New Friendship

"Weil du bestimmt nicht heute Nacht erst zurück kommst. Also werde ich wahrscheinlich noch wach sein.", erklärte Wes, während Flint im Hintergrund ätzte. Doch plötzlich hatte er Wes' Aufmerksamkeit. "Seb, heute Nacht warst du anschmiegsamer. Fast wie ein kleines Kuscheltier." Der gesamte Tisch wurde ruhig und alle hörten auf zu essen. "Hat er gerade gesagt, was ich verstanden habe?", fragte Trent. "Ja, hat er.", antwortete Thad.

Sebastian schüttele nur lächelnd den Kopf. " Deine Märchen sind immer wieder interessant anzuhören, muss man sagen Flint!" rief er und wandte danach seine Blicke zu Flint. " Wirklich, du solltest Erzähler werden, aber bitte verschrecke kleine Kinder mit deiner Dummheit und solchen Märchen nicht!" War ja klar, dass Flint dies ausplaudern würde. Wie kam er überhaupt die Idee diese Sache geheim zu halten?

"Märchen? Komm schon, hat Wesley dich so unter dem Pantoffel, dass du ihn anlügst? Tolle Beziehung, wirklich. Scheint, als wärst du nicht überall super drin, Wesley." Verächtlich sah er Wes an. Der jedoch wandt sich an Sebastian. "Hat er Recht? Warst du heute Nacht bei ihm?", fragte er seinen Freund.

" Du kannst froh sein, dass wir eine Politik haben sonst, wärst du schon längst Geschichte!" versprach Sebastian Flint und wandte sich an Wes. Er hätte es ja wissen und mit dieser Frage rechnen müssen. Anlügen wollte er Wes nun wirklich nicht, aber einfach Nichts sagen war auch nicht gut. " Ich war, wohlgemerkt, gestern gegen Abend bei ihm um mit ihm zu reden!Lasst mich deswegen einweisen, aber ich will ihm helfen! Es ist Nichts passiert und dass wird es auch nicht." Theoretisch könnte er jetzt aufstehen und gehen. immerhin hatte er hier Nichts mehr zu suchen. " Darf Ich dir eine Geschichte erzählen Flint?" wandte er sich an Diesen und stand nun neben ihm. Er legte einen Arm um seine Schultern und fing an. " Es war einmal in einer Schule, da gab es jemanden der meinen müsste uns das Leben zu erschweren. Da haben sich ein paar Schüler zusammengeschlossen und den Rest der Geschichte kannst du dir selber zusammenreimen. Such dirs aus, entweder in den Brunnen oder betäubungsgas! Ich lass dir freie Auswahl!" Er wandte sich von Flint ab und setzte sich wieder.

"Dem ist nicht mehr zu helfen.", schnaubte David und die Anderen stimmten ihm zu. Nur Wes sah Sebastian einfach an. "Okay, wenn du sagst, dass nichts gelaufen ist, glaube ich dir das. Das Gegenteil beweisen kan ich ja auch nicht und ich werde es auch nicht versuchen. Ich vertraue dir.", versprach er seinem Freund.

Sebastian wusste nicht wie er jetzt auf Alles reagieren sollte. Wes vertraute ihm, na schönen Dank auch. Dass half ihm gerade überhaupt nicht weiter. " Natürlich du willst dem Typen da helfen! hast du nee Asche? Dem typen ist nicht mehr zu helfen, wenn du dem wirklich helfen bin ich der Papst!" stellte Nick klar. Sebastian schlug die Hände und meinte " Hallo Herr Papst!" und wandte sich dann Flint zu " Ganze eindeutig Betäubungsgas und dich schick ich mit den Besten Grüßen in die Arktis oder so" Er wurde nicht gefragt. Nun wandte er sich wieder Niff zu. Warum? willst du ihm helfen?" fragte Jeff. " Darum!" " Darum ist keine Antwort!"" Doch für mich ist es eine und wo wir gerade dabei sind, tut mir Leid, ich weiß nicht wie es mit euch ist, aber ich muss in den Unterricht. Deshalb verlasse ich euch vorerst!" Mit diesen Worten stand er auf, schaffte sein Tablett weg und holte sein Zeug für den Matheunterricht.

Flint grinste Wes hämisch an und verschwand dann auch. Wes drückte sich von seinem Platz hoch. "Wir reden über diesen Vorfall nicht mehr! Alles, was gerade passiert ist, fällt unter das Siegel der Verschwiegenheit! Sebastian ist alt genug und weiß, was er tut. Ihr mischt euch da nicht ein!", ordnete er an. "Aber...", setzte Jeff an und Wes warf ihm einen warnenden Blick zu. "Kein aber! Ihr macht, was ich euch sage!", wies er seine Freunde an, die nickten.

Als Sebastian in seinem Zimmer angekommen holte er seine Bücher und lehnte sich an die Wand. Mit seinen Zähnen biss er sich auf die Lippen und er bemerkte wie ihm ein paar TRänen über die Wangen liefen. Doch er verdrängte Alles und machte sich auf den Weg gen Unterricht! Eins stand fest. Diese Arbeit würde er versauen. Allein schon wegen seinem schlechten gewissen.

Wes konnte nicht leugnen, dass Flints Enthüllung weh getan hatte. Er vertraute Sebastian bedingungslos, aber trotzdem hätte er gerne von seinem Freund gehört, was passiert war. Dass er Flint helfen wollte, hatte er gestern schon vermutet und irgendwie verstand er es ja. Aber dass er sogar die Nacht bei ihm war, tat mehr als nur weh.

Sebastian saß im Matheunterricht und konnte keinen klaren Gedanken fassen. Das war der Grund dafür, dass er ein leeresn Blatt abgab. Als Mathe vorbei war, holte er sein Handy heraus und schrieb Wes eine Nachricht.
" Hey, Ich hätte es dir gesagt wenn ich die gelegenheit dazu gehabt hätte. Vor den Anderen hätte ich es sicher nicht ausgetragen. Hättest du nach dem Unterricht mal 5 Minuten für mich? In meinem Zimmer? ich liebe dich, vergiss dass niemals!"
Er hoffte zwar auf Nichts, wollte es aber aus der Welt schaffen. Er hätte doch nie freiwillig bei Flint geschlafen. Der Unterricht zog sich und was ein paar Minuten waren schienen für ihn Stunden zu sein. Nach Unterrichtsschluss stand er auf, packte sein Zeug zusammen und lief in Richtung Zimmer.

Wes bekam die SMS und seufzte.
"Ich liebe dich auch und ja, ich komm zu deinem Zimmer. Dann reden wir in Ruhe. Versuch dich zu beruhigen, sonst brichst du mir noch zusammen. Bis nachher."
Nach dem Unterricht packte er seine Sachen zusammen und machte sich langsam auf den Weg zu Sebastians Zimmer. Mal schauen, was er zu sagen hatte.

Sebastian bekam die Sms und lächelte schwach. Derweil lief er in seinem Zimmer auf und ab und suchte die richtigen Worte. Es war verflixt schwer. Als es dann an der Tür klopfte öffnete er diese und lächelte Wes an.
" Danke!" antwortete er und bat Wes rein. " Also erst einmal, fühle ich mich miserabel und dann wollte Ich dir sagen wie es gestern abgelaufen war. Also ich bin da halt zu Flint und hab versucht mit ihm zu reden. Dies ist schwerer als geplant, musst du wissen. Jedenfalls, war ich todmüde und Ich hab nur noch bemerkt wie Flint mich in sein Bett gelegt hat. Dann war ich eingeschlafen. Heute früh bin ich aufgewacht und wäre ihm am liebsten um den Hals gesprungen! Ich hätte es dir gesagt, wenn wir alleine waren, aber doch nicht vor den Anderen. Es würde nur Diskussionen geben, aber Flint kam mir da halt zuvor.

Wes hörte ihm zu. "Hat Flint mir dir irgendwas gemacht?", fragte er ruhig nach, als Sebastian geendet hatte. Sein Blick war nicht feindselig oder verletzt, sondern eher das Gegenteil. Er sah Sebastian mitfühlend und liebevoll an. "Du kannst es mir wirklich sagen, ich bin nicht sauer auf dich. Wirklich nicht, das verspreche ich dir."

Sebastian schloss kurz die Augen und atmete einmal tief durch, ehe er Wes antwortete. " Nein. Zumindest nicht dass ich wüsste! Tut mir so wahnsinnig Leid, nie wollte ich dir so sehr weh tun. Es macht keinen Sinn mit ihm zu Reden, er blockt eh ab. Ich bin der Meinung jeder verdient eine zweite Chance, aber die will er offenbar nicht ergreifen!" Er lief immer noch im Zimmer auf und ab. Bekam einfach keine Ruhe hinein. Plötzlich fiel ihm etwas ein.
" Warte. Ich bin aufgewacht, wäre ihm wie gesagt fast an den Hals gesprungen und wollte gehen, doch er hielt mich zurück und drückte mich gegen die Wand, dass ich nicht weg konnte. Dann merkte ich wie er mich küsste!" Wie aus einer Pistole geschossen kam es aus Sebastian heraus. Warum hatte er nicht zeitiger daran gedacht.

"Du hast mir nicht weh getan. Sicher, ich hätte das alles gerne von dir gehört und zwar bevor Flint es rausposaunt, aber das ist schon in Ordnung." Er ergriff Sebastians Hand und zog ihn zu sich. "Beruhig dich, Süßer. Ich bin nicht sauer oder enttäuscht. Und der Kuss? Das ist Flint, wie er leibt und lebt." Er strich Sebastian durchs Haar. "Hat es dir gefallen?", wollte er dann aber wissen. Seine Stimme war immer noch so sanft und liebevoll wie am Anfang.

Sebastian ließ sich mitziehen und merkte selbst nicht wie er stark zitterte. " Nichts ist in Ordnung! Ich tu dir nur weh und dass ist alles andere aber nicht in Ordnung! Irgendetwas musst du aber sein, dass kann dir doch nicht einfach so vorbei gehen!" Er atmete ein paar Mal schwer, schaffte es dann aber doch etwas runter zu kommen.
" Gefallen? Wenn du damit abstoßend und widerlich meinst dann ja, aber...." Er schluckte schwer. " Ich brauchte kurz bis ich mich wieder von ihm lösen konnte. Ich hab panische Angst wieder rückfällig zu werden!" seine Stimme würde auch panischer.

"Nein, tust du nicht! Was ich bin? Besorgt um dich und verständnisvoll. Denn ich weiß wie es ist jemandem helfen zu wollen, den alle Anderen schon längst abgeschrieben haben. An ihn zu glauben, obwohl alles dagegen spricht. Ich kann dich so gut verstehen und ja, ein wenig stört es mich, dass es Flint war, aber ich vertraue dir." Sanft streichelte er Sebastian. "Du wirst nicht rückfällig. Ich beschütz dich, versprochen. Du musst das nicht alleine durchstehen."

"Wenn du dass sagst!" war die einzige Antwort die Sebastian gab. Er lehnte sich gegen Wes und schloss die Augen. Er wollte weg aus diesem Albtraum und hinein in einen guten Traum, doch auch diese Vorstellung sorgte nicht dafür. " Danke, aber was ist wenn doch? Ich will es einfach nicht. Sonst hab ich meine zweite Chance die ihr mir gegeben habt verspielt und und ...und" Ihm fehlten die Worte und er raufte sich die Haare. " Ich will dass einfach nicht. Geh bitte nicht weg! Ich hab nur noch dich!" Er war mal wieder den Tränen nah.

"Seb, Seb! Ich geh nicht weg! Ich bleibe! Egal, was Flint macht, ich bleib bei dir. Du verspielst deine Chance nicht. Wir halten zu dir, egal, was ist." Er strich Sebastian durchs Haar und drückte ihn dann aufs Bett. "Ich bin in fünf Minuten wieder da. Ruh dich aus.", flüsterte er und verschwand. Als er wiederkam trug er eine Tasse in der Hand, aus der es dampfte. "Hier, bitte. Das ist ein Tee aus China. Beruhigt und lässt gut einschlafen. Trink, wird dir guttun."

" Nein, ihr werdet alle gehen und mich alleine lassen. Ich bin ganz allein. Nein, nein, nein!" sagte Sebastian und ließ sich aufs bett drücken. Als wes wiederkam und ihm den Tee andrehte, schüttelte er verneinend den Kopf. " Ich will nicht schlafen! Ich kann nicht schlafen. Wenn Ich schlafe und wieder aufwache bin ich allein. Lieber bleibe ich wach!" Er war total zermürbt und fragte dann völlig aus der Reihe. " Wann ist eigentlich wieder probe?"

"Sebastian, wir lassen dich nicht allein! Glaub mir das bitte! Ich bleib bei dir." Er hatte geahnt, dass Sebastian ihm nicht glauben würde, also griff er auf Plan B zurück. David war Hobbymagier und von dem hatte Wes sich Handschellen und den Schlüssel geliehen. Nun klickte es zweimal und sie waren aneinander gefesselt. "Und das bleibt für den Rest der Nacht so. Vielleicht glaubst du mir dann, dass ich dich nicht allein lass."

Sebastian beobachte das Geschehen und sein Herz schlug schneller. Was war wenn er von Wes nicht mehr los kam? Er wollte nie wieder von irgendjemanden abhängig sein. Die Handschellen halfen nicht unbedingt dabei. Er wurde ja mehr oder weniger seiner Freiheit beraubt. Stumm nahm er einen Schluck von dem Tee. Es würde Wes glücklich machen und das wollte er. Alles Andere war egal. " Mach bitte die Handschellen ab!" bat er seinen Freund flüsternd.
" Ich bekomm Panik!"

"Glaubst du mir, dass ich dich nicht allein lasse?", fragte Wes nach. Erst, wenn Sebastian das einsah und auch wirklich glaubte, würde Wes die Handschellen aufmachen. Der Schlüssel ging, deswegen machte er sich keine Sorgen. Vielleicht hatte diese radikale Lösung ja wirklich geholfen und Sebastian verstand wie wichtig er Wes war.

" Ja, ich glaube dir aber bitte mach die Handschellen auf. Bitte!" flehte er seinen Freund an und wurde je länger er an Wes gefesselt war, immer hysterischer. Er trank seinen Tee mit einem Zug aus, da er immer mehr merkte, dass es Nichts bringen würde noch weiter wach zu bleiben. " Ich liebe dich, aber diese Methode ist schlecht!"

Wes öffnete die Handschellen wieder und schob sie sich in seine hintere Hosentasche. "Ich wollte dir keine Angst machen.", murmelte er. Wenigstens hatte Sebastian den Tee getrunken. Vielleicht half das ja. Sein Handy schellte und er rief die Nachricht auf. "Du willst Flint doch helfen. Dann hilf ihm mal klarzukommen." Er zeigte Sebastian sein Handy.
"Na, Wesley, Stress im Paradies? Buhuuu, wie traurig. Du hast es verdient. Das und noch viel mehr."