New Friendship

Sebastian versuchte wirklich ein wenig zu lächeln. Es misslang ihm gänzlich. Dann hob er verwirrt eine Augenbraue.
" Ihr hattet einen One- Night-Stand?" hakte er nach. Davon wusste er nichts, wie denn auch. Von dem Kuss hatte wes erzählt und dass mit dem Kuscheln hat er selber gesehen. " Es bereitet mir keine Probleme! Wenn es dich glücklich macht, bin ich auch glücklich, also von daher. Ich weiß doch, aber ich könnte dass sogar verstehen, wenn du was mit David anfangen würdest. Frag mich aber bitte nicht warum? dass weiß ich selber nicht so genau!" Er stoppte kurz und vermied den Augenkontakt zu Wes. " Du kommst doch noch mit am samstag oder? Ich liebe dich!" fügte er nur noch an.

Wes seufzte. "Ja, hatten wir. Lange bevor wir beide zusammen kamen. Nach dieser einen Party. Wir hatten definitiv zuviel getrunken und eins führte zum andern. Das Resultat war, dass ich mit meinem besten Freund geschlafen habe. Ist auch egal. Du musst dir wirklich keine Sorgen machen, ich werde dich nicht wegen David verlassen. Aber darf ich ehrlich sein? Ich hab Angst, dass du mich wegen Flint verlässt. Und natürlich komme ich mit. Ich liebe dich auch."

" Die Menschen stellen die komischsten Sachen an wenn sie etwas getrunken haben! darf ich mir trotzdem Sorgen machen?" hakte er nach und lächelte schwach. Na bitte, es klappte wenigstens etwas. " was? Niemals würde ich dich wegen Flint verlassen, ebend weil ich dich so liebe und du mir unheimlich wichtig bist! Ich könnte dass nicht ertragen. Hört sich jetzt egoistisch an ich weiß, aber es ist so. Flint ist....ein naives Kind, dass früher mal einen Korb bekommen hat, mehr nicht. Ich würde es nicht schaffen mich von dir zu trennen, da kann Flint von mir aus einen regentanz aufführen oder nett werden, mir sowas von egal. Solange ich dich nicht verliere!" Er wiederholte sich offenbar.

Wes sah ihn an. Leicht lächelte er. "Dann bin ich beruhigt. Trotzdem pass ich weiterhin auf dich auf. Und du auf mich. Abgemacht?", schlug er Sebastian einen Deal vor. Um diesen zu besiegeln küsste er Sebastian und zog ihn eng an sich. Sebastian gehörte zu ihm, nicht zu Flint. Wäre doch gelacht.

" Ja, wir passen gegenseitig auf uns auf!" bestätigte Sebastian und nahm sofort den Kuss von Wes an um ihn zu erwidern. Seine Küsse waren komplett anders als die von Flint. Sanft, liebevoll und nicht rau und hasserfüllt. Nun fing er schon an, die Beiden zu vergleichen. So sehr hoffte er, keine Gefühle für Flint zu haben oder gar in seine Abhängigkeit zurück zu fallen. Eine seiner größten Ängste. Es war für ihn die schlimmste Zeit seines Lebens gewesen. Alle waren gegen ihn.

Wes legte die Arme um Sebastian. "Und? Was nun?", fragte er. David schlief endlich, weshalb er ja auf dem Weg zu Flint gewesen war. Der würde ihn noch kennenlernen und das richtig. Schluss mit lustig. Langsam wurde es kriminell, was der Kerl abzog. Wes' Wut auf ihn wuchs und wuchs udn er würde richtig speziell werden, wenn das so weiterging.

Sebastian lächelte seinen Freund an. " Ich weiß nicht. Schlag etwas vor Konzilvositzender! was du sagst wird gemacht!" sagte er nur und er bemerkte plötzlich wie ihm total heiß wurde. War ja auch kein Wundern. Normalerweise hatte er ja Bettruhe verschrieben bekommen. Wenn Monika dass herausfinden würde, wäre schluss mir lustig. Seinem Arm ging es jetzt besser. Wenigstens ein was Gutes! " Ich...habe mir einen Entschluss gefasst. Wir sehen uns nächstes Jahr zwar nicht Jeden Tag, aber da ich nicht mehr ohne dich kann und es mir in Frankreich langsam langweilig wird. Such ich mir in New York irgendwas und dann sind wir nicht so weit von einander entfernt! Ist dass was?" Dass würde zwar Alles was er sich vorgenommen hatte über den Haufen werfen, aber er zog Stress ja förmlich an.

Wes sah ihn an und strich ihm zärtlich über die Wange. Er bemerkte wie heiß Sebastian war. "Du hast Fieber.", stellte er fest und zog seinen Freund sanft zur Tür. Als er dann aber hörte, was Sebastian sagte, blieb er stocksteif stehen. "Was?", fragte er entsetzt und drehte sich zu dem Jüngeren um. Purer Unglaube in seinem Gesicht. Das konnte Sebastian doch nicht ernst meinen.

Ja er hatte Fieber. Nick und Jeff waren Zeugen dafür, sie haben ja die Krankenschwester geholt. Sebastian stutzte als er Wes Gesichtsausdruck sah. " Hab ich was Falsches gesagt?" fragte er völlig ausgelaugt. war vielleicht nicht unbedingt so eine gute Idee gewesen, sich der Bettruhe aufzulehnen. Jetzt wollte er einfach in sein Bett fallen und schlafen. Er hatte es eh bitter nötig, da er ja die ganze Nacht wach war. Noch immer wusste er nicht, was er Falsches gesagt hatte.

"Nein, ich bin nur überrascht. Du kannst doch nicht einfach alles, was du dir für deine Zukunft erträumt hast, über den Haufen werfen und mir folgen. Versteh mich nicht falsch, ich möchte mein Leben mit dir verbringen, aber ich kann nicht damit leben, dass du für mich Dinge aufgibst. Da fühle ich mich nicht wohl bei.", erklärte Wes und sah dann zu, dass sein Freund ins Bett kam.

" Hey, ich will nicht dass es dir schlecht geht. Ich würde alles aufgeben um bei dir zu sein! Ich habe einfach nur Angst, dass es später auf Dauer nicht wird, was eine Fernbeziehung angeht und ich dich verliere. Dass du deinen Traum von dem Broadway aufgibst, will ich nicht! Lebe deinen Traum und ich find schon etwas, womit ich Meinen verwirklichen kann" redete er ruhig auf Wes ein. Natürlich wollte er nicht, dass Wes nicht glücklich war mit dieser Entscheidung.

"Du hast dein Leben genau so geplant wie ich meins. Das kannst du nicht einfach wegwerfen.", beharrte Wes. Dann würde er an einem schlechten Gewissen zugrunde gehen. Denn er wollte auch, dass Sebastian glücklich war. "Wir finden schon einen Weg.", meinte er zuversichtlich.

" Ich werfe es nicht weg, sondern veränder es lediglich ein wenig, aber wenn du nicht willst okay!"sagte Sebastian und war froh als sie an seinem Zimmer angekommen sind. Er hatte das Gefühl, dass ihm nur noch heißer war als vorhin. " Ich liebe dich!" hauchte er mit brüchiger Stimme. jetzt versagte auch noch die etwas. Als sie in das Zimmer kamen legte er sich vorsichtig in sein Bett. " Kommst du her?" fügte er fragend an und streckte seine Hand nach Wes aus.

"Wir reden darüber, wenn es dir besser geht, okay?", schlug Wes vor. Als Sebastian endlich im Bett war, half er ihm sich soweit auszuziehen, dass er schlafen konnte. "Natürlich komm ich." Er kam zum Bett und rutschte neben seinen Freund, den er liebevoll in den Arm nahm.

" Okay!" bestätigte Sebastian nur kurz und lächelte schwach als er bemerkte wie Wes zu ihm kam. " Ich liebe dich!" nuschelte er und schloss die Augen. Es dauerte keine 5 Minuten da war er eingeschlafen. Vor ein paar Wochen noch hätte er niemandem geglaubt dass er einmal mit Wes zusammen sein würde. Noch träumte er vom großen Nichts. Hoffentlich änderte sich dass auch nicht.

Wes strich ihm sanft durchs Haar und bewachte Sebastians Schlaf. Auch dass das Fieber nicht stieg bewachte er. Nicht, dass er noch einen Arzt holen musste oder es Sebastian schlechter ging.

Der Traum vom Nichts verwandelte sich nun in einen relativ neutralen Raum. Da er nicht einschätzen konnte, ob dieser jetzt positiv oder negativ war. Er stand im Garten von seinem zu Hause. Seine Mum, Leya und seine beiden allerbesten Freund waren da. Doch sie schienen ihn nicht zu beachten als wäre er Luft. Nun tat sich noch ein weiteres Bild auf. Diesmal war er in der Cafeteria der Dalton. Auch hier schien er Luft zu sein, als würden sich Alle von ihm absondern. Deshalb drehte er sich im Schlaf un ruhig hin und her.

Wes streichelte ihn wieder und kuschelte sich enger an ihn. "Alles ist gut.", flüsterte er leise. "Ich bin bei dir. Sorg dich nicht.", flüsterte er und küsste Sebastian auf die Wange.

Sein Traum war verwirrend und mit einem mal merkte er wie ihm noch wärmer wurde, als ohnehin schon. Nun stand er offenbar auf einem Vulkan. Eins konnte man nicht leugnen. Sebastians Träume waren komisch und manchmal auch verrückt. Mit der Zeit beruhigte er sich wieder etwas und öffnete leicht die Augen. Nun lehnte er seinen Kopf gegen Wes.

"Alles gut?", fragte er leise und fühlte Sebastians Stirn. "Dein Fieber ist gestiegen. Warte kurz." Er stand auf und verschwand im Bad. Als er widerkam hatte er einen Waschlappen nass gemacht und legte ihn auf Sebastians Stirn. "Das sollte helfen."

" Naja, wenn du meinen Traum gesehen hättest, dann würdest du mich jetzt sofort einweisen lassen. Obwohl der heute noch relativ normal war!" sagte Sebastian und wollte nicht dass Wes aufsteht. Um so erleichterter war er, als Wes wiederkam. " Kannst du mir einen ganz lieben Gefallen tun?" fragte er nun und versuchte sich an einem Lächeln. " Kannst du was für mich singen? Vielleicht schlafe ich nochmal ein!"

Wes setzte sich wieder neben Sebastian und legte einen Arm um ihn. "Natürlich. Was willst du denn hören? Was Bestimmtes oder ist es dir egal?" Wenn er schon sang, dann etwas, was Sebastian auch hören wollte. Er kannte einige gute Songs, aber vielleicht waren die nicht Sebastians Stil.

" Ähm...mir egal. Kannst du dass bitte entscheiden?" sagte Sebastian und schloss seine Augen kurz. Fieber zu haben war alles andere als Toll. dass konnte man ihm glauben. " Ist es schlimm...wenn ich dir jetzt zum dritten mal in kurzer Zeit sage, dass ich dich liebe?" fügte er fragend an. Plötzlich klingelte sein Handy und der Ton tat ihm in den Ohren weh, welche er sich kurz zuhielt. " Schalte dass bitte aus!" flehte er schon förmlich.

"Okay, ich hab einen Song." Wes streichelte ihn weiter und drückte Sebastian an sich. "Nein, ist es nicht. Ich hör das sehr gerne. Ich liebe dich auch." Als das Handy klingelte, griff er danach und sah aufs Display während er es ausschaltete.

" Ich hab dich noch nie singen gehört!" sagte Sebastian und nahm die Drückung an. " Dann ist ja gut, wenn ich dich nerve sag es mir ruhig!" bat er seinen Freund und wartete darauf, dass dieser ein Lied sang. " Krank sein ist soo doof!" merkte Sebastian nun an und schloss kurz die Augen. Jetzt fürchtete er sich nicht mal mehr vor Flint, den er so schön aus seinen gedanken verdrängt hatte.