich nicht so anfahren sollen, du wolltest nur helfen! Wenn ich dass nicht sehe bin ich blind und ich kann mich glücklich schätzen , dass sich überhaupt jemand für mich interessiert hatte!" sagte er nur kurz und gab Wes eine Halskette, die natürlich auch ein Junge tragen konnte. " Ich weiß ist nicht viel, aber ich hoffe du versaubeutelst sie nicht!" Ein schwaches Lächeln zierte sein Gesicht und er drehte sich stumm um.

Wes versteifte sich, als er Sebastians Hand auf seiner Schulter spürte. Aber er hörte an seinen Worten wie Leid es ihm tat und deswegen konnte er ihm eigentlich nicht böse sein. Als Sebastian ihm dann auch noch die Kette umlegte, griff er sofort danach und hielt sie fest, als wolle er sich vergewissern, dass sie wirklich existierte. Man schenkte ihm eher seltener was. "Ich werd auf sie aufpassen. Danke.", sagte er leise und war enttäuscht, dass Sebastian sich umdrehte.

Sebastian hielt in der Bewegung inne und hörte die Worte von Wes an. Er atmete kurz ein und aus und drehte sich dann wieder Wes zu. " Ich bitte darum! Ich denke , bei dir brauche ich mir keine Sorgen zu machen! Wie gesagt, nicht verlieren, sie bedeutet mir viel und ich habe sie jemanden gegeben, der mir tausend mal mehr bedeutet und den ich so sehr liebe, dass ich es nicht in Worte fassen kann!" So recht wusste er auch nicht wie er Wes jetzt anfassen sollte und durfte.

Wes drehte sich ebenfalls zu Sebastian um. "Ich weiß es zu schätzen.", versicherte er und versuchte ein kleines Lächeln. Streit war wirklich nicht seine Absicht gewesen. "Es tut mir Leid, verzeih mir bitte.", bat er seinen Freund und sah ihn traurig an. "Ich bin sofort wieder da.", murmelte er, dann verschwand er im Badezimmer und lehnte sich dort gegen die Badezimmertür. Tief atmete er durch, doch der Druck auf seiner Brust verschwand nicht.

" Nein, mir tut es Leid. Ich hätte nicht reagieren brauchen. Du hast doch überhaupt Nichts gemacht!" winkte Sebastian ab und sah seinem Freund nach. Man wie dämlich war er eigentlich? Er wusste ja, dass er nie so der große Beziehungsmensch war, aber selbst dass kann Sebastian nicht mal. Eine Beziehung aufrechterhalten. Plötzlich wurde ihm total heiß und er sah sehr schnell verschwommen. Sofort setzte er sich und schloss die Augen.

Wes saß im Badezimmer an die Tür gelehnt und starrte vor sich hin. Vorwürfe lösten bei ihm immer den Gedanken an Schuld aus. Er war Schuld an dieser Situation. War klar, schließlich war er ein schlechter Mensch. Gott, er war seelisch schon so verkorkst. Trocken schluchzte er. Heute war ein beschissener Tag, das stand fest.

Nach einiger Zeit stand Sebastian auf um nach Wes zu sehen. Sofort, sah bei ihm wirklich Anders aus. Langsam öffnete er die Tür und trat ein. " Hey! Es tut mir so schrecklich Leid!" fing er an und setzte sich neben ihn. " Sag mir, was ich machen soll. Ich tue Alles damit es dir wieder gut geht. Vorhin da habe ich überreagiert. Ich kann es nur nicht einsehen, dass sich jemand die Mühe macht sich um mich zu sorgen. Nie würde ich zulassen, dass du dich wegen mir so schlecht fühlst. Doch leider habe ich versagt. Ich bin einfach zu Nichts im Stande!" Er nahm Wes in den Arm, hoffte aber nicht auf Bestätigung.