New Friendship

Sebastian trat zu ihm und umarmte ihn. " Hör mir mal gut zu und merk dir meine Worte. " Du bist nicht unfähig und auch nicht an etwas Schuld. Ich versuche zu verstehen warum du Wüstenwind hinter her gelaufen bist. Ich verurteile dich nicht dafür. Wie denn auch ich liebe dich und könnte dir niemals böse sein. Ich habe nicht wegen dir oder dem Gespräch geweint. Es waren einfach ungeflossene Tränen die mal heraus mussten. Unter anderem die von meiner Mum. Außerdem überfordern manche Situationen selbst mich, auch wen du dass kaum glauben magst. Ich heule nicht gerne vor meiner Familie und ich habe am Anfang auch nicht deswegen einen Aufstand gemacht. Es war vielleicht nur nicht das beste Timing von mir. Dass Flint dich angeschrien hat tut mir Leid und ich rede mal mit ihm deswegen. Versteh doch ich bin glücklich, allein schon weil ich dich meinen freund nennen darf. Ich liebe dich. Bitte glaube mir doch!" versuchte er seinen freund zu trösten und hoffte auf etwas Erfolg.

"Du hast keine Ahnung wie es ist, wenn man im Bett liegt und alle Fehler, die man jemals gemacht hat, auf einen einstürzen. Was man über den Tag alles verdrängt, kommt hoch und bahnt sich einen Weg an die Oberfläche. Jeder einzelne meiner Fehler taucht auf und ich kann eine Liste erstellen, was alles falsch an mir ist. Alles kommt hoch und es erdrückt mich. Es nimmt mir die Luft zum Atmen und dann auch noch meine desaströse Familie dazu. Die Schläge. Mein Leben ist verdammt beschissen."

" Ich habe vielleicht mehr Ahnung als du denkst! Warum wohl meinst du habe ich mein Zimmer verlassen und laufe hier durch dalton und lasse euch alle mit ansehen, wie ich verhauen wurde? Ich wollte raus aus den Zwängen in meinem zimmer wäre alles auf mich eingestürzt und ich hätte damit allein zurecht kommen müssen. Ich mache dass was ich immer tue. Flüchten!" erklärte Sebastian, hoffte aber nicht dass es etwas brachte. " Wollen wir vielleicht in den Garten gehen oder irgendwo hin und etwas gemeinsam machen?" fragte er nun nach.

"Ich hab das Gefühl auseinander zu fallen und mein Herz bricht mit jedem Tag mehr. Es ist ein Trümmerhaufen und ich weiß nicht wie lange ich noch kann. Aber ich bin ja zu selbstbewusst um Depressionen zu haben, wurde mir mal gesagt. Ich fühl mich allein, auch wenn ich weiß, dass du mich liebst. Ich will nicht so schwach sein, aber alleine schaff ich es nicht." Er holte tief Luft und kämpfte gegen die Tränen. "Garten klingt gut.", stimmte er zu.

" Du bist nicht allein Schatz! Ich bin da und die Anderen sind auch für dich da. David, Thad, Nick, jeff, Trent, alle warbler und Flint erst Recht wenn ich mit ihm fertig bin verlass dich drauf!" versuchte er Wes aufzumuntern und er konnte ihn verstehen. Er selbst hätte es sich von Flint auch nicht anhören wollen, dass man Schuld ist. " Du bist nicht schwach, sondern der stärkste Junge der mir jemals untergekommen ist!" Sanft strich er ihm über die Wange und seine Tränen aus den Augen bevor er ihn küsste. " Dann ist ja gut!" meinte er und nahm Wes hand. Zusammen liefen sie zum Garten. " Ich habe übrigens herausgefunden, dass ich nicht essbar bin. was ich auch irgendwie gut finde, sonst wäre ich ja irgendwann weg!" versuchte er die Stimmung zu lockern.

Wes folgte Sebastian. Er zitterte und fühlte sich gerade so unheimlich klein und verletztlich. Schutzlos passte auch sehr gut. "Wieso sollte man dich essen?", fragte er leise und versuchte seinen Körper unter Kontrolle zu bekommen. "Auf der Party, als wir geredet haben. Du wolltest einfach gehen.", sagte er plötzlich.

" Weil ich Zucker bin!" antwortete Sebastian und man konnte einen kleinen Anflug von Selbstverliebtheit erkennen. Der Themenwechsel irritierte ihn etwas. " Es war keine gute Idee von mir gewesen. Ich weiß auch nicht was mit mir los war. Vielleicht bin ich einfach mit allem überfordert oder was weiß ich! dass hast du jetzt wieder zu Herzen genommen richtig?" fragte er leise und umarmte seinen Freund. "Shh!" fügte er an, als er merkte dass Wes zitterte.
" Es war wirklich dumm von mir gewesen. Es tut mir Leid! Vielleicht wollte ich aber auch nur einfach Konfrontationen oder schlechten nachrichten aus dem Weg gehen, ich weiß es wirklich nicht. Es tut mir unendlich leid und schrecklich weh, dich so zu sehen. Dass ich zusammengeschlagen wurde, habe ich also mehr als nur verdient. Nur an den Schlägen müssen die noch etwas feilen. Da schlägt selbst meine Schwester kräftiger und härter zu!" versuchte er die Stimmung etwas zu lockern.

"Natürlich hab ich es mir zu Herzen genommen. Du, mein Freund, hast mich einfach stehen lassen. Oder wolltest es zumindest. Was hättest du in der Situation gemacht? Und als wir uns dann beim Frühstück sehen, ignorierst du mich ebenfalls. Es ist ja sogar den anderen aufgefallen und sie haben gefragt, ob wir uns getrennt haben." Er sah Sebastian wütend an. "Du hast es überhaupt nicht verdient! Niemand verdient so etwas!", regte er sich auf.

Sebastian blieb stehen und atmete kurz tief ein. " Ganz ehrlich? Ich weiß nicht was ich gemacht hätte. Vermutlich hätte ich dieselbe Reaktion gehabt wie du und wegen dem Frühstück. Du hast für mich nicht den Eindruck gemacht, als dass du mit irgendjemanden reden wolltest. Meist willst du bei so etwas in Ruhe gelassen werden. Da habe ich dich in Ruhe gelassen!" versuchte er sich zu erklären. Er gab ja schon zu, dass es so war und leugnet nicht alles.
" Du hast Recht, tut mir Leid!" sagte er nur noch auf die Sache mit dem Zusammenschlagen hin. Flint hatte ja auch mal gefragt ob sie sich getrennt hatten. Danach war er ja wütend zu Wes gestapft. Doch dass sagte er nicht. Es würde die Sache nicht gerade vereinfachen. da hatte er sich in etwas hinein geritten, wo er nicht so schnell wieder herauskam. Eine einfache Entschuldigung würde nicht genügen, dass wusste er. " Sag mir was ich machen kann, dass du mir glaubst. Ich will dir zeigen, dass du nicht alleine bist und wie sehr ich dich liebe!" bat er nun. Ehe er wieder etwas falsch machte, erkundigte er sich lieber vorher bei seinem Freund. Hoffentlich war dass nicht auch noch verkehrt.

"Ob ich in Ruhe gelassen werden will oder nicht, ist doch egal. Du hast nicht einmal in meine Richtung gesehen. Es fühlte sich an, als wäre ich alleine. Ist aber auch egal, ich will daran wirklich nicht mehr denken. Dass es dir Leid tut, weiß ich. Hast du ja gerade gesagt." Er war nicht sauer, er...wusste auch nicht so recht, was er war. Natürlich liebte er Sebastian, aber diese Tage hatten ihm Angst gemacht und dafür gesorgt, dass er sich verschloss.

Sebastian lief weiter und mit seinem Freund in den Garten. " Wie du meinst. Wollen wir heute was zusammen machen? Du wolltest doch mal etwas von mir auf der Geige hören, die noch in deinem Auto ist!" stellte er gerade fest. " Wir können aber auch irgendwo hin gehen, such es dir heraus!" bat er dann nun. Wes wollte ja nicht weiter über das thema sprechen. Nun hielt er Wes in der Bewegung fest und gab ihm einen sanften und langen Kuss. " Ich liebe dich!"

"Machst du nichts mit Flin?", fragte Wes. "Ich will nicht in eure Pläne reinfunken.", schloss er noch an. Als Sebastian ihn küsste, seufzte er danach kaum merklich. "Mir ist es egal." Er zuckte die Schultern und lief weiter. Die Geige war wirklich noch in seinem Auto, genau wie seine Gitarre. Das hatte er ganz vergessen. Was alles in der Zeit passiert war, da war das ja kein Wunder.

" Wie kann ich etwas mit Flint unternehmen, wenn ich weiß, dass es dir so schlecht geht?" fragte Sebastian. " Du pfuscht in keine Pläne rein, wirklich nicht. Ich verbringe sehr gerne Zeit mit dir!" schloss er an und folgte Wes. War, dass jetzt ein Ja oder ein nein gewesen? So recht wusste er es auch nicht, sagte aber nichts, sondern beließ es dabei. Weiter nachzufragen, fand er ungünstig.

"Ich dachte, weil ihr ja in letzter Zeit so eng zusammen wart. Da wollte ich nicht stören." Der tägliche Wechsel hatte sich momentan ja eh erledigt, jedenfalls empfand Wes das so. Er hatte auch keinen Überblick mehr, wer wann dran war. Wieder seufzte er. "Möchtest du deine Geige jetzt holen oder später?"

Sebastian seufzte. " Wann verstehst du endlich, dass du niemals störst! Ich liebe dich und meine Geige kann ich später immer noch holen. Gerade weil ich in letzter Zeit viel mit Flint gemacht habe, möchte ich jetzt etwas mit dir unternehmen. Wenn du es zulässt!" sagte Sebastian und bewegte Wes zum Anhalten. " Auch wenn du es jetzt nicht hören willst, aber es tut mir wirklich Leid! Ich hätte mich wirklich viel mehr um dich kümmern müssen!"

"Nein, hättest du nicht. Du hast genug eigene Sorgen. Ich bin alt genug und sollte in der Lage sein auf mich allein aufzupassen. Bloß, weil ich es nicht kann, ist das nicht dein Problem. Und ja, ich würde gerne etwas mit dir unternehmen. Was? Ich bin für alles offen nur zwing mich nicht zu einem netten Abend in voller Runde. Dazu bin ich nicht in der Stimmung."

" Ich will mich nicht schon wieder mit dir streiten müssen, wegen der sache. Es stimmt ich habe zwar eigene Sorgen, aber doch weißt du, dass ich für dich hätte da sein müssen. Immerhin bin ich dein Freund und ich liebe dich!" erklärte Sebastian und strich Wes über die Wange. " Ich habe auch keine Lust zu den Anderen zu gehen. Sie werden sich eh nur über mich das Maul zerreisen, wegen meinen Wunden, die wohlgemerkt nicht weiter wild sind!" betonte er. immerhin konnte er ja laufen.

"Denkst du ich will mich streiten?", fragte Wes. "Darauf hab ich wirklich keine Lust. Und auch keine Kraft mehr. Ehrlich nicht." Er vergrub seine Hände in den Taschen seiner Hose. "Gut, dann gehen wir nicht zu den Anderen." Es erleichterte ihn, dass Sebastian ihn dazu nicht zwang.

" Nein dass denke ich nicht. Ich würde dich außerdem nie zu etwas zwingen, dass habe ich dir schon am Anfang gesagt und sage es dir jetzt auch gerne noch einmal!" sagte Sebastian. Die Stimmung war irgendwie gedrückt, so fand er. Er wollte doch einfach nur, dass alles wieder normal war und Wes glücklich. Kurz schrieb er Flint eine Nachricht, damit sich dieser keine Sorgen machte. " Hey, nicht dass du dir Sorgen machst, ich kümmere mich um Wes. Hoffe du bist mir deswegen nicht böse, aber ich will dass wieder alles gut ist. Ich liebe dich!" Diese schickte er ab. " Idee was wir stattdessen tun?" fragte er.

Wes schüttelte den Kopf. "Nein. Ich überleg die ganze Zeit. Mit zu mir nach Hause kann ich dich nicht nehmen, mein Vater ist da. Bliebe nur das Apartment, das wir in der Stadt haben für Geschäftskunden und deren Escort-Ladies. Da will ich aber auch nicht hin." Er schüttelte sich angewidert.

" Hm" Sebastian fing nun auch an zu überlegen wo sie hingehen könnten oder was sie zusammen machen könnten.
" Ich kennen vielleicht einen Ort, wo wir zumindest ungestört werden, aber es ist kein 5-Sterne-Hotel. Andererseits ist es vielleicht doch keine soo gute Idee, dass ist mehr ein Abrisshaus und zugig noch dazu! Zu mir nach Hause können wir ja sehr schlecht!" erklärte Sebastian. " Ich liebe dich!" ergänzte er.

"Wir könnten auch hier in eins der Zimmer gehen und vielleicht Musik hören.", schlug Wes vor. "Was immer du willst. Ich liebe dich auch." Diesmal schaffte er sogar ein kleines Lächeln. Immerhin waren seine Gefühle ja nicht erloschen. Deswegen ging es ihm ja so schlecht. Weil er Angst hatte Seb zu verlieren.

" Liebend gern, solange ich nur bei dir bin!" meinte Sebastian, gab seinem Freund einen sanften Kuss und zog ihn näher an sich heran. " In welches Zimmer möchtest du?" hakte er lieb nach und strich Wes durchs Haar. Es war ihm gleich solange er nur bei Wes war. Auch wenn ihm fast alles weh tat. Doch dies ignorierte er einmal mehr. Es war alles so durcheinander und mit Niff hatte er auch schon ewig Nichts mehr gemacht!

"Mir egal.", sagte Wes und lehnte sich zu Sebastian um ihn wieder zu küssen. "Geht es dir denn gut genug? Nicht, dass deine Schmerzen zu stark werden. Das möchte ich nicht." Er ergriff Sebastians Hand. "Lass uns zu mir gehen. Ich zeig dir ein paar Tricks wie man mit solchen Verletzungen am Besten umgeht."

Sebastian erwiderte den Kuss nur zu gern. " Du weißt ja schlechten Menschen geht es immer gut!" sagte er nun und ließ dabei die Schmerzen und die Tatsache, dass er psychisch krank ist heraus. Wusste sein Freund ja schon mehr oder weniger. Auf die Idee dass sie in Wes Zimmer gehen, nickte er nur und würde ihm da auch nicht widersprechen. Ein paar Tricks könnten nicht schaden.