New Friendship

Wes und David hielten sich aus der Diskussion raus. David hörte Musik und Wes fuhr einfach. Was sollten sie auch sagen? Sie kannten Nick und Jeff doch. Es waren zwei Chaoten, aber zeitgleich auch zwei der besten Freunde, die man haben konnte. Auf sie konnte man sich immer verlassen, egal was war oder wie spät es war.

" Tja, dass ist eine gute Frage. Wir wussten halt, dass wir ineinander verliebt sind!" meinte Jeff stolz und kuschelte sich an Nick. " Und dass hat 5 Jahre gedauert? Glanzleistung!" erwiderte Sebastian und wurde für diese Antwort böse angefunkelt. " Die Hauptsache ist doch, dass ihr es endlich getan habt und ihr wisst, dass es euer Partner fürs Leben ist!" fügte er an und sah wieder aus dem Fenster. Haluzinierte er oder war die Landschaft immer so öde?

"Na, den hast du doch jetzt auch gefunden. Wenn ihr heiratet, wer ist eigentlich die Braut?", fragte Jeff grinsend. Wes machte eine Vollbremsung und schlingernd kam der Wagen zum Stehen. "Wie bitte, was?", fragte er geschockt und sah Jeff fassungslos an. Er dachte doch jetzt nicht ans Heiraten. Ja, er liebte Sebastian, aber das ging doch ein bisschen schnell. "Du siehst aus, als wollten wir dich gleich jetzt in eine Kirche zerren.", stellte Thad fest.

Sebastian dachte er hört nicht recht. Jeff konnte Fragen stellen, meine Güte. Als Wes eine Vollbremsung vornahm hielt er sich fest so gut er konnte und war heilfroh als sie standen. " Dass müsstest du noch ein wenig üben!" neckte er seinen Freund und wandte sich Jeff zu. " Bei euch Beiden braucht man ja nicht zu fragen oder?" gab er barsch als Antwort. Er war nicht so geschockt wie Wes, sondern einfach die Fragen von den Beiden gewöhnt.
" Jetzt geht es nicht um uns Beide sondern um euch!" warf Nick ein und sah in todernst an. " nick, dir steht der ernste Blick überhaupt nicht und wir Alle wissen doch, wenn Wes mal heiratet dann nur seinen heterosexuellen Lebenspartner David!" Sebastian zuckte mit den Schultern und sah wieder aus dem Fenster.

Wes öffnete den Mund um etwas zu sagen. "Könnt ihr aufhören über Hochzeiten, Braut und Bräutigam zu reden?", fauchte David. "Wir sind 17, keine 37. Unser ganzes Leben liegt noch vor uns. Also müssen wir doch nicht auf der Fahrt nach Cleveland darüber diskutieren, ob und wen Wes heiraten würde und wenn ja in welcher Rolle!"

" Ja, Sir, wie du willst!" meinte Sebastian nur knapp, verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich mit seinem Kopf an das Fenster. Als er einen Blick nach draußen warf, kam ihm die Landschaft noch langweiliger vor, als wenn sie fuhren. So gesehen war es von Jeff eine interessante Frage, doch darüber wollte und konnte er jetzt nicht nachdenken. Er starrte weiter as dem fenster als ob sein Leben davon abhänge.

Langsam fuhr Wes weiter. Diese Diskussion hätte wirklich nicht sein müssen, da gab er David Recht. Aber diese Stimmung, die jetzt herrschte, hätte auch nicht sein müssen. War ja ätzend. Ging es hier um Eifersucht? Wes wusste es wirklich nicht und er wollte sich auch raushalten. Was sollte er sonst machen?

Die Stimmung die jetzt herrschte war ja ätzend, so fand Sebastian. Ihm fiel jedoch kein anderes, gutes Thema ein. Über Schule wollte er nicht reden, Familie konnte man auch vergessen. Am besten er hielt die Klappe, man hat ja bemerkt was beim letzten Themawechsel seiner Seite herauskam. Er beobachtete die Räder des Autos ganz genau als sie langsam wieder los fuhren. Wenn sie jetzt einen Unfall bauen würden, dann würde er Panik bekommen.

Wes fuhr vorsichtig und hielt sich ansonsten bedeckt. Irgendwann schaltete er das Radio ein, damit wenigstens diese unsägliche Stille unterbrochen wurde. Das hielt doch kein normaler Mensch aus. Er schaltete auf einen Sender, wo von Rock bis Pop alles lief. Für jeden sollte etwas dabei sein und es würde keine Streitereien geben.

Nach einer Weile schaltete Wes das Radio an und der Klang von Musik durchflutete Sebastians Ohren. Er schloss kurz die Augen und öffnete sie dann wieder. Während er noch immer aus dem Fenster sah, bemerkte er wie sie an einem Spielplatz vorbei fuhren und er dachte an eine Szene aus seiner Kindheit. Er war damals mit seiner Schwester auf so einem Spielplatz und ihr Lächeln war unglaublich. In seinem Augen spiegelte sich jetzt das Bild wieder. Sie sendeten irgendwie nur Trauer aus, auch wenn der Moment einer der Schönsten in seinem Leben war.

"Mir ist schlecht.", beklagte Thad sich plötzlich. Jeff schloss sich an. "Mir auch." Und als hätte Wes es geahnt, fuhr er rechts ran. Gerade noch rechtzeitig, denn sowohl Thad als auch Jeff rissen die Autotüren auf und stürzten raus. Schon bald sah man beide über Büschen hängen und ihr Frühstück erneut durchdenken. Nick sprang hinterher und versuchte Jeff zu helfen, doch der hielt ihn auf Abstand und gab immer noch alles von sich.

Sebastian bekam erst gar Nichts mit, da er zu sehr in Gedanken vertieft war. Erst als sie anhielten und er das Geräusch von Autotüren vernahm erwachte er aus seiner Trace und sah den Anderen hinter. " Siehst du! Deshalb hab ich Nichts gegessen. Dass und die Tatsache dass ich keinen Hunger hatte!" meinte er nur an Wes gewandt und wartete auf die Anderen. Ihm war zwar mal wieder etwas schwindelig aber er gewöhnte sich mit der Zeit daran.

"Am Essen liegt es hoffentlich nicht. Uns anderen ist ja nicht schlecht." Wes verließ den Wagen. Praktischerweise war auf der anderen Seite der Straße ein kleiner Supermarkt, welchen er betrat. Schon bald kam er wieder heraus. Auf dem Arm zwei Wasserflaschen und Salzstangen. Er ging zu Jeff und Thad und drückte beiden eine Flasche in die Hand. Hoffentlich würden sie wenigstens Wasser bei sich behalten. "Habt ihr Krämpfe?", fragte er Thad, der den Kopf schüttelte.

Sebastian sah Wes hinterher und plötzlich wurde ihm schwarz vor Augen. Er lehnte sich im Sitz zurück und schloss die Augen. Wenn ihm jetzt schlecht werden sollte fragte er sich von was. Langsam öffnete er die Augen wieder und schloss sie sogleich wieder. Er würde nur einen Moment rauchen. Hoffentlich noch bevor Wes und die Anderen zurückkamen. Erneut versuchte er wieder klare Sicht zu bekommen. Mit Erfolg! Er sah den Anderen hinter her. Ein Supermarkt? Er hatte eh nur noch knapp 10 Dollar einstecken, was also wollte er dort?

Wes stand plötzlich auf der Seite des Autos, wo Sebastian saß. "Hier.", meinte er fürsorglich und reichte Sebastian einen Smoothie. "Trink wenigstens das. Sonst kippst du mir noch um. Zwei Kranke reichen. Außerdem mach ich mir dann nur noch mehr Sorgen um dich." Sprachs und küsste Sebastian sanft auf die Wange.

Sebastian sah zu Wes auf. " Wie bist du...?....Ach egal!" sprach er und fragte sich wie Wes von dort nach Hier kommen konnte. Trotzdem nahm er den Smoothie und trank einen Schluck nur um Wes glücklich zu sehen. Er zog seinen Freund zu sich herunter und küsste ihn sanft. Immerhin sollte man doch die Gelegenheit nutzen, wenn die Anderen nicht da waren.

Wes erwiderte den Kuss und schlang dann die Arme um Sebastian. "Wenn ich nicht auf dich aufpasse, macht es keiner.", stellte er fest und lächelte leicht. "Ich liebe dich.", flüsterte er Sebastians ins Ohr und küsste ihn direkt wieder. David und Nick versuchten Thad und Jeff zu helfen, scheiterten aber.

" Wer sagt dass man auch mich aufpassen muss?" konterte Sebastian und lächelte frech. Er erwiderte den Kuss und vertiefte ihn. Sofort zog er Wes näher an sich heran und flüsterte diesem ins Ohr. " Ich liebe dich aber mehr und ich habe so einen tollen Freund wie dich nicht verdient!" Noch ehe Wes etwas sagen konnte, lagen ihre Lippen wieder aufeinander.

Sanft drückte Wes Sebastian auf den Sitz. "Ich sag das.", murmelte er zwischen den Küssen. "Doch, hast du und du liebst mich nicht mehr als ich dich. Das ist gar nicht möglich." Wieder küsste er Sebastian. Die Anderen würden sich schon melden, wenn etwas war. Solange genoss er die Zeit mit seinem Freund in vollen Zügen.

Sebastian erwiderte jeden einzelnen der Küsse und schlang beide Hände um Wes Nacken um ihn noch ein Stück näher zu ziehen. Nun strich seine Zunge über Wes Lippen und baten um Einlass. Er wollte jeden Moment mit ihm verbringen und ihn turnten auch nur seine Küsse mächtig an. " Ich muss dich aber warnen. Ich bin sehr unberechenbar und kompliziert, was das führen einer Beziehung angeht. Da mach ich Sachen, so bin ich nun halt!" murmelte er unter den Küssen.

Wes' Lippen verzogen sich zu einem Grinsen bei dieser Warnung. "Das Risiko bin ich mehr als bereit einzugehen." Er küsste Sebastian leidenschaftlicher und drängte sich näher an ihn heran. Seine Lippen öffnete er für Sebastians Zunge. "Außerdem, so berechenbar bin ich auch wieder nicht. Du hast einen falschen Eindruck von mir."

" Dann ist ja gut!" zischte Sebastian nur und brachte seine Zunge ins Spiel. Je näher sich Wes zu ihm drängte desto heißer wurde ihm und es turnte ihn immer mehr an. Er und nicht berechenbar, es war ein herrlicher Witz. Er sah sich während der Küsse in der Gegend um und seine Lippen zischten Wes ins Ohr. " Du turnst mich gerade mächtig an und ich will dich, nur nicht hier und jetzt!"

Wes erweckte den Eindruck des ordentlichen jungen Mannes und meistens traf das auch zu. Doch es gab noch eine andere Seite von ihm, die nur die wenigsten kannten. Das war die wilde Seite. Und die sorgte dafür, dass Wes nicht immer so berechenbar war wie es schien. Nur merkten die Leute das meistens zu spät und er erfreute sich an den dummen Gesichtern. Er hatte es faustdick hinter den Ohren.

Sebastian war auch nicht ganz ohne. Wenn einer seiner Freunde nicht eifersüchtig wäre, dann würden ihm seine Fehler wahrscheinlich verziehen, da er gerne mal seine Seite auslässt die manche für unverständlich abstempeln. Ihm tippte plötzlich jemand auf die Schultern. " Ähm..wir wollen euch zwei Turteltauben ja nicht stören, aber wir können jetzt ruhig weiterfahren!" meinte Nick, der Jeff und Thad wieder sicher ins Auto verfrachtet hatte.

"Wie geht es euch denn?" Widerwillig löste Wes sich von Sebastian und schaltete dann aber sofort in den großen Bruder-Modus. Thad und Jeff waren beide leichenblass, nickten aber tapfer. "Im Hotel legen wir uns hin.", erklärte Jeff mit Grabesstimme. David hatte Tüten besorgt, falls während der Fahrt was passieren sollte und sie konnten weiterfahren. "Kotzt mir bitte nicht ins Auto.", bat Wes.