New Friendship

"Warum nicht?", murmelte Wes leise und hatte die Augen geschlossen. "Wollt schon immer mal nach Cleveland." Eine glatte Lüge, aber was soll's. "Ich denke, meine beste Freundin Kayla, die passenderweise Davids Cousine ist. Wir gehen quasi zu dritt. Und du?" Er strich sanft über Sebastians Rücken und genoss das Kuscheln mit dem Jüngeren.

" Natürlich wenn du schon immer mal nach Cleveland wolltest bin ich der Papst!" gab Sebastian als Antwort und fuhr fort " Interessant einen, wie nennt man es so schön, flotten Dreier, da muss ich ja auf dich aufpassen!" Er war rein von sich selber nicht eifersüchtig, aber wenn Wes bi war, dann ist es schlimmer als hetero oder homo! " Ich lass meine Begleitung einfliegen!" meinte er nur mysteriös. Sie würden es eh Alle mitbekommen. Früher oder Später.

Wes stoppte mit seinen Streicheleinheiten. "Warte! Du wirst nicht eifersüchtig, wenn Thad mir vorschlägt mit dir und David was anzufangen. Aber wenn ich mit David und Kayla zum Abschluss will, wirst du eifersüchtig und willst auf mich aufpassen? Denkst du, ich betrüg dich?", fragte er Sebastian lachend und auch leicht ungläubig. Er nahm seine Streicheleinheiten wieder auf. "Deine Begleitung, aha." Jetzt war Wes eifersüchtig.

" Nein, glaub ich nicht, aber es ist doch was anderes wenn du was mit David anfängst als mit ihm UND Kayla!" erklärte er. Niemals würde er auf die Idee kommen Wes könnte ihn betrügen. " Ich muss ja irgendwann mal eifersüchtig werden oder lässt es dich kalt wenn Ich mit meiner Begleitung tanze und trinke und Händchen halte und sonst was?" hakte er nach. " Aber um dir deine Illusionen zu nehmen, wende dich bitte zu deiner Rechten. Dort siehst du meine beste Freundin. Sie werde ich ausführen also ein Mädchen, keine Bange!"

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"Nein, es lässt mich nicht kalt. Und ehrlich gesagt hab ich mich schon gefragt, wann du eifersüchtig wirst.", gestand er Sebastian. Er drehte den Kopf. "Sie ist hübsch.", sagte er und meinte es auch vollkommen ernst. Er war sonst wirklich nicht der eifersüchtige Typ. Er mochte es nur nicht, wenn Leute ihre Hände an etwas hatten, das ihm gehörte. Und Sebastian fiel unter die Kategorie. Um das fest zu machen, beugte Wes sich vor und verpasste Seb einen Knutschfleck am Hals.

" Wirklich? Du hast nur darauf gewartet?" fragte Sebastian ungläubig und drehte sich beleidigt weg. Naja, mehr nur gespielt beleidigt. " Danke, hab ich auch schon gesagt. Wusstest du dass ich früher, bevor ich mich als schwul geoutet habe mit ihr zusammen war?" Er wusste nicht ob Wes diese Aussage eifersüchtig machte, aber er sollte es dennoch wissen. " Sei mir bitte nicht böse, aber ich bin total erledigt! Weinen ist anstrengend und hammermäßiger Sex auch!"

"Sweetheart, ich hab drauf gewartet weil ich wissen wollte, ob ich dir so wichtig bin wie du mir. Verzeih." Er gab Sebastian einen Kuss auf die Wange. "Kayla ist Model.", schoss er zurück. "Schlaf ruhig. Wir sehen uns morgen früh." Noch einmal küsste er Sebastian, dann stand er auf und zog sich langsam wieder an. Praktisch, dass sie unterschiedliche Größen hatten, so verwechselten sie niemals ihre Klamotten. "Bye.", sagte er sanft und ging zur Tür. "Träum was Schönes."

" Glaub mir. Du bist mir Irre wichtig. Du kannst dir ganz nicht vorstellen wie wichtig und ich kann es nicht in Worte fassen!" meinte Sebastian " Model also? Interessant!" Er grinste, auch wenn er schon jetzt eifersüchtig war. Er erwiderte den Kuss und war ein wenig perplex. " Okay, schlaf du auch gut. Richte dass auch mal David aus ja!" Er wollte zwar nicht dass Wes ging, aber Sebastian konnte ihn nicht die ganze Zeit für sich beanspruchen. Erb würde sich nur Feinde machen. Die Tür schloss er nicht ab und er schlief langsam aber sicher ein. Allerdings hatte er einen sehr schlechten Traum.

Wes verschwand in seinem Zimmer und machte sich ebenfalls bettfertig. Allerdings wälzte er sich dann von einer Seite auf die andere. Irgendwann gab er es auf, schlug die Decke zurück und stand auf. Auf leisen Sohlen schlich er über den Gang und öffnete die Tür zu Sebastians Zimmer. Was dieser ihm erzählt hatte wie wichtig Wes für ihn war, hatte den Älteren nachdenklich gemacht. Leise seufzte er und schlüpfte ins Zimmer, wo er langsam zu Sebastian ins Bett krabbelte und die Arme um ihn legte. So konnte er schlafen.

Sebastian schlief von Außen her ruhig. Innerlich jedoch tobte ein Kampf der feinsten Art. Sein Traum wollte einfach nicht aufhören. Immer wieder sah er die, für ihn wichtigsten Leute, die immer schneller wurden und Sebastian schaffte es nicht sie einzuholen. Dafür war er nicht schnell genug. Er drehte sich zu Wes um. Er wusste ja nicht dass er da ist. Im Schlaf rief er die Namen von Ihm, seiner Mum, seiner Schwester,einer besten Freundin. Schweißgetränkt schreckte er plötzlich auf und saß nun im Bett. Er zitterte am ganzen Körper.

Wes wurde durch Sebastians plötzlich Bewegung aufgeschreckt und unsanft aus dem Schlaf gerissen. "Was ist los?", fragte er und richtete sich auf. "Seb, was hast du geträumt?", fragte er seinen Freund besorgt und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Er spürte wie verschwitzt der Jüngere war und wie stark er zitterte. Sofort legte er die Arme um ihn.

Sebastian reagierte zuerst nicht, dann sah er zu Wes mit leeren Blick. " Sie sollen nicht gehen. Ich bin nicht an sie herangekommen. Ich war viel....viel zu langsam!" stotterte er und fing in den Armen von Wes erneut an zu weinen.
" Alle gehen! Ich verliere sie!" lallerte er nun vor sich hin. Er würde sich am morgen eh nicht mehr groß daran erinnern können.

"Shhh, alles wird gut. Du bist nicht zu langsam. Das war nur ein Albtraum. Mich verlierst du nicht.", sagte Wes leise und tröstete Sebastian so gut es ging. Je länger er darüber nachdachte, desto klarer wurde ihm, dass er Recht hatte. Er würde Seb nicht im Stich lassen. Jetzt drückte er ihn näher an sich. "Hörst du, Seb? Ich lauf nicht weg. ich bleib bei dir."

" Ja!" meinte er im Halbschlaf und legte seinen Kopf auf Wes Schulter. Das Zittern ließ nach und es dauerte eine kleine Weile dann war er wieder eingeschlafen. Diesmal schlief er normal. Traumlos! Als am nächsten Morgen sein Wecker klingelte, setzte er sich auf, rieb die Augen und sah an die Wand. Warum hatte er frühs immer den Blick zuerst. Auch wenn er zeitig geschlafen hatte fühlte er sich so schlapp. Als er den Blick auf sein Bett fielen ließ bemerkte er dass Wes in diesem lag. Jetzt fang ich schon an zu halluzinieren! Ich hätte schwören können, wes ist gestern gegangen? schoss es ihm durch den Kopf. Jetzt war er verwirrt.

Wes legte sich auch wieder hin, deckte Sebastian zu und schlief auch wieder ein. Am nächsten Morgen schlief er noch, als Sebastians Wecker klingelte und bekam auch erst einmal nichts von der Verwunderung mit. Nur langsam wurde er wach und öffnete die Augen. "Guten Morgen.", grüßte er Sebastian und setzte sich auf. "Wie geht es dir?", fragte er und streckte sich ausgiebig.

" Morgen!" begrüßte er Wes ebenfalls am nächsten Tag. " Mir gehts super? Ich bin nur verwirrt! was machst du hier und seit wann bist du hier? Du bist doch gestern Abend gegangen!" Jetzt verstand er gar nichts mehr. Wo kam Wes auf einmal her? Er wusste es nicht. " Warum fragst du wie es mir geht? Ich hatte einen Traumlosen Schlaf!" fügte er an.

"Du erinnerst dich nicht an letzte Nacht? Du hattest einen Albtraum und warst vollkommen aufgelöst. Ich bin gekommen, wiel ich nicht schlafen konnte und zu dir wollte. Ich hab dich getröstet und na ja, seit dem bin ich hier.", fasste er die Nacht kurz zusammen. "Aber ich hätte vielleicht nicht so unangemeldet hier reinschneien sollen. Sorry." Wes schlug die Decke zurück und stand auf. "Wollte dich nicht erschrecken oder so.", beeilte er sich zu sagen. Er hatte sich wirklich etwas schräg verhalten.

" Albtraum? Was hab ich denn geträumt? Hab ich was Dummes gemacht?" hakte er sofort nach und legte seinen Kopf aus Kissen. " Können wir heute nicht mal blaumachen?" fügte er seine Gedanken an. " Ähm..nein, schon okay. Ich war nur durcheinander!" winkte er ab und stand auf. " War die Nacht sehr schlimm? Hab ich dich wach gehalten?" fragte er nun weiter.

"Nein, du hast scheinbar geträumt, dass alle wichtigen Menschen vor dir weglaufen und du sie nicht einholen kannst.", erklärte Wes. "Blaumachen? Ich bin Vertrauensschüler. Uns steht es zu uns und unseren Schützling einen Tag vom Unterricht zu befreien, um Dinge zu klären. Können wir also gerne tun.", erklärte Wes kurz und bündig eine wichtige Regel. Dann grinste er. "Wach gehalten hast du mich nicht wirklich, nein. Mach dir keinen Kopf. Wofür bin ich denn sonst da?"

" Okay, wenn du das sagst, dann ist es wohl so. Wie kann man nur sowas Dämliches träumen?" fragte Sebastian und machte es sich auf dem Bett bequem. " Wirklich? Wir finden doch bestimmt was zum klären oder?" Er grinste unschuldig. Ihm würde schon etwas einfallen, dass es zu klären gilt. " Wofür du da bist? Mal überlegen.....damit du den Anderen bei Problemen zuhören und helfen kannst, damit sie einen großen Bruder oder sonst was haben, und zum weiter nachdenken ist es noch zu früh!" Nun sah er auf den Nachtschrank. Dort hatte er gestern sein ausgeschaltetes Handy abgelegt. Er nahm es und schaltete es wieder an.

"Albträume sind nicht dämlich. Sie spiegeln unser Unterbewusstsein wieder. Ängste, Wünsche, etc...", widersprach Wes sanft und legte sich wieder hin. "Ja, zum Klären finden wir bestimmt etwas. Danke für die Komplimente." Er schwieg und sah Sebastian dabei zu, wie er mit seinem Handy hantierte. Kurz schloss er die Augen.

" Als anders ausgedrückt, sie spiegeln dass wieder was wir verdrängen oder nicht wahr haben wollen?!" meinte Sebastian und legte sein Handy weg. " Schade eigentlich......ich hätte mich wegen der Sache gerne mal einweisen lassen. Die Zimmer wollte ich schon immer mal besichtigen!" fügte er an und dachte über die Idee nach. So ganz dumm war sie auch nicht. " Dann leg mal los, was müssen wir klären und kein Problem!" Er runzelte die Stirn und meinte " Mal eine Frage, Alle wollen nach Cleveland aber Niemand hat gesagt wann, sehe ich dass jetzt richtig?"

"Jap.", bestätigte Wes. Er dachte nach. "Was hast du immer mit den Zellen? Die sind keines falls schön oder so. Da willst du nicht rein. Was sollen wir klären? Keine Ahnung." Er zuckte die Achseln. "Ich will keinesfalls nach Cleveland. Da gibt es Regionen, die mich mehr anziehen. Aber ich fahr als Aufpasser mit."

" Hm...wenn du dass sagst wird es stimmten!" ab Sebastian nur als Antwort wieder und küsste Wes kurz auf die Wange. " Ich wüsste auch nicht was wir klären sollten. Ich bin nicht gut in so etwas!" fügte er an. Ja Cleveland, shoppen bis zum Abwinken, wenn man denn genug Geld dafür hat. Daran haperte es Sebastian momentan, aber warum sollte er es denn jemanden erzählen. " Gehen wir eigentlich frühstücken oder wie ist dass jetzt?"

"Du kannst ruhig gehen, ich hab keinen Hunger. Guten Appetit." Wes stand langsam vom Bett auf. "Wir sehen uns.", meinte er, küsste Sebastian auf die Wange und verließ das Zimmer. Sein Weg führte in sein eigenes, wo er erst einmal duschen ging und sich dann fertig machte. Kurz überlegte er, ob er wirklich schwänzen sollte. Seinen Eltern würde das nicht gefallen, wenngleich er es sich bei seinen Noten erlauben konnte.