New Friendship

"Also, wie Flint reagiert, kann ich dir leider nicht sagen. David wird sich freuen, dass ich meine große Liebe geheiratet habe. Pass auf. Was hälst du davon, wenn wir zurück ins Hotel gehen und in Dalton anrufen? Mit Beiden sprechen und ihnen die Situation schildern? Dann sind sie nicht außen vor und verstehen uns vielleicht besser."

" Dass kann ich dir leider auch nicht sagen!" antwortete Sebastian auf die Sache mit Flint hin. Er wusste es wirklich nicht. " Dann lass und anrufen. Wie wird dass dann eigentlich, wenn wir wieder in Dalton sind? Ich mein du liebst David ja noch, denke ich mal und ich liebe Flint auch noch?" fragte er nun nach. Wenn Wes sagte, sie sind sich gegenseitig treu, dann würde Seb es auch sein.

"Warte, bevor wir gehen." Wes nahm sein Handy und machte ein Foto von Sebastian mit Paris im Hintergrund. "Ich muss doch ein Foto haben um jedem meinen wundervollen Mann zu zeigen." Er küsste Sebastian. "Ich bin dir bedingungslos treu, auch wenn ich David liebe. Das weißt du. Und ich weiß, dass du mir treu bist. Die Situation ist halt ungewöhnlich, aber wir schaffen das schon."

Sebastian lächelte und zog Wes zu sich. " Gleiches Recht für alle!" sagte er und schoss erst ein Foto von ihm allein und dann von Beiden zusammen. " Die kleben wir in eins deiner Fotoalben, dann hast du mich da auch endlich mal drin!" fügte er an und wurde dann ernst. " Was verstehst du unter treu. Denn ich glaube kaum, dass ich Flint ignorieren oder kühl entgegentreten kann! Nicht so schnell jedenfalls. Im Notfall rede ich mit ihm, ob wir Freunde bleiben!" Irgendwie gefiel ihm der Ausgang des gespräches überhaupt nicht.

Wes sah Sebastian an. "Ich wusste auch vor dem Antrag, dass du mir treu bist. Natürlich schläfst du mit Flint, küsst ihn, liebst ihn. So ist es in unserer Beziehung. Denkst du, ich bin dir nicht treu, weil ich auch mit David zusammen bin? Ich will dir die Beziehung zu Flint nicht kaputt machen und sie auch nicht sabotieren. Natürlich bleibt ihr zusammen, wenn du das willst."

" Aber was ist wenn du dass nicht willst? Ich habe kein Problem mit der Beziehung zwischen David und dir! Du bist mir treu aber......ach ich weiß doch auch nicht. Wann war unser Leben mal nicht kompliziert?" fragte er und vom Eiffelturm herab. Dann hoch zum Himmel. " Hm......der Himmel ist Nachts schöner, wenn Sterne funkeln!" fügte er an und lächelte traurig.

Wes umarmte ihn von hinten und legte sein Kinn auf Sebastians Schulter. "Ich habe auch kein Problem mit der Beziehung von dir und Flint. Mach dir darüber keine Gedanken. Bloß, weil wir heiraten, ändert sich nichts an dem, was ich dir gesagt habe. Okay?", sagte er sanft und küsste Sebastian auf die Wange. "Das stimmt.", gab er seinem Verlobten Recht.

" Wenn du dass sagst!" antwortete Sebastian und sah wieder hoch zum Himmel. " Jup, der Nachthimmel ist mir lieber. Da bin mehr mit Mum verbunden und überhaupt kann ich sie tagsüber eh nicht spüren, wegen der blöden Sonne!" sagte er. Er vermisste sie schrecklich, aber was sollte er denn machen? Nun versuchte er wenigstens für seine Schwester da zu sein.

"Ich finde, Sterne haben etwas Magisches. Ich mag sie sehr gerne. Wirklich. Wenn ich Zelten bin, liege ich gerne im Zelt und schaue nach draußen zu den Sternen. Oder abends im Sommer auf einer Wiese liegen und hochschauen. Das ist einfach schön. Ich denke dann, das alles möglich ist."

" Ja, da hast du wirklich Recht!" antwortete Sebastian und seufzte. " Mir ist es eigentlich so ziemlich egal, wen oder was mein Vater heiratet wirklich. Denn meine Mum wird sie eh nicht, aber was ich nicht will, dass Leya dass vergisst. Sicher sie ist in einem Alter wo es völlig normal ist, wenn man seine Bezugspersonen so nennt, aber sie erschweren es indem sie alles was Mum gehört hat, auf den Dachboden gebracht haben!"

"Sie hat dich und dadurch wird sie niemals die Verbindung zu eurer Mutter verlieren. Hatte deine Mutter vielleicht eine Kette oder eine Brosche, die du deiner Schwester schenken könntest? Aber selbst wenn du das nicht hast, diese Verbindung wird nie abreißen. Das geht einfach nicht, denn sie ist im Herzen. Verstehst du, was ich meine?"

" Ich hoffe sehr, dass du recht behälst, aber je länger ich fort bin umso schlimmer wird es. Habe ich gemerkt, als ich vor zwei Monaten hier her gekommen bin. Ich verfremde immer mehr für sie und irgendwann wird sie nicht mal zu mir kommen, wenn ich zu Hause bin. Weißt du was bei meiner ankunft war? Dass kannst du dir nicht vorstellen !" sagte Sebastian und sah Wes nicht schimmernden Augen an. da ihm tränen in den Augen standen.

Wes drückte ihn nah an sich und hielt ihn fest. "Nein. Was war denn?", fragte er mitfühlend und strich Sebastian über den Rücken. Er wollte seinem Freund helfen, aber nach Dalton konnten sie die Kleine ja nicht mitnehmen. Minderjährig und schulpflichtig zu sein ätzte manchmal ganz schön an.

Sebastian drückte ihn eng an sich. " Naja, du hättest ihren Blick sehen müssen, so als ob sie überlegen müsste wer ich bin. Dann hab ich sie hoch genommen und sie hat das ganze Anwesen zusammen geschrien und sich gewehrt, als würd eich ihr irgendetwas böses! Dann darf ich mir auch noch mein Zimmer, mit meinem Stiefbruder teiln. Als Mum noch da war, war alles besser!"

Wes umarmte Sebastian fürsorglich. "Armer Schatz.", murmelte er. "Das tut mir so Leid, aber wer weiß, was ihr Vater ihr gesagt hat über dich. Sie ist noch klein, leider kann er sie beeinflussen. Was hälst du denn davon, wenn du ihr ein Fotobuch machst und es ihr schenkst? Dann sieht sie dich immer."

" Ich kann dir sagen was er getan hat. Nicht ein Wort über mich gesprochen und alles was mir gehört, aus Leya Sichtweite gebracht. Damit sie mich auch schön vergisst. Immerhin hat sie zu Hause ja eine Familie, nenne ich es mal. Ich mein, ich hab was dagegen, dass ich mein Zimmer teilen muss und sie es umgeräumt haben, weil alles so war wie ich es verlassen hatte und es hingen echt viel Erinnerungen daran, aber womit sie mir richtig weh getan haben, ist das sie mir Leya immer mehr wegnehmen." Er sah sich um. Dann zog er seinen Verlobten mit zum Fahrstuhl. " Wir kommen noch ein paar Etagen hoch und da oben, gibt es das Restaurant wo wir beide hingehen wollten!" wechselte er das Thema.

Wes hielt die ganze Zeit Sebastians Hand fest. "Sie ist deine Schwester, sie liebt dich. Egal, was sie machen, sie können sie dir nicht wegnehmen.", sagte er leise. "Leya wird sich immer an dich erinnern. Weil sie dich liebt und du immer einen Platz in ihrem Herzen haben wirst."

" Ja, mich lieben sieht wirklich anders aus. Mal ehrlich, ich kennen meine Schwester und so geht sie nicht menschen um die sie liebt. Wenn sie mich wirklich lieben würde, dann sähe dass anders aus glaube mir! Ich weiß dass und ich spüre es auch irgendwie, nur wäre ich der letzte, der es IHR zum Vorwurf macht. Sie ist noch zu klein! Sie nehmen mir wirklich alles was mir etwas bedeutet!" sagte er bitter und die Fahrstuhltür öffnete sich. Es war riesig und hatte 4 Sterne. " Es gibt zwar welche die 5 Sterne haben, aber dass hier toppt sie alle.

"Je älter sie wird, desto mehr wird sie erkennen was für ein Arschloch ihr Vater ist und sie wird sich von ihm distanzieren und zu dir kommen, glaub mir. Kinder bleiben nicht klein und dumm. Sei einfach immer für sie da, das wird sich auszahlen, Schatz.", versuchte Wes Sebastian Mut zu machen. Neugierig sah er sich im Restaurant um. Es war wirklich schön.

" Wie soll ich denn immer für sie da sein, wenn ich dann wieder in der Dalton bin und dann mit dir nach New York ziehe, da sehe ich sie dann gar nicht mehr und dass wollen sie erreichen. Denn wenn ich nicht mehr komme, vergisst sie mich und kapselt sich dann von mir und meiner Verwandtschaft ab. Aber ich hoffe du wirst recht behalten!" sagte er und nahm Wes bei der Hand. dann setzte er sich an einen Tisch und machte die Beine lang. " Ich war ich früher auch immer!"

"Glaub mir. Die Verbindung von Geschwistern ist stärker als alles. Die hält sogar den Tod aus.", murmelte Wes. "Das Restauranf gefällt mir. Ich kann verstehen, warum du immer warst. Wenn das essen auch so lecker ist wie du sagst. Ich vertrau dir da vollkommen." Er küsste Sebastian.

Sebastian erwiderte den Kuss und sagte eine ganze Zeit lang Nichts. Dabei sah er in die Karte. Was eigentlich überflüssig war, da er wusste was er essen wollte. Nur so musste er nicht reden. Es waren Themen die er gerne umgehen würde, aber er musste sich ihnen irgendwann stellen. Über den Tisch nahm er Wes hand und strich über den handrücken. " Ich liebe dich!" sagte er, beugte sich über den Tisch und küsste ihn. Dabei wurden ihnen Blicke zugeworfen, mit denen man hätte töten können. Andere rümpften die Nase.

Wes lächelte und störte sich nicht an den Blicken. "Ich liebe dich auch.", sagte er und küsste Sebastian direkt noch einmal. Anschließend wählte er aus der Karte ein ansprechendes Gericht aus und sah seinen Freund verliebt an. "Du bist das beste, was mir passieren konnte."

~wenige Tage später~
Wes schirmte seine Augen gegen die Sonne ab, als er aus dem Flughafengebäude heraus trat. Es war zwar erst vormittags, aber dennoch stach die Sonne schon vom Himmel herunter. Er sah sich zu Sebastian um. Nach ihrer Zeit in Frankreich waren sie in Washington angekommen. Er konnte es noch gar nicht glauben.

Sebastian trat mit einem Koffer zu seinem Verlobten. " Naja, ganz nett hier, aber Paris find ich schöner" argumentierte er sofort und schlang die Arme um Wes. " Aber mit dir an meiner Seite, ist jeder Ort traumhaft!" küsste seinen Freund und machte sich langsam auf dem Weg. Nicht dass er Wes nicht heiraten wollte, er hatte nur etwas bange wegen seiner Schwester gehabt und ob er überhaupt mitgehen würde deswegen. " Ich liebe dich!" sagte er.

"Ja, Paris ist schöner. Abgesehen von New York. An New York lasse ich nichts kommen.", sagte Wes lachend. "Außerdem sollst du hier ja nicht wohnen, sondern nur heiraten." Wes lächelte ihn an. "Ich liebe dich auch." Er küsste seinen Freund und hielt ihn fest. "Ich kann nicht glauben, dass wir hier sind."