New Friendship

Wes schlief die nacht durch. Auch, weil seine Freunde sicher stellten, dass Flint keine krumme Nummer abzog. Es wäre auch unbemerkt von Wes geblieben, wenn nicht morgens aufgestanden wäre und aus seinem Zimme rraus gewollt hätte. Dann fiel er nämlich über Trent, der sich äußerst ungünstig im Weg drapiert hatte. Wes rasselte zu Boden und funkelte Trent an. "Was?", fragte er nur. "Wache schieben, damit Flint nichts macht.", nuschelte Trent und sah zu Boden.

Sebastian kam zeitiger als geplant an der Dalton an. Sofort stieg er aus und betrat das Gebäude. Bevor er jedoch in sein Zimmer gehen würde, machte er einen Abstecher zu seinem Postfach. Etwas lag für ihn darin. Sein Cousin war ein echtes Genie. Noch vor Sebastian kam die DvD dieses Abends in der Dalton an. Er steckte sie ein, lief zu seinem Zimmer und kramte in seiner Tasche herum, die er mitgenommen hatte. Er fand seinen Schlüssel nicht. " Na wunderbar!" dachte er und durchsuchte Alles bis ihm einfiel wo er ihn hin getan hatte. Er schloss auf, warf seine Tasche in eine Ecke und warf sich aufs Bett wo er kurze Zeit später Schlaf fand.

Wes hatte sich ein wenig was zu essen geholt und sich dann wieder ins Bett verzogen. Als Thad ihn später zum Schwimmen einladen wollte, lag der Konzilvorsitzende schon wieder tief und fest schlafend im Bett. Leise nahm Thad Wes' Müslischüssel und das leere Saftglas mit und brachte es zum Spülen. Dass Wes so viel schlief war ein Zeichen wie angespannt er die letzten Tage gewesen war. Sein Körper brauchte jetzt die Erholung und niemand seiner Freunde würde sie ihm verwehren.

Sebastian hatte einen goldigen Schlaf im Vergleich zu den letzten Tagen und Wochen. Jedoch blieb es nicht lange so, denn nach 2 Stunden wachte er urplötzlich wieder auf. Er hatte etwas vergessen und es musste ihm ausgerechnet jetzt einfallen? Na ganz große Klasse! jetzt zerbrach er sich den Kopf darüber und ihm wurde wieder schwindelig und ein Zittern druchflutete ihn.

Als Wes aufwachte und feststellte, dass er schon wieder eingeschlafen war, aber sein Geschirr weg war, musste er zugeben, dass er wirklich tolle Freunde hatte. Er hatte gut geschlafen und das verdankte er seinen Jungs. Er stand auf und ging kurz ins Bad um sich die Zähne zu putzen und zu duschen. Anschließend tingelte er in den Aufenthaltsraum, wo die anderen saßen. "Na, Dornröschen?", neckte Thad ihn. Wes schlug ihm gegen die Schulter und glitt auf die Couch.

Sebastian rappelte sich auf, verschwand ins Bad und machte sich fertig. Wenn er schon nicht mehr schlafen konnte, wollte er wenigstens die Zeit sinnvoll nutzen und schauen was die Anderen machten. Auch wenn er immer noch ein mulmiges Gefühl hatte. Sicher sie hatten ihm die Entschuldigung abgekauft, aber damit ist sicherlich kein Friede, Freude, Eierkuchen. " Hey, Smythe, wenn du deine Liebchen suchst die sind im Aufenthaltsraum!" rief einer von Flints Leuten und verschwand schon um die Ecke. Sebastian zuckte mit den Schultern und stand nun vorm Aufenthaltsraum. Die Hand an der Türklinke. Noch immer wusste er nicht ob es so gut war wieder normal mit ihnen zu reden.

Man hörte Gelächter aus dem Aufenthaltsraum. Irgendwas machten die Jungs und wenn man die Tür öffnete wurde das Gelächter nur lauter. Sie spielten Mikado udn wieso auch immer, aber es war lustig, wenn sie vesuchten sich gegenseitig aus der Fassungs zu bringen, damit man wackelte. Irgendwann sah David Sebastian an der Tür. "Willst du da Wurzeln schlagen? Komm her und spiel mit, je mehr desto besser."

Sebastian lehnte immer noch an der Tür und sah den Anderen beim Mikado spielen zu. Jetzt wurde er von David aufgefordert mitzuspielen. " Was bitte ist an diesem Spiel so lustig?" hakte er nach, da es ihm immer noch ein Rätsel war. Doch mehr sagte er nicht. Noch immer ging er vorsichtig mit den Anderen um. Denn sie hatten zwar seine Entschuldigung angenommen, aber mehr auch nicht.

"Wenn man es mit Freunden spielt.", sagte Wes und grinste, als Thad wackelte und Jeff dran war. "Kannst dich auchh einfach so dazu setzen.", lud er Sebastian ein. Immer noch fand er es erheiternd, dass Sebastian wirklich die Dienste für ihn machen wollte. Der wusste gar nicht, worauf er sich da einließ, weshalb Wes auch ablehnte. Er brauchte kein Dienstmädchen.

" Ah verstehe!" meinte Sebastian und lächelte schwach. Es war für ihn irgendwie eine komische Situation. Er war nun wieder bei seinen Freunden und eigentlich sollte alles zu sein, aber dass ist es nicht. Er war echt zu lange ein Einzelkämpfer gewesen mit der Gesichte von Flint, dass es für ihn richtig ungewohnt geworden ist mit den Anderen etwas zu machen.

"Wollen wir wetten, dass Wes gewinnt?", fragte Jeff. "Wieso sollte ich?"", antwortete Wes mit einer Gegenfrage. "Weil du immer gewinnst.", erklärte Trent. "Tja, ich bin ja auch der Älteste von euch. Ist mein gutes Recht.", lachte Wes und zog einen weiteren Mikadostab. Natürlich ohne zu wackeln. Er war eben gut.

" Jeff, ich befürchte bald du wirst Keinen finden der dagegen ist!" entgegnete Sebastian und sah den Anderen zu. Ihm war bei der Sache mit Flint immer noch nicht ganz wohl. Dieser benahm sich unauffällig. Für Sebastian zu unauffällig. Er vertrieb die Gedanken und wandte sich mit einer Frage den Anderen zu. " Wie war euer Wochenende so?" Immerhin kostete eine Frage ja nichts.

"Ganz okay.", war die gängige Antwort. Wes zuckte die Schultern. "Ich hab es mehr oder weniger verschlafen, also kann ich nicht viel sagen.", murmelte er und gähnte verhalten. Er war immer noch müde, aber jetzt fielen ihm wenigstens nicht mehr ständig die Augen zu. Auch was wert. Wenigstens war er etwas erholt.

Sebastian nickte nur stumm und sah ihnen dann weiter zu. Er fand dieses Spiel irgendwie eine Unterforderung, dass bekamen ja selbst Kindergartenkinder hin. Wobei er sich da auch nicht sicher war, was Flint und seine Freunde anging. Die wären selbst für das Spiel zu dumm. Sein Handy vibrierte und er holte es aus seiner Blazertasche. Er las die Nachricht.
" Hey Süßer, wie war die Beerdigung? Vermisse und liebe dich. Ruben!"
Sebastian schrieb ohne eine Miene zu verziehen zurück.
" Hey, Babe. Ich könnte jetzt sagen, der Ablauf war Hammer, aber den hab ich ja organisiert und vorbereitet. Es war an sich ganz okay. Bin nur gerade müde. Ich vermisse und liebe dich auch!"
Danach steckte er sein Handy wieder ganz unauffällig zurück in die Tasche.

"Ley, gehen wir noch ne Runde basketball spielen?", fragte David plötzlich. Wes sah auf und nickte. "Ja, komm, Dave, lass uns gehen." Sie verabschiedeten sich von ihren Freunden, standen auf und verließen den Raum. In ihren jeweiligen Zimmern zogen sie sich um und trafen sich wieder in der Sporthalle. "Geht es dir gut?" "Ja, wieso fragst du?" "Nur so. Wegen Flint und so." "Ne, alles klar."

Wes und David verabschiedeten sich und verschwanden. Die restlichen Warbler spielten noch kurz Mikado ehe sich die Gruppe dann langsam auflöste und nur noch Nick, Jeff und Sebastian im Raum waren. Sebastian hat sich von den Beiden breitschlagen lassen eine Runde mitzuspielen. Dies tat er auch.
" Hey, habt ihr Lust eine Runde schwimmen zu gehen?" warf Nick ein und Jeff grinste sofort und stand auf. " Worauf wartest du noch Seb?" fügte er an und zog ihn hoch. Alle gingen in ihre Zimmer und zogen sich zum Schwimmen gehen um, danach liefen sie zusammen in die Schwimmhalle der Dalton.

Jeff war ruhiger als sonst. Die ganze Sache mit Flint hatte ihn nachdenklich werden lassen. Immer wieder zupfte er an seinem dunkelblauen Armband herum. Es war geflochten und mehr oder weniger ein Freundschaftsband. Nick trug auch so eins, ebenfalls in Blau. Der Rest der Clique hatte ebenfalls eins. Unter den Daltonblazern fiel es nicht auf, aber wenn sie nur in Badeshorts oder wie Wes im Basketballtrikot auftraten, sah man es mehr als deutlich.

Sowohl Nick, wie auch Sebastian bekamen mit wie Jeff an seinem Armband herumzupfte und heute ruhiger war als sonst. " Jeff? Ist Alles in Ordnung?" hakte Nick nach und griff nach der Hand die an den Armband zupfte. Sebastian hätte die Frage zwar auch noch stellen können, aber was hätte dass denn gebracht? Lieber hielt er sich im Hintergrund und ließ Alle in Ruhe. Er wusste immer noch nicht ganz mit der Situation umzugehen.

"Ja, alles super.", sagte er leise. "Ich mach mir nur ein paar Sorgen um Wes. Flint ist gefährlich. Gut, das wenigstens Sebastian wieder auf unserer Seite steht." Er lächelte Seb an. In der Sporthalle nebenan, kam es zu ernsten Themen. "Du, Ley, sag mal, du hast keine Gefühle für mich, oder?" Der Basketball verfehlte den Korb meilenweit, weil Wes werfen wollte und erschrocken losgelassen hatte. "Bitte? Wie kommst du denn jetzt da drauf?"

" Flint ist zwar gefährlich, aber denkt nicht nach. Seine Kumpanen sind noch dämmlicher. Es wäre ein leichtes gewesen sie auf unsere Seite zu ziehen. Da wäre Flint Geschichte gewesen. Zumindest hätte er niemanden mehr zum rumkommandieren gehabt!" erklärte Sebastian und fügte an. " Ich war immer auf eurer Seite. Gut, fast immer, aber im Großen und Ganzen war ich immer für euch!" Es sollte ja keiner denken, er wäre auch nur einmal auf Flints Seite gewesen.

"Es hat mich nur mal interessiert. Komm runter.", versuchte David Wes zu beruhigen. Es gelang ihm nicht. "Komm runter? Mein allerbester Freund fragt mich, ob ich in ihn verliebt bin und ich soll runterkommen? Wieso fragst du mich das?" "Ich weiß doch auch nicht. Weil wir miteinander im Bett waren; weil Flint so viele Andeutungen macht; weil ich weiß, was damals war.", zählte David auf. "David, ich liebe dich wie meinen Bruder. Mehr nicht. Das ist doch total aus dem Blauen heraus gegriffen." "Warum? Bin ich nicht attraktiv?" Wes verdrehte die Augen. "Ach du meine Güte!"

" Gab es das Wochenende über irgendwelche Aktionen von Flint. Wenn er nämlich ruhig war kann er nur etwas im Schilde führen. Vielleicht versuch ich mich wieder in Flints Bande einzuschleusen und herauszufinden was genau er plant. Ob dass jedoch funktioniert ist die Andere Sache. Immerhin macht er nicht den Eindruck als ob er nochmal zulassen würde, dass ich sein 'Freund' werde!" sagte Sebastian und sprang ins Wasser. Danach schwamm er eine Bahn. Immerhin waren sie ja nicht nur hier um zu reden. Dass hätten sie genauso gut in einem Zimmer machen können.

"Du bist mein allerbester Freund. Soll ich es dir schriftlich geben? Ich bin nicht schwul!" "Na, ich hab keinen Transsexuellen gespielt." "Das war ein Theaterstück und es ist blanker Unfug daraus auf meine Sexualität zu schließen." Langsam wurde Wes sauer. David verschränkte die Arme. "Ich hab auch nicht mit Sebastian geknutscht." "Aber du hast dich von mir flachlegen lassen! Ach was diskutier ich überhaupt? Mit dir kann man nicht reden!" Wes verließ wutentbrannt die Sporthalle.

Sebastian tauchte unter Wasser und kam wieder hoch. Er brauchte dass jetzt. Nachdem er noch ein paar Runden geschwommen ist, kletterte er über die Leiter raus und legte sich auf eine Liege. Dort angekommen und breit gemacht grinste er Nick und Jeff an. Endlich er seine beiden besten Kumpels wieder und so schnell würde es sich auch nicht ändern. Soviel wusste er schon jetzt.

Er wollte nur noch allein sein. Streit mit David ging ihm immer sehr nah und trieb ihm die Tränen in die Augen. Leider kam er gerade an der Schwimmhalle vorbei, Jeff entdeckte ihn und winkte ihn zu sich. "Was?", fragte Wes und kam zu ihm. "Willst du mitschwimmen?" "Nein, will ich nicht. Ich hab gerade andere Probleme.", fauchte Wes. Immer wieder sah er zur Sporthalle, doch David tauchte nicht auf.