New Friendship

Sebastian hatte sich in den paar Wochen wo er wieder in seiner alten Schule bei seinen alten Freunden war, richtig gut eingelebt und seine Noten haben sich verbessert. Zumindest soweit, dass er das Jahr nicht nochmal wiederholen muss. Mit Flint und Niff schrieb er regelmäßig und Wes rückte immer weiter hinter in sein gedächtnis, doch er vergaß ihn nie, wenn sein Club probte. Gerade waren sie dabei das Weihnachtsprogramm und ein paar anderen Veranstaltungen zu planen. Alles in allem ging es ihm sichtlich wohl und er hatte an seinem Aussehen auch etwas verändert. dass er zu hause wohnte war für ihn nicht einfach und öfters eine Qual als alles andere, aber in letzter Zeit durfte er bei seinem besten freund übernachten.

Wes hatte nach einiger Zeit den Punkt erreicht, wo er einfach abschaltete und nur noch mechanisch alles ausführte. Er wollte das alles nicht, wollte endlich wiede glücklich sein, doch diese Hoffnung rutschte immer weiter von ihm weg. Also wurde er noch stiller und rief sich die Erlebnisse mit seinen Freunden in Erinnerung. Sonst schnappte er wirklich über. Doch je kälter seine Umgebung wurde, desto schwächer wurden die Bilder. Wenn Wes doch aufmuckte, wurde er bestraft und nach einem Tag, wo ihm alles weh tat, lag er zusammenerrollt auf dem Bett und wollte nur noch aus dieser Hölle raus.

So schön es auch hier war. Sebastian fühlte immer noch die Leere, welche er besaß seit er wusste dass Wes verschwunden war und vermutlich nie wieder kam. Diese Gedanken hatte er aber schon lange nicht mehr und die Hoffnung schwand immer mehr. Er hatte sein Aussehen total auf den kopf gestellt und auch sein Charakter hat sich verändert. Man müsste schon richtig zweimal hinschauen bevor man ihn erkannte. Es war ihm aber auch egal.

Dass Wes nicht allen Menschen egal war, zeigte sich drei Monate nach seiner "Entführung". Der Direktor kam auf ihn zu und reichte ihm ein Schreiben. Wes las es. Es war von seinem Großvater, der ihm mitteilte, dass er diese "Scharade" beendet hatte und Wes in die USA zurückkehren konnte. Ein Wagen würde ihn holen und zum Flughafen bringen. Zwar hatte Harold Montgomery keinen Direktflug buchen können, aber bis Frankreich konnte er seinen Enkel schon bringen. Wes zog erstaunt eine Augenbraue hoch, begab sich dann aber in seine Kammer und räumte die paar Sachen zusammen, die ihm gehörten. Die Uniform ließ er in der Schule. Als er zufällig in den Spiegel sah, erkannte er sich selbst nicht mehr. Zwar trug er seine normalen Kleider wieder, doch er sah anders aus. Das Strahlen war aus seinen Augen gewichen und er wirkte kühl und unnahbar. Ohne einen weiteren Blick zu verschwenden verließ er sein Zimmer udn stieg in den wartenden Wagen. Er sah nicht einmal zurück.

Seit Wochen schon übte der Chor von Sebastians Schule für einen Auftritt und dieser sollte heute sein. Alle waren in heller aufregung und Sebastian war noch am umziehen. Ein was hatte sich nicht verändert bei ihm. Ihm war noch immer wichtig wie man bei Auftritten und priavt gekleidet war, doch ein Blick in den Spiegel sagte ihm dass er nicht mehr der alte war. Mittlerweile ist er etwas gewachsen, war dünner, was mit dem unregelmäßigen Essen zu tun hatte, hatte sich einen 3- tage bart wachsen lassen und hatte sich Kontaktlinsen in verschiedenen Farben besorgt. Er hasste Brillen. Diese trugen nur Streber und überhaupt. Die Fraben spiegelten seine Stimmung wieder. Ein Blick in seine Augen genügten da also.

Wes hatte den ganzen Flug über nicht geschlafen. Als er in Paris aus dem Flugzeug und in die Ankunftshalle trat, kam ein Mann zu ihm, der laut seiner Uniform von einem Hotel in der City war. Er hatte die Aufgabe Wes abzuholen und ins Hotel zu bringen, wo Wes seinen Zimmerschlüssel bekam. Im Zimmer ging er erst einmal duschen und zog sich dann um. Neue Kleidung lag für ihn auch bereit, sein Großvater hatte an alles gedacht.

Sebastian hasste es unter Druck zu stehen oder gedrängt zu werden wie jetzt. Dennoch war er recht schnell fertig und stieg mit seinen beiden besten Freunden in den Bus ein der sie in die Mitte des Stadtviertels bringen sollte. Dort würden sie singen und das Geld was sie bekamen für Waisenhäuser und wohltätige Zwecke spenden. Dort angekommen fingen sie auch gleich an zu singen. Die Mädchen zuerst girlfriend von Avril lavigne und dann alle gemeinsam Dangerous von Roxette.

Wes lief durch die straßen und genoss es einfach frei zu sein. Es kam so unerwartet und er musste sich bei seinem Großvater bedanken, aber er wusste gar nicht, was er machen sollte. Was hatte er sich in den drei Monaten vorgenommen? Vielleicht hätte er seine Freunde anrufen sollen, doch es war bei denen mitten in der Nacht und Wes musste selbst erst einmal zurecht kommen. Irgendwann fand er sich auf einem Platz, wo er Musik hörte. Lange hatte er keinen Chor mehr singen gehört.

Seit langem mal wieder, lächelte Sebastian. Zwar nur bei dem Auftritt, aber er lächelte. Als auch dieses Lied vorbei war trat er vor und sein Chor fing an einzustimmen. Dann sang er zusammen mit seinen freunden Born this way. Denn ihm war es nach wie vor egal was die leute über seine Sexualität sagen. Ein lächeln stahl sich nur noch mehr aufs gesicht als der Auftritt zuende war und alle klatschten. dann traten sie von ihrem Platz weg und jeder trank erstmal etwas.

Wes sah sich den Auftritt an, doch als die ersten Takte von Born this way erklangen, verengte er die Augen. Irgendwas kam ihm an dem Solisten bekannt vor, er wusste nur noch nicht was. Er ging näher an die Bühne heran und ließ den Jungen nicht aus den Augen. Konnte das sein?

In der Runde die sich um Sebastian gestellt hatte, ging gelächter um. Sogar Sebastia lachte und der ganze Schmerz der letzten monate heilte immer mehr ab. lachen machte gesund. Es war vielleichtw irklich so. " Super Auftritt muss ich aber sagen. Wenn das geld nicht reicht dann weiß ich auch nicht weiter!" sagte er und hob seine Flasche. " Naja, Seb, mit dir als Sänger kann da nicht so viel verkehrt kaufen!" kam es gleich aus drei Ecken.

Wes blieb stehen und beobachtete die Gruppe mit schiefgelegtem Kopf. Das konnte doch alles nicht wahr sein. War das wirklich sein Freund, sein Sebastian, der da stand, umringt von seinen Freunden? Was machte er hier? Wes wurde schmerzlich bewusst, dass er drei ganze Monate weg gewesen war und nichts aus dem Leben seiner Freunde mitbekommen hatte. Vielleicht waren sie ja glücklich ohne ihn. Sebastian sah zumindest so aus. Unbewusst trat er noch einen schritt auf die Gruppe zu, so dass sie ihn bemerkten.

" Und Herzschmerz vorbei oder sollen wir dir nochmal ein Lächeln verpassen?" sagte ein Braunhaariger, der mit Sebastian auf den Fotos zusehen war. " Ich hab keinen herzschmerz!"" Bitte als du zu uns gekommen bist warst du ein Wrack, liebster Sebastian. Hättet ihr mal hören sollen. Wes hier und Wes da. war ja nicht zum aushalten1"" Danke auch Gabe!" antwortet Sebastian nur und schaffte seine Flasche zurück in die Kise, welche etwas abseits stand. Er hatte wes zwar nicht verdrängt aber die erinnerung tat immer noch etwas weh. Deshalb schaute er auch sehr traurig zu seinen freunden.

Wes folgte dem Gespräch und fasste sich dann ein Herz. Das war wirklich sein Freund und er spürte zum ersten Mal seit langem etwas Positives. Vorher war da nur Kälte und Leere gewesen. Egal ob er das bereuen würde oder nicht, er musste es jetzt einfach wagen. Also holte er tief Luft. "Sebastian?"

Sebastian drehte sich um und sah Wes verwirrt an. Er hatte seinen freund ja seit 3 Monaten nicht mehr gesehen. Dann musterte er ihn und als er an seinen Augen halt machte. Überkam es ihn wie ein Blitz. " Ist nicht wahr oder? Wes? Sag mir wenn ich mich irre, aber die Wahrscheinlichkeit ist eher gering!" antwortete er und trat auf seinen freund zu. Er war zwa gefühlskalt geworden, aber als er wes sah erfüllt ihn eine Wärme.

"Du irrst dich nicht.", antwortete Wes ihm und schenkte ihm ein kleines Lächeln. "Hi.", sagte er dann. "Was machst du hier?", wollte er dann wissen. "Wohnst du wieder hier oder bist du nur zu Besuch? Wie geht es dir? Du siehst anders aus." Es gab so viel, was er Sebastian fragen wollte, da musste er erst einmal in seinem kopf sortieren.

Als Wes meinte dass sich Sebastian nicht irrte, nahm dieser seinen Freund in den Arm und erklärte ihm dann alles.
" Meine Noten verbessern! Momentan wohn ich hier und gehe hier zur Schule. Die anderen haben mich persönlich schon seit zwei Monaten nicht mehr gesehen. Zwar schreibe ich öfters mit ihnen, aber durch die zeitverschiebung. Du weißt ja. Mir geht es eigentlich ganz gut und ich hab mich verändert. Du siehst auch anders aus. Wie geht es dir und wie kommt es dass du gerade hier bist?" erkundigte sich nun auch Sebastian und bot Wes was zu trinken an.

Wes erwiderte die Umarmung. "Wow, dann hat sich ja einiges bei dir getan." Er schluckte. "Mein Großvater hat ein machtwort gesprochen. Ich werde an die Dalton zurückkehren. Leider konnte er erst einmal nur ein Flug bis hierhin buchen und meinte, ich sollte es als Urlaub ansehen.", erklärte Wes ohne besondere Emotionen in der Stimme. Er schob die Hände in die Taschen seiner Jeans und lehnte dankend das Trinken ab.

" dann gibt es ja doch einen Menschen in deiner gestörten und kranken Familie der dich mögen scheint!" stellte sebastian fest und stellte die Flasche wieder weg. " Naja, dass andere ist vergangenheit. Ich war nicht mehr ich selbst, seit du weg warst. jeder Mensch verändert sich, aber schön dass du hier Urlaub machst. Vielelicht komme ich in den nächsten Wochen wieder zurück an die Dalton. Die Anderen zu verlassen war schwer und eshat sie mehr als nur mitgenommen, als ich auch noch gegangen bin!" Sebastian erzählte es wie eine Geschichte. Als ob es keine große bedeutung hat. " Ich hoffe doch dir hat gefallen was du gehört hast!"

"Ihr seid sehr gut.", lobte Wes. "Du kommst vielleicht auch nach Dalton zurück? Ja, wäre schön. Dann wären wir auch alle zusammen." Er sah sich auf dem Platz um. "Na ja, Urlaub, Freigang, Wiedereingliederung, wie auch immer man das nennen möchte. Such dir was aus."

" sag dass nicht mir, ich führe nur die Befehle aus und singe!" antwortete Sebastian und er lächelte Wes sogar zu. Seit Wes Abschied waren Gefühle für ihn sinnlos gewesen. " Falsch, ich komme ganz sicher zur dalton zurück. irgendwann. Soll ich dir einen Flug nach Ohio organisieren?" fragte er sogleich und sah sich um. Keine einzige gefühlsregung oder gar ein gesichtszug ich von Sebastian. Warum auch. Er hatte Gefühle und dass alles. nur er musste lernen sie zu verbergen, denn sonst hätte er aufgeben können. Kurz sah er zu seinem Arm und zog den Ärmel seines Anzuges etwas tiefer. Musste ja nicht jeder die Verletzungen sehen.

Wes schüttelte den Kopf. "Macht mein Großvater alles, aber danke. Ich bleib erst einmal hier und flieg in ein paar Tagen. Dann schauen wir weiter. Meine Eltern werden zwar nicht begeistert sein, aber wenn das Familienoberhaupt spricht, dann spricht er." Er lächelte schwach.

" Da bin ich froh, dass du eine Person hast, für die du wichtig bist in deiner Familie!" sagte Sebastian und griff nach der Hand seines Freundes. " Ich freue mich, dass du wieder da bist, nur kann ich es nicht zeigen!" fügte er an, damit sich sein Freund nicht wundert. " Das leben ohne dich ist eine Qual gewesen und ich habe es immer noch nicht richtig verkraftet, aber ich musste lernen zu verbergen!"

Wes sah auf ihre Hände und nickte. "Glaub mir, dass das Leben eine Qual ist, das kann ich verdammt gut nachvollziehen.", sagte er leise. Als Sebastian immer noch seine Hand festhielt, hob er den Kopf und sah seinem Freund in die Augen. "Wir verbergen alle etwas." Er hielt dem Blick stand. "Ich wohn in einem Hotel hier in der Nähe. Willst du mitkommen?"

" Ich glaube dir!" sagte Sebastian und hielt dem Blick stand. Er sah seinem Freund tief in die Augen und wie aus Reflex beugte er sich zu diesem vor bevor er ihm einen sanften Kuss gab. Diese Gefühlsregung war neu für ihn und doch konnte er den Blick nicht von seinem Freund abwenden. " Natürlich!" antwortete er auf die Frage und gab seinem Club ein zeichen, dass er mal für eine Weile verschwand.