New Friendship

Wes ließ zu, dass Sebastian ihn küsste und erwiderte den Kuss sogar etwas. Es war ungewohnt nach drei Monaten wieder Zärtlichkeit zu erfahren. Nun nickte er auf Sebastians Worte hin. "Du kannst noch hier bleiben, wenn du möchtest.", bot er an. Er wollte Sebastian nicht von seinen Freunden wegreißen.

" Ich will mit dir mitkommen!" antwortete Sebastian und strich Wes über die Wange. Warum war er jetzt so gefühlvoll? Sonst klappte es doch auch immer, stand zu halten. Warum nicht bei Wes? Zumal sie sich beide stark verändert hatten. Dass überforderte ihn. " In Dalton werden sich alle freuen!" fügte er an und lächelte gefühllos. " Besonders David. Ich habe versucht mein Versprechen zu halten und auf ihn aufzupassen!"

"Ja, er wird sich sicher am Meisten freuen.", sagte Wes und begann zu laufen, Sebastian neben sich. "Ich ruf ihn an, das hab ich noch nicht gemacht, seid ich aus der Anstalt raus bin." Wes bemühte sich vollkommen ageklärt zu wirken, aber die Nähe zu Sebastian, die Gefühle, das alles überforderte ihn ungemein.

" Tu dass, aber ich denke dass die Anderen jetzt noch schlafen!" antwortete Sebastian und versuchte sich unter Kontrolle zu bekommen, während sie Richtung Hotel liefen. " Ich freue mich wirklich!" sagte er erneut. Es sah nicht so aus, aber ganz tief in sich drin, freute er sich rieoig und würde am liebsten weinen und seinem Freund um den Hals fallen, aber er hatte lernen müssen, es zu blocken und von Außen unberechenbar zu werden.

"Ich mich auch.", sagte Wes leise. Sie kamen im Hotel an und Wes ging voran zu seinem Zimmer. Er öffnete die Tür und trat ein. Seine Zimmerkarte legte er auf den Tisch im Eingangsbereich der Suite. "Willst du was trinken? Ich bin sicher, die haben eine exklusive Minibar hier im Haus. Und mein Großvater zahlt das alles."

Sebastian sah saich im Zimmer um und zuckte nur gelangweilt die Schultern. Er kannte ja solche Zimmer. " Nein danke, außerdem hast du auch Zimmerservice. Wenn ich hier ein Zimmer hätte, dann würde ich mir nicht, noch die Mühe machen und zur Cafeteria laufen. Sehe ich so aus. Mir reicht es schon, dass ich von mir zu Hause zur Schule laufen muss." Er hatte sich von Charakter total verändert.

Wes setzte sich auf eine Couch und sah ihn an. "Du hast dich verändert.", stellte er neutral fest. "Bist du noch mit Flint zusammen?" Gerne hätte er gefragt, ob Sebastian ihn vermisst hatte und ob er ihn noch liebte. Aber er wusste selbst, dass diese Fragen unnütz waren.

" Erfasst! Was bitte hätte es mir gebracht so zu bleiben, wie vor 3 Monaten? Ich musste einiges lernen und die Tatsache dass ich zuhause bei meinem Vater wohne, vereinfacht die Sache nicht wirklich. Ja mit Flint bin ich zusammen, wenn man es so nennen kann. Mit dir bin ich ja auch noch zusammen und ja ich liebe dich, aber bitte erwarte nicht von mir, dass ich es jetzt so klar zeigen kann wie vor einem viertel Jahr. Dass kann ich nicht!" antwortete er und trat zu Wes. Dann küsste er ihn emotionslos. " Ich weiß auch wie es jetzt weiter geht. Wir Beide werden jetzt miteinander schlafen, ganz gleich ob du dass willst oder nicht!" fügte er an und zog Wes sein Oberteil aus. Für Seb war es Sex ohne bedeutung. Doch irgendwie sehnte er sich danach. Nun drückte er seinen Freund aufs Bett und tigerte über ihn.

Wes legte den Kopf schief und sah seinen Freund an. "Ich weiß, dass wir noch zusammen sind. Immerhin haben wir uns ja nur räumlich getrennt. Trennen müssen. Ist ja auch egal. Passt schon." Er zuckte die Schultern. Wes sah ihn Sex auch keinen Austausch von Zärtlichkeiten mehr, sondern ein Mittel zum Zwecke. Also ließ er Sebastian machen und zog dem Jüngeren ebenfalls sein Oberteil aus. Dann ließ er sich aufs Bett drücken und sah Sebastian an. "Du hast dich wirklich sehr verändert."

" Ja, dass hab ich dir aber schon einmal gesagt. Ich bin nicht mehr der Sebastian den du in Erinnerung hast!" sagte Sebastian und fand es äußerast ungünstig, dass ihm sein Oberteil ausgezogen wurde, denn dann sah Wes einige Verletzungen, die er eigentlich zu verbergen wusste. Von Schrammen bis zu Blutergüssen und so weiter. Am Handgelenk fand man auch Spuren von Fesselungen. So als hätte man ihn mit Seilen irgendwo festgebunden gehabt und er hatte sich gewehrt. Alles in allem einen geschundenen Körper.

"Ich weiß, ich bin nicht taub.", entgegnete Wes kühl. Er sah Sebastians Körper und das Erschreckende war, dass er sich nicht erschreckte. Es war Alltag für ihn gewesen, 3 Monate lang. So sahen sie alle aus, wenn sie nicht machten, was die Lehrer wollten. Er war so abgestumpft, dass ihn das nicht wirklich schockieren konnte.

" Habe ich auch gar nicht behauptet!" sagte Sebastian emotionslos und küsste ihn ohne große Gefühle. Man könnte meinen sie würden keine Liebe füreinander empfinden. So wie sie miteinander umgehen. Sebastian zog Wes auch die restlichen Klamotten aus, ebenso seine und sah seinen Freund mit einen Blick an, der Nichts positives ausdrückte. Wie sagte man immer so schön. Die Augen sind das Tor zur Seele. Er hatte keine gute und wollte auch nicht lange herauszögern, deshalb drang er in seinen Freund ein.

Wes erwiderte den Blick und sah ihn an. Angst hatte er keine, seine Augen waren stumpf. Als Sebastian in ihn eindrang, stöhnte er zwar, aber nur, weil sein Körper reagierte. Und Triebe hatte er genau wie jeder andere Mann auf der Welt auch. Sebastian war attraktiv, das wusste er, weshalb er sich auch nicht wehrte.

Sebastian wollte ja eigentlich bedeutungslosen Sex, aber dass gelang ihm , zu seinem eigenen Bedauern nicht, weil es ihm gefiel, dass hörte man auch daran wie er stöhnte. Vielleicht verfiel er wirklich in seinen alten Zustand zurück. Dass war aber schlecht. Er war dort so unglücklich, aber jetzt hatte er seinen Freund wieder? Es war verwirrend und dennoch bewegte er sich in seinem Freund, verwöhnte dessen Oberkörper und küsste seinen Hals. Er hatte sich zwar verändert, aber 0815-Sex wollte er nun auch nicht haben.

Wes stöhnte und krallte sich in Sebastians Rücken. Sein Herz fing an zu flattern, als er einen zufälligen Blick in Sebastians Augen warf. Er überlebte nur, wenn er eine Mauer um sich errichtete, er konnte diese Mauer nicht einreißen. Aber sie bekam Risse, das merkte er deutlich. Und es machte ihm Angst. Damit war er angreifbar und schutzlos.

Kaum hörte Sebastian das Stöhnen von seinem Freund stieg die Lust in ihm und für einen Moment kehrte der alten Sebastian wieder, weil er sehr gefühlvoll und sanft, dass alles tat und dieser wollte dass es sein Freund gut hatte. Zwar wollte er diese Seite verdrängen, aber sie war nun mal da und ein Teil von ihm. Nach dem Sex, den er ganz nett fand, lagen sie nebeneinander im Bett.

Wes sah nach dem Sex an die Decke und richtete sich plötzlich auf. "Hast du Hunger? Ich ruf den Zimmerservice und wenn du auch was willst, bestell ich mit." Er versuchte sein schnell schlagendes Herz zu ignorieren, und so zu tun als wäre gerade nichts passiert. Als wären sie sich nicht so unglaublich nah gewesen. Unbewusst griff er nach Sebastians Hand, als seine eigene diese streifte.

" Nein, danke ich hab keinen Hunger!" winkte Sebastian ab und sah an die Decke. Was war nur mit ihm los? Wie konnte so eine Begegnung sein ganzes Leben verändern? Aus reflex ergriff er die Hand von Wes und hielt sie. Er hatte sich schon so nach dem Tag geseht wo er seinen Freund wiedersehen würde und jetzt war er so. Wenigstens ist er seinem Essenstil treu geblieben, denn er aß fast nie etwas. Ob es gesund war oder nicht, darüber ließe sich streiten.

"Okay." Wes suchte durch die Speisekarte und rief dann im Restaurant des Hotels an. Er bestellte etwas und ließ es direkt auf die Zimmerrechnung schreiben. Dann legte er auf und wartete auf sein Essen. Kurz sah er zu Sebastian. Er hatte sich verändert, aber er sah immer noch unglaublich aus. Unglaublich heiß und attraktiv.

Die ganzen acht Wochen, welche er bei seinem Vater gewohnt hatte, hatten ihm gezeigt was wirklich wichtig war im Leben. Die Ausbildung. Freunde standen hinten an und er hatte seit dieser Zeit keine Liebe gespürt gehabt. Wie konnte Wes ihn nur so um den Verstand bringen? " Ätzend!" murmelte er und drehte sich zu Wes um. " Dir ist aber schon klar, dass ich nicht nach Hause laufe. Ich meine wer bin ich denn. Außerdem gibt es Leute, die von Dad dafür bezahlt werden, dass sie uns herumfahren!" Er hatte diese Meinung früher nicht. Es war schon sehr komisch, dass er seinen Vater mit Dad ansprach. Etwas stimmte mit ihm ganz und gar nicht. Sein Bauch knurrte zwar, aber dass tat er immer. Deshalb ignorierte er dies auch.

"Ja, solche Leute gibt es. Außerdem hat niemand gesagt, dass du nach Hause laufen sollst. Dein Dad kann dich ja abholen. Oder du bleibst einfach hier. Die Suite ist groß genug, mich stört das nicht. Er würde eh vor dem Fenseher sitzen und einfach entspannen, es zumindestens versuchen. Dabei konnte Sebastian ihm auch Gesellschaft leiden. Sein Essen wurde gebracht. Wes hatte extra mehr bestellt, damit er Sebastian eventuell davon etwas abgeben konnte. Unbewusst, versteht sich.

" Haha, ein starker Witz echt. Mein Vater und mich abholen. Wes bitte, dass ist lächerlich. Niemals würde er mich abholen!" sagte Sebastian schroff und gelangweilt, machte aber keine Anstalten das Bett oder gar das Zimmer zu verlassen. " Wolltest du nicht David anrufen?" fragte er gelangweilt und sah weiter zur Decke. Auch las das Essen kam. " So, ich kann nicht mehr, mir reicht es jetzt. Wes, bitte sei doch wieder der alte oder zumindest ein teil von ihm. Irgendetwas ist doch noch von ihm übriges. Von dem Jungen, den ich liebe und so sehr begehre. Dem Jungen für den ich sterben und jede gefahr auf mich nehmen würde. Dem Jungen der mein Herz erobert hat!" bat er seinen Freund zeigte zum ersten Mal eine Sebastian typische Gefühlsanwandlung. Nun beugte er sich vor und küsste Wes sanft. Er hatte genug von der Schiene, auch wenn sie sein Leben prägen würde.

"Ja, wollte ich, aber wie du selbst bemerkt hast, schlafen in Amerika alle. Ich werde ihn bestimmt nicht wecken. Die paar Stunden werde ich ohne ihn auch noch überstehen.", erwiderte Wes. Als Sebastian seinen Ausbruch hatte, hörte er ihm zu, sagte aber erst einmal nichts. Er wusste nicht, was. Schließlich fiel ihm doch was ein. "Ich soll wieder der Alte werden? Denkst du, das geht so einfach? Wohl kaum. Außerdem verlange von mir nichts, was du nicht auch machst. Wenn ich der Alte werden soll, dann du bitte auch. Der Mann, dem Gefühle nicht egal waren und dem bestimmte Dinge etwas bedeutet haben."

" Neine es geht eben nicht so einfach. Ich habe nur meinen Wunsch geäußert. Du musst ihm ja nicht entgegen kommen. Ach und nur zur Info, es gibt wirklich Dinge die mir etwas bedeuten, so ist dass nicht. Wenn du dass nicht siehst tut es mir Leid!" sagte Sebastian und zog die Decke über sich. Er würde auf jeden Fall hier bleiben. " Nacht!" antwortete er nur noch und schloss die Augen. Ganz egal ob Wes es wollte oder nicht.

"Natürlich nicht. Weißt du was? Ich kann es dir doch eh nicht recht machen. Dann schlaf doch!", fauchte Wes und aß eine Kleinigkeit. Er war sauer und auch verwirrt. Seit er Sebastian wieder gesehen hatte, war sein Innerstes in Aufruhr und seine Emotionen fuhren Achterbahn. Die Küsse hatten gut getan, keine Frage, aber sie überforderten ihn auch sehr. Leise trat er auf den Balkon hinaus und schloss die Tür hinter sich. Er lehnte sich dagegen und sah sich die Stadt an.