New Friendship

"Ach, so schön sind die Zellen nicht. Und Entzugszellen auch nicht.", erklärte Wes ihm und ließ sich auf sein Bett fallen. Müde rieb er sich die Augen. Er war nicht körperlich müde, sondern einfach erschöpft, emotional erschöpft. Jetzt schüttelte er den Kopf. "Alles beschissen.", murmelte er leise und es klang genau so verzweifelt wie er sich fühlte.

" Interesse mitzukommen? Alleine in einer Zelle ist einem so langweilig. zu Zweit macht es wenigstens ein bisschen mehr Spaß!" bot Sebastian an und stand im Zimmer. Er wollte es irgendwie vermeiden, sich neben Wes aufs Bett zu setzen. " Wer weiß jetzt eig. Alles von gestern?" Bei ihm wusste es Ruby ja, aber wem hat Wes es erzählt beziehungsweise wer hat es herausgefunden. Ihm brannte noch eine Frage auf den Lippen die er nur zu gerne stellen würde. " Ähm....hat dir die letzte Nacht eigentlich.....gefallen?" fragte er bedacht. Es war normalerweise nicht üblich, dass es bei so einer Nacht um gefallen geht. Es bedeutet im Normalfall Nichts.

"Wobei es interessant wäre, wie lange wir es in so einer kleinen Zelle zusammen aushalten.", merkte Wes an und seufzte bei Sebastians nächster Frage wieder. "David hat es rausbekommen. Und ich denke, Jeff weiß es auch. Aber beide halten dicht, das weiß ich. Und wem hast du es außer Ruben erzählt?" Immer noch sah er nicht auf und starrte weiterhin auf den Boden. "Ja, hat es, ehrlich gesagt. Und das verwirrt mich mehr als du ahnst." Frustriert ließ er sich zurückfallen. "Und dir?", fragte er dann noch.

" Ja, dass würde mich auch mal interessieren!" stimmte Sebastian zu und nahm sich einen Stuhl der in der Gegend stand. " Naja, warte...Ruby weiß es und ansonsten keiner soweit ich weiß. Falls es Nick nicht irgendwie herausbekommen haben sollte!" Er sah an die Wand und schaute sich die räumliche Gestaltung an. " Genau dass ist ja eigentlich mein Problem, mir hat es auch gefallen! Aber du wirst wenn überhaupt nur für David schwul. Wobei, wenn ich mir dich als schwul vorstell, ehr ein Ding der Unmöglichkeit.......höchstens bi, aber dass wäre auch fraglich! Andererseits für David würdest du vermutlich Alles werden, aber was wäre die Dalton ohne euch zwei?"

"David und ich...das kannst du nicht vergleichen. Ich kenne ihn fast mein Leben lang und war immer hetero. In letzter Zeit ist aber alles durcheinander und ich weiß irgendwie gar nicht mehr, was ich bin. Vielleicht hast du Recht, ich bin vielleicht wirklich bi oder so. Weiß nicht. Ich weiß auch ehrlich nicht, wo ich dich hinstecken soll. Du bist nicht bloß ein Freund, aber was genau du bist kann ich dir leider nicht sagen."

" Stimmt dass kann ich nicht vergleichen, verzeih!" meinte Sebastian und sprach weiter. " Wie willst du dass herausfinden, wo du mich hinsteckst?" fügte er als Frage an. "Wie gehts jetzt eigentlich weiter, ich mein wenn wir Beide uns nicht zuordnen können!" Er stoppte mal wieder und verdrängte erneut den Gedanken und die Gewissheit, Ruben verletzt zu haben.

"Ich weiß es nicht, Seb. Wirklich nicht. Wenn ich es wüsste, wäre schon ein großes Problem von meiner Liste runter. Aber ich weiß es wirklich nicht." Wes klang frustriert und verzweifelt. Er mochte es nicht, wenn er etwas nicht wusste und die Situation überforderte ihn. "Darf ich dir eine Frage stellen? Fühlst du dich zu mir hingezogen? Oder war es eine einmalige Sache. Ich weiß, dass die Trennung von Ruben unheimlich weh tun muss und dass du dir Vorwürfe machst, aber ich muss das wissen."

" Was ist wenn du es nicht herausfindest?" fragte Sebastian nach und sah immer noch stur an die Wand. Er war nicht weniger frustriert und verzweifelt wie Wes und die nächste Frage hätte er am liebsten umgangen. " Ganz Ehrlich. Ich weiß es nicht. Eine einmalige Sache dafür hat es mir zu sehr gefallen. Ich weiß es nicht! Ich denke aber mal es ist mehr als eine einmalige Sache." Als er Rubys Namen hörte schreckte er auf und sah dann wieder zu Boden. Es tat ihm unheimlich weh, aber es würde eh keiner merken!

Wes richtete sich wiedr auf. "Hey, komm her.", murmelte er leise und zog Sebastian in eine Umarmung. "Es tut mir alles so Leid, Seb. Ich wollte wirklich nie, dass Ruben und du auseinander kommt wegen mir. Es tut mir Leid.", flüsterte er dem Jüngeren ins Ohr und drückte ihn eng an sich. Er wusste wie schmerzhaft so etwas war und wollte Sebastian wirklich beistehen.

Sebastian kam zu Wes und ließ sich auf die Umarmung ein. Er wollte jetzt nicht über Ruby nachdenken und kam doch nicht drum herum. " Ist...nicht DEINE Schuld!" flüsterte er nur und hatte zu kämpfen nicht zu weinen. Sicher es war schwer, sehr schwer sogar aber hey, das Leben geht weiter. Auch wenn er werden über Ruby noch über seine Mutter richtig hinweg war. " Was machen wir jetzt?" fügte er als Frage an und schluchzte leise.

Wes ließ Sebastian nicht los. Sollte er ruhig weinen, er würde ihn dafür nicht verurteilen. "Doch, es ist meine Schuld. Unter anderem. Es tut mir Leid." Er rieb Sebastian über den Rücken. "Keine Ahnung, was wir jetzt machen. Ich würde es dir gerne sagen, aber ich hab auch keine Ahnung. Hast du eine Idee? Wahrscheinlich nicht."

" nein, es ist einzig und allein meine Schuld!" korrigierte Sebastian Wes und klammerte sich fester an ihn. Er würde hier ja jetzt wohl weinen und schwäche Zeigen? dass konnte er auch in seinem Zimmer wenn er ganz allein war.
" Verurteil mich für die Aussage oder lass mich einweisen, aber glaub mir, wenn du schwul wärst. Du wärst meine erste Wahl!" Hier ließ er den Namen von Ruben gekonnt aus, sonst hätte er vielleicht wirklich noch weinen müssen.
" Ich hab keine Ahnung! Wie würdest du die Nacht eigentlich beschrieben? einmalige Sache, One Night Stand oder was weiß ich?" Er wollte jetzt zwar in Ruhe gelassen werden, aber die Frage interessierte ihn.

Sanft kraulte Wes Sebastians Nacken. "Danke.", sagte er leise. "Das bedeutet mir wirklich was. Wenn ich wirklich schwul wäre, hätte ich es echt schwer zwischen dir und David zu entscheiden." Er lächelte traurig. Dass er sowas mal sagte, hätte er nie gedacht. "Es war eine berauschende Nacht. Wortwörtlich. Und einmalig kann es nicht gewesen sein, weil es mich einfach nicht loslässt." Er drückte Sebastians Kinn hoch und sah ihm in die Augen. "Finden wir es doch heraus.", murmelte er und küsste ihn.

" Nimm David, den kennst du schon länger und außerdem seit ihr so Dicke miteinander, da würde es kaum jemanden auffallen!" sagte Sebastian und versuchte zu lächeln. Was ihm allerdings misslang. Er beruhigte sich wieder etwas, was jedoch nicht lange anhielt als er Wes antwortete. " Ich kann dir da nur zustimmen!" Nicht dass er es nicht toll fand. Er war nur noch nicht Ruben hinweg. Plötzlich spürte er Wes Lippen auf Seinen. Er zögerte kurz, erwiderte aber dann den Kuss. Tolle Art es herauszufinden.

Nach kurzer Zeit löste Wes den Kuss wieder. "Sorry.", murmelte er leise und lehnte seine Stirn gegen Sebastians Schulter. "Hätte ich nicht machen sollen. Kommt nicht wieder vor." Er ließ von Sebastian ab und stand auf. Seufzend lief er zum Schreibtisch und lehnte sich dagegen. "Ich wollte nicht, dass es dir noch schlechter geht."

Sebastian sah zu Wes und meinte " Danke! Mir gehts etwas besser und ich weiß nicht wie es dir geht aber mir geht es jedenfalls besser und dafür brauchst du dich nicht zu entschuldigen!" Er stand auf und lief zu Wes. Er beugte sich vor und flüsterte ihm ins Ohr " Ich dachte wir wollten etwas herausfinden!" Er setzte ein ehrlich gemeintes Lächeln auf und drückte seine Lippen auf die von Wes.

Wes schlang die Arme um Sebastian und zog ihn an sich. Er öffnete seine Lippen und vertiefte den Kuss. "Tür.", brachte er gerade noch heraus. Musste ja niemand reinkommen, wenn sie etwas herausfanden. Kurz nahm er Abstand von Sebastian und schloss die Tür ab. Dann kam er auf Sebastian zu und zog sich dabei sein Blazer und seine Krawatte aus. Beides warf er auf seinen Schreibtischstuhl.

Sebastian vertiefte den Kuss natürlich auch und als wes den Tipp mit der Tür gab, nickte er nur zustimmend. Es sollte sie ja keiner bei der Sache erwischen. Darauf hätte er nun die wenigste Lust, dafür noch Rechenschaft abzugeben. wes war eigentlich ein Genie, denn nun hatte Sebastian seinen Freund, mittlerweile Exfreund aus seinen Gedanken geschlossen und war dabei sich seinen Blazer und seine Krawatte auszuziehen.

Er zog Sebastian zu sich und küsste ihn leidenschaftlich, während er sein Hemd öffnete. Spielerisch fuhr er mit seinen Fingern über Sebastians Oberkörper. "Du bist wirklich attraktiv.", flüsterte er dem Jüngeren ins Ohr und saugte sich an dessen Hals fest. Seine trübsinnigen Gedanken an seine Eltern verschwanden nach und nach, wofür er Sebastian sehr dankbar war. Sie halfen sich gegenseitig.

Sebastian erwiderte den leidenschaftlichen Kuss und begann Wes endgültig zu entkleiden. " Du aber auch!" meinte Sebastian knapp und musste stöhnen als sich Wes an seinem Hals festsaugte. Währendzu öffnete Sebastian geschickt Wes Hose und zog sie ihm herunter. Er verlor wirklich keinen einzigen Gedanken an Ruben, wofür er Wes mehr als nur dankbar war.

Irgendwie landeten sie auf Wes' Bett und Wes entledigte Sebastians Kleidung. "Danke.", murmelte er und presste sich an Sebastians warmen Körper. "Ich würd wahrscheinlich dich nehmen. David ist nicht schwul, du schon. Eigentlich eine leichte Wahl." Die Bedingung, dass er dafür erst schwul werden müsste, ließ er komplett weg.

Sebastian lächelte Wes an und fragte " Wofür Danke? Ich muss mich bei dir bedanken!" Immerhin war er es der Sebastian Alles Schlechte vergessen ließ und wäre Wes schwul würde er zu ihm auch nicht nein sagen. " Wie gesagt ist deine Wahl!" fügte er nur noch an und keuchte leicht auf als er Wes Körper an seinem spürte. " Hoffentlich findet dass keiner heraus!" Es würde beiden gerade noch fehlen. Er konnte sich nicht mehr länger zurückhalten und drang in Wes ein. Es war ein unglaublich gutes Gefühl.

Wes keuchte. "Die anderen interessieren doch momentan nicht.", brachte er heraus und genoss dann einfach, was zwischen ihm und Sebastian passierte. "Du bist so gut.", keuchte er. Ihr erstes Mal war ja schon berauschend gewesen, doch das zweite Mal toppte das noch. So etwas hatte Wes nicht erwartet. Seb wusste genau, was er machen musste.

" Jahrelange Übung!" meinte Sebastian und rollte sich dann auf die Seite. " Glaub mir die genaue Anzahl willst du nicht wirklich wissen! Die ich selber nicht mal so genau!" fiel es ihm plötzlich ein und begann zu zählen. irgendwann jedoch gab er auf und gab Wes einen Kuss. Was auch immer die Beiden jetzt waren. Es wäre bestimmt super. " Was haben wir herausgefunden?" richtete er sich an Wes und lächelte ihn unschuldig an.

Wes lachte. "Okay, faszinierend." Er sah wie Sebastian zu zählen begann. "Du zählst nicht gerade wirklich, oder?", fragte er grinsend nach und seine Augen glitzerten verschmitzt. Sanft erwiderte er den Kuss. "Wir haben herausgefunden, dass du verdammt gut im Bett bist. Was ich schon nach dem ersten Mal vermutet habe. Und dann eventuell noch, dass wir ja was sind? Willst du mich als Partner? Als Affäre? Als was?"