Was wäre wenn

Wes kam zum Süßigkeitenladen und damit mitten ins Chaos. David stand wie ein geprügelter Hund im Laden, der Besitzer hatte einen knallroten Kopf und schrie ihn an, Wes würde raten die Sprache war Finnisch, und im Schokobrunnen schwamm Davids Geldbeutel. Freundlich mischte Wes sich ein und versuchte die Situation unter Kontrolle zu bekommen. Es gelang ihm nur teilweise.

Da Sheila nicht ewig auf ihn warten wollte und ihr Bauch sich auch langsam meldete, folgte sie Wes einfach bis zum Laden wo sie sich den Streit kurz ansah ehe sie sich an dem Verkäufer und davd vorbei quetscht und sich der Schokolade im Brunnen sowie der in den Regalen zu zuwenden, sie hatte halt Hunger.

Wes hatte derweil den Verkäufer beruhigt und der ließ mit sich reden. David zahlte den Schaden und die Verkäuferin machte sogar den Geldbeutel sauber. "Det er i orden.", sagte Wes plötzlich und nahm ihr den Geldbeutel ab. "Mach es gefälligst selbst.", wies er David an, der ihn sprachlos anstarrte, genau wie alle anderen.

"Er hat uns beim Sex gestört, " informierte sie gleich mal alle Beteiligten weshalb Wes vielleicht etwas sauer auf David sein könnte. Nun wurde Sheila etwas kofus angesehen genau wie Wes. Sie aber war viel zu beschäftigt Schokolade zu naschen als das sie das mit bekommen hätte.

Wes verbiss sich einen Kommentar und verlies wortlos den Laden. Wer ihm folgte war ihm egal. Er fuhr sich durchs Haar und strebte auf den Ausgang zu. War das alles ein Kindergarten.

Sheila raffte sich auf, drückte dem verdutzten Verkäufer Geld in die Hand, ehe sie Wes nach rannte. Das würde er ihr Büßen sie sollte sich doch in der Schwangerschaft nicht anstrengen und außerdem war sein verhalten auch grade etwas Kindergarten reif, also eigentlich war es Sheilas Verhalten.

Wes brauchte für ein paar Minuten einfach mal Ruhe um durchatmen zu können. Sonst ging er über kurz oder lang an die Decke. Warum ihn das so stresste, wusste er auch nicht so genau. Es war halt so. Draußen lehnte er sich gegen die Wand, an der er herunterrutschte und den Kopf auf seine angezogenen Knie bettete.

Sheila lief ihm nach und ließ sich neben ihm auf dem Boden nieder, wo sie ihren Kopf an seine Schulter lehnte und die Augen schloss. Sie ersparte sich das Gemeckere das er einfach weggelaufen war, denn es ging ihm anscheinend nicht so gut.

"Entschuldige, dass ich weggelaufen bin.", sagte Wes plötzlich. "Ich wollte dich nicht stehen lassen oder dass du mir nachläufst.", entschuldigte er sich. "Brauchte nur kurz frische Luft."

"Es ist in letzter Zeit für uns alle etwas viel. Vorallem für dich ist es nicht leicht eine schwangere Frau und ihre Launen, neben der Schule und dem Sport ertragen zu müssen, das weiß ich wohl. Da darfst du desahalb auch mal eine kleine Pause von alldem haben."

"Darum ging es mir gar nicht. Das hatte nichts mit dir zu tun. Jedenfalls nicht direkt." Wes seufzte und atmete tief ein. "Ich mach all dir Sachen gerne, nur manchmal brauch ich kurz Ruhe sonst dreh ich durch. Und das will ja keiner."

"Tut mir trotzdem Leid das ich dir so viel Arbeit machen," murmelte sie leise, denn sie wusste das sie auch etwas Mitschuld daran trug das er immer so angespannt und im Stress war. Auch wenn sie nicht der einzige Grund dafür war.

"Machst du nicht.", wehrte er ab. "Ich lass mich einfach zu sehr stressen, mein Fehler. Tut mir Leid, dass du es abbekommen hast." Er öffnete die Augen wieder. "Sollen wir gehen?", fragte er seine Verlobte dann. David kam ihnen entgegen. "Tut mir Leid.", entschuldigte er sich noch einmal. "Aber seit wann sprichst du Finnisch?" "Das war Dänisch.", klärte Wes ihn auf.

Sheila wunderte sich schon gar nicht mehr über Wes riesiges Sprachverständnis sie war es mittlerweile einfach gewöhnt. "Du solltest dir nicht immer an allem die Schuld geben, aber gut lass uns gehen," stimmte sie ihm zu und erhob sich schwerfällig.

Wes half ihr hoch und ließ ihre Hand danach auch nicht mehr los. "Sollen wir dich mitnehmen, David?" David nickte. "Wäre nett, ich bin mit dem Bus hergekommen." "Hast du Mums Geschenk?" David nickte. "Ja, Gott sei Dank. Jetzt muss nur noch Dad was haben, dann ist alles gut." "Die Frage ist nicht, ob Dad was hat, sondern ob er das richtige Geschenk hat. An Ideen mangelt es nicht. Nur sind es immer Ideen für ihn."

Sheila lächelte ihn liebevoll an und sah dann David entschuldigend an, weil er ja vorhin fast vor ihr geflohen war. Das werden wir ja morgen sehen jetzt lasst und erst einmal alle nach Hause fahren," schlug sie den beiden Jungs vor.

"Ja, komm. Willst du fahren oder ich?", fragte Wes, während sie zum Auto liefen. Sie war ja auch hergefahren. "Wir setzen dich bei Mum und Dad ab?" "Genau, ich schlaf da heute Nacht. Ist ja Wochenende und so.", sagte David und stieg dann ein,

"Ich fahre, " entschied Sheila, denn das beruhigte die Kleinen in ihrem Bauch. Und die traten im Moment ziemlich fest zu was Sheila Schmerzen bereitete. Dennoch anmerken ließ sie es sich nicht und setzte sich normal vors Lenkrad und fuhr los.

"Okay." Wes überließ ihr die Schlüssel und setzte sich auf den Beifahrersitz. Die ganze Fahrt über sagte er nichts, was David komisch vorkam, aber auch er hielt sich geschlossen. Vielleicht wurde sein bester Freund ja krank. Grippe oder so. Bei dem Wetter kein Wunder.

Sheila griff mit ihrer einen Hand nach seiner und drückte diese zärtlich. Schließlich konnte sie auch mit einer Hand wunderbar fahren ohne Unfälle zu bauen. Sie wusste ja da es ihrem Freund im Moment nicht gut ging, aber leider verschloss er sich ja vor ihr.

Wes war unglaublich erledigt und hatte das Gefühl, dass der Tag viel zu lang war und er schon längst über 24h drüber war. Also lehnte er sich gegen die Fensterscheibe und küsste kurz Sheilas Hand. Er würde gleich noch joggen gehen um wieder etwas ausgeglichener zu werden und dann ins Bett.

Sheila fuhr zuerst zu Eve und Rick wo sie David hinaus ließ und Wes ein paar Minuten gab sich zu verabschieden. Rein wollte sie nicht das Verhältnis zu Eve und Rick war seit dem riesen Streit damals nie wieder das selbe geworden. Auch wenn sie es zwischenzeitlich alle abgehackt hatten. Danach fuhren sie nach Hause, wo Sheila sich ins Bad zurück zog.

Wes zog sich seine Joggingklamotten an, dann klopfte er an die Badezimmertür. "Hey, Süße, kann ich dich alleine lassen? Ich wollte joggen gehen und Spirit mit nehmen. Ist das okay? Dann wird der Kleine bewegt und kann Gassi gehen, damit du das nicht später noch machen musst."

Vom Badezimmer heraus hörte man das Rauschen vom Wasser, da Sheila grade unter der Dusche stand. "Klar mach da, ich leg mich dann schon einmal hin;" informierte sie ihn und wartete bis sie die Haustür hörte. Erst dann rutschte sie die Duschwand herunter und hielt sich ihren Bauch, denn dieser tat grade einfach fuck weh.

Wes hatte ein komisches Gefühl, ging aber trotzdem. Doch er ließ sich Zeit und stromerte um den Häuserblock rum. Das Handy hatte er dabei, falls sie anrufen sollte. Seit sie schwanger war, sorgte er sich noch mehr um sie, als ohnehin schon und hatte ein schlechtes Gewissen, wenn er sie alleine ließ.