New Friendship

Sebastian gab es nicht gerne zu aber die ganze Situation löste bei ihm Panik aus. Er war in einem dunkeln Raum, mit Flint den er nicht sehen, sondern nur hören konnte! Wes wusste nicht wo er war und er würde bestimmt erst einmal suchen müssen. " Flint lass mich! Bitte!" flehte er nun und er merkte wie seine Augen feucht wurden. Jetzt hatte er nicht nur Panik sondern auch Angst. " Bitte!" hauchte er nun schon, da seine Stimme immer mehr versagte.

Wes und seine Freunde rannten durch die ganze Schule und mit jeder Minute, die Wes ihn nicht fand, wurde er wütender. Immer wieder rief er Sebastians Handy und versuchte den Klingelton irgendwo zu hören. Als er einen Gang entlang rannte, gelang es ihm schließlich. Er lief den Geräuschen nach und riss schließlich die Tür zur Besenkammer auf. "Raus!", herrschte er in die Dunkelheit und knipste das Licht an. Seine Augen funkelten vor Zorn und er fokussierte Flint. "Lass ihn los!", knurrte er mit tiefer Stimme. Das war gefährlich, das sollte eigentlich jeder wissen.

Immer wieder klingelte Sebastians Handy, doch er konnte nicht rangehen. Schließlich wurde die Tür aufgerissen und das Licht angemacht. Dabei schloss Sebastian kurz die Augen. Licht war gerade schlecht. Doch mit der Weile gewöhnten sich seine Augen daran und er sah auf den Boden. Er fokusierte ihn förmlich. Auch wollte er nicht aufhören zu zittern. Eins stand fest, dass Wes Flint die Tour vermasselt hat, wird noch sehr schlecht für Sebastian enden.

"Lass ihn los!", wiederholte Wes und seine Augen sprühten Funken. Flint grinste. "Wieso? Ihm hat es gefallen." "Das lass Sebastian entscheiden." Wes streckte die Hand nach Sebastian aus. "Komm her, Süßer, alles wird gut." Er wollte Sebastian nicht verschrecken und ihn deswegen auch nicht aus der Kammer ziehen. Wütend sah er Flint an, der nur grinste.

Sebastian sah vom Boden auf und blickte verwirrt drein. Er sollte auch noch wählen? jetzt gleich? Langsam sah er abwechselnd Flint und dann Wes an. Eins stand fest, wenn er zu Wes gehen würde, dann wäre es noch lange nicht vorbei. Wobei wenn er zu Flint geht auch bloß nicht. Andererseits würde er so auf Wes aufpassen können. Zumindest vorerst. Immerhin hatte er es David versprochen. " Ich weiß nicht!" sagte er leise und sah wieder zu Boden. Es war zu kompliziert.

Flint grinste siegessicher. "Sebastian, alles wird gut. Du brauchst keine Angst zu haben. Ich pass auf dich auf.", versprach Wes ihm. Dass er Flint helfen wollte schön und gut, aber er ging so vor die Hunde. Wes hatte Angst um ihn, denn auf Dauer tat keinem dieser ständige Krieg gut. Immer noch hielt er die Hand nach Sebastian ausgestreckt und sah ihn flehend an.

Wie dumm war es eigentlich, dass er sich noch entscheiden musste und sich nicht hundertprozentig sicher war? Wes war seine Liebe, da hätte er eigentlich hingehen sollen. Doch er wusste auch nicht. Er hatte zwar Panik in dem Raum und jetzt immer noch, aber es hatte ihm in einer gewissen Weise gefallen, was Flint getan hat. " Ich muss hier raus!" meinte er, stand auf und trat aus dem Raum, bevor er sich an die Wand lehnte. In dem Zimmer konnte er sich wirklich nicht entscheiden.

Flint lachte. "Sieht aus, als würden sich dunkle Wolken zu euren rosa Wölkchen gesellen. Schade aber auch. Tut mir sowas von Leid." Wieder lachte er und Wes sah ihn wütend an. "Lass es.", knurrte er. Dass zwischen Flint und Sebastian was war, wusste er seit damals. Sonst würde Sebastian diese Entscheidung nicht so schwerfallen. Es tat weh, aber er akzeptierte es.

" Halt die Klappe Flint!" rief Sebastian und schloss kurz die Augen. Er liebte Wes ohne Frage, aber es musste ja damals einen Grund gegeben haben, warum er ausgerecht emotional abhängig von Flint war. Langsam lief er auf Wes zu umarmte ihn. Jetzt in diesem Augenblick sollte er ihn einfach nur schützen. " Ich liebe dich!" hauchte er und seine Stimme brauchte noch eine Weile bis sie wieder richtig da war. Er zitterte überall.

Wes drückte ihn an sich. Er sah wie schlecht es Sebastian ging und konnte sich ausmalen, dass es auch um die Abhängigkeit ging. Man wurde nicht so einfach abhängig von jemandem, da brauchte es etwas mehr. Gefühle zum Beispiel. Traurig sah er Sebastian an. "Ich liebe dich auch.", entgegnete er und strich ihm sanft über die Wange. "Ich bin für dich da."

Sebastian drückte ihn fester an sich heran und flüsterte ihm ein 'Danke' ins Ohr. Warum musste das Alles auch bitte so laufen? Warum nur war er damals abhängig von Flint gewesen? Ausgerechnet von dem? " Können wir gehen?" fragte er leise und sah Flint nicht an. Er hätte womöglich noch seine Meinung geändert. " Bitte!" fügte er an und sah dass Wes traurig war. Toll er hatte es einmal mehr verbockt.

"Ja, komm." Er legte einen Arm um Sebastian und funkelte Flint noch einmal wütend an, bevor er mit dem Jüngeren zu seinem Zimmer ging. "Kann ich dir irgend etwas besorgen? Tee oder so? Du zitterst.", bemerkte er leise und rieb über Sebastians Rücken. Kurz blieb er stehen und drückte ihn nah an sich. "Alles wird gut.", flüsterte er ihm ins Ohr.

Sebastian folgte Wes aufs Wort und blickte nicht zurück. Konnte Wes ihm etwas bringen? " Schlafmittel? Rauschgift, aber Tee tut es auch!" Er lächelte schwach. Wieso musste er Wes auch immer nur so weh tun. " Ich hoffe es!" antwortete er zurück, bevor er Wes in einen Kuss verwickelte und diesen intensivierte. " Tut mir wahnsinnig Leid!"

"Was tut dir Leid? Du kannst doch nichts dafür, dass Flint so ein Idot ist.", sagte Wes verwirrt und sah Sebastian fragend an. "Äh, mit Rauschgift kann ich nicht dienen. Sicher, wir haben hier ein paar Jungs, die gerne mal Gras rauchen, aber das möchte ich dir dann doch nicht antun. Also kann ich dir leider nur Tee bringen."

" Nein, mir tut es Leid, dass ich nicht sofort entscheiden konnte!" sagte Sebastian leise und hörte Wes weiter zu. Naja gut Rauschgift war vielleicht nicht gerade die beste Idee. " Babe? Es gibt doch einen Grund warum man abhängig von jemanden ist richtig? Gefühle oder so. Ich verstehe es da aber nicht. Ich hasse Flint und habe ihn damals schon gehasst, als ich von ihm abhängig war. Ich versteh dass Alles nicht mehr!"

Wes öffnete seine Zimmertür. "Abhängigkeit hat etwas mit Macht zu tun. Wenn das Leben ein Chaos ist oder man sich so fühlt, und dann jemand oder etwas da ist, der oder das die Kontrolle übernimmt, gibt man leichter nach. Glaub mir, ich weiß mehr als gut wovon ich spreche. So fängt jede Sucht und jede Abhängigkeit an. Gefühle können auch eine Rolle spielen, ja."

" Jetzt wo du es sagst! Mein Leben war, ist und bleibt ein Chaos! Niemals würde ich freiwillig zu Flint kriechen wollen! Ich habe es versucht. Er lenkt nicht ein!" meinte Sebastian und setzte sich auf Wes Bett. Das Gesicht in den Händen versenkt. " Tut mir einfach so schrecklich leid!"

Wes kniete sich vor ihn. "Nichts muss dir Leid tun. Wir schaffen das alles zusammen und alles wird gut. Das verspreche ich dir." Er küsste Sebastian kurz. "Ich pass auf dich auf.", murmelte er und fuhr Sebastian durch Haar. "Weil ich dich liebe. Flint ist unwichtig, wenn wir uns haben. Das reicht."

" Oh doch mir muss Alles Leid tun. Ich bin zu blöd um zu begreifen, dass ich mit solchen Aktionen verletze und dir weh tue. Als ich mit Flint geredet hatte, da hätte ich dich zu mir rufen können, aber ich wollte nicht. Ganz einfach wollte Ich dass du mal ein bisschen Ruhe hast und dich nicht immer um meine Probleme kümmern musst. Es muss euch Allen doch auch langsam auf die Nerven gehen, mir immer helfen zu müssen!" sagte Sebastian und erwiderte den Kuss von Wes. Er war anders als der von Flint. Sanfter und liebevoller. " Ich liebe dich doch auch! Nur weh tun will ich dir nicht!" fügte er an und sah auf den Boden.

Wes sah ihn liebevoll an. "Du tust mir nicht weh und ich kümmer mich gern um dich. Weil ich dich liebe und du mir wichtig bist. Genau wie den Anderen. Du wirst uns nicht lästig, keine Sorge. Ich hab mehr als genug Ruhe, wenn ich will. Aber ich will nicht. Ich bin gern der Ansprechpartner für alle und die Vertrauensperson. Es macht mir nichts. Ich helf gerne und steh gerne mit Rat und Tat zur Seite." Er lächelte und küsste Sebastian wieder.

Sebastian sah Wes kurz an und sagte " Ich tu dir nicht weh? Dass hast du doch jetzt bloß gesagt weil ich gerne hören wollte und ich in meiner Verfassung womöglich nicht mit der Wahrheit klar komme. Ich tu dir weh, auch wenn du es nicht wahr haben willst! Vielleicht versuche ich es mal damit dir weh tun zu wollen, damit es nicht passiert. Vielleicht habe ich auch die falsche Einstellung! Was macht dich eigentlich so sicher, dass die Anderen ALLE auch deiner Meinung sind. Sie haben weit aus wichtigeres zu tun als in Bereitschaft zu stehen und dass zu tun was du
willst!" Den Kuss erwiderte er und zog ihn so lange wie möglich heraus. " Ich liebe dich1" flüsterte er in Wes Ohr und lächelte.

"Hör auf das zu sagen." Wes drückte Sebastian liebevoll aufs Bett. "Die Anderen machen sich genau solche Sorgen um dich und sind immer für dich da. Dazu sind Freunde da. Und wir sind Freunde. Ohne Freunde ist das Leben leer. Red dir bitte nicht so komische Sachen ein, ok?", bat er Sebastian liebevoll und küsste ihn wieder. "Wir sollten versuchen zu schlafen. Das ist wichtig."

Sebastian lächelte schwach und erwiderte den Kuss von Wes. Vermutlich hatte sein Freund Recht und er redete wirklich so komische Sachen. " Wenn du meinst!" antwortete Sebastian nur knapp und legte sich hin. Dabei zog er Wes sanft mit sich. " Ja dass sollten wir wirklich! Ähm...darf ich dich dazu etwas fragen?" fügte er nun fragend an.
" Könnten wir irgendein Licht oder so anlassen? Sonst ist es stockfinster hier!"

Wes umarmte ihn und drückte ihn an sich. Sebastian sollte sich sicher fühlen. "Klar. Welches denn? Die Deckenleuchte? Oder hier am Nachttisch? Such dir eins aus." Wes konnte auch bei Festbeleuchtung schlafen, das machte ihm gar nichts. Solange sich Sebastian wohlfühlte, ging es Wes gut.

Sebastian sah sich beide Lampen an und meinte dann. " Die da vielleicht?" Dabei zeigte er auf die Lampe welche auf den Nachttisch stand. " Es ist sowas von dämlich und kindlich noch mit Licht zu schlafen. Dass habe ich nicht mehr getan seit ich 5 Jahre alt war!" fügte er an. Doch ab jetzt hatte er immer Panik wenn er auch nur an einen dunklen Raum dachte, geschweige denn in einem drin war. "Danke!"